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Magdalena Sonnbichler 1 - Tod am Hexenwasser

Verfasser: Alexandra Scherer (17)
Verlag: Eigenverlag (30591) und epubli (2450)
VÖ: 11. Juni 2017
Genre: Kriminalroman (12712)
Seiten: 543 (Kindle Edition), 284 (Taschenbuch-Version), 484 (Taschenbuch-Version Nr. 2), 656 (Taschenbuch-Version Nr. 3), 460 (Taschenbuch-Version Nr. 4)
Themen: Allgäu (97), Ermittlungen (2167), Leichen (3648), Mörder (896), Unschuld (544)
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Reihe: Magdalena Sonnbichler (3)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Magdalena Sonnbichler, ihres Zeichens Heilpraktikerin mit Hang zum Esoterischen, landet nach 20 Jahren wieder daheim im Allgäu.
Allerdings ist es schnell aus mit der Beschaulichkeit, denn Leni stolpert über eine Leiche und muss nun der Polizei gegenüber erklären, wie es dazu kam.
Es kommt wie es kommen muss: sie zählt zum Kreis der Verdächtigen. Mit ihrer etwas grantigen Art versucht sie den echten Mörder ausfindig zu machen.
Lesermeinungen (1)     Leseprobe     Blogger (1)
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Alexandra Scherer für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Alexandra Scherer gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter und bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

     Leni erinnerte sich an den bitter-würzigen Geruch des brennenden Holzes, das Knacken, die angenehme Wärme, das Gefühl der Geborgenheit.
     Sollte sie es wagen? Was, wenn der Kamin zu brennen anfängt? Lieber nicht.
     Der Wasserkocher schaltete sich ab. Leni löffelte löslichen Kaffee, der noch aus der Zeit ihrer Mutter stammte, in einen Becher und goss Wasser auf. Das heiße Getränk würde ihr gut tun.
     Leni stand mit ihrem Kaffeebecher am schmutzigen Küchenfenster und sah auf die graue und unfreundliche Landschaft hinaus, die ihre eigene Stimmung wiedergab. Ganz in Gedanken rührte sie das dunkle Gebräu um.
     Sie nahm ihr schemenhaftes Spiegelbild in der Fensterscheibe wahr. Geisterhaft zeichnete sich ihr Gesicht vor den Bäumen auf der nebligen Obstwiese ab. Ein Schwarm Krähen flog auf. Leni nahm einen Schluck Kaffee, zog eine Grimasse und stampfte mit dem Fuß auf.
     „Was mach ich eigentlich hier?”, fragte sie laut das Universum. „Hab ich nicht genug damit zu tun, Stuttgart und den ganzen Mist mit Theo zu verarbeiten? Wieso bin ich so deppert und komm hierher zurück?”
     Wie üblich blieb das Universum stumm.
     Leni graute es, in dem ausgekühlten, lange unbewohnten Haus den Winter zu verbringen. Zwischen dem Staub und den Spinnweben hatten sich viele ungute Erinnerungen verfangen:
     Die Engstirnigkeit und die permanent schlechte Laune des Vaters. Fast spürte sie, wie sie hilflos auf der Eckbank gesessen hatte, verängstigt den Schimpftiraden ihres Vaters ausgeliefert. Der Streit, als Leni die Aufnahmeprüfung ins Gymnasium schaffte. Christians Beerdigung. Die Verunsicherung, als ihre parapsychischen Fähigkeiten sich immer häufiger bemerkbar machten. Die abfälligen Bemerkungen des Vaters über hysterische Weiber, eingebildete Talente und Hexen, die verbrannt gehörten. Die Bestrafungen, wenn sie es wagte, aufzumucken.
     Damals begann sie, innere Dialoge zu führen. Wer auch immer ihre inneren Gesprächspartner gewesen waren, sie ließen sie wenigstens ausreden. Wenn auch nicht immer ohne Widerspruch.
     „Wenn du nicht bald die Kurve kriegst, versinkst du in einem schwarzen Loch aus Selbstmitleid und Depression und der Vater hat gewonnen”, tadelte sie sich selbst laut.
     Beim Gedanken, was alles auf sie zukam, fühlte sie Tränen aufsteigen. Typisch. Erst bringt ihr mich mit spontanen Eingebungen in Schwierigkeiten, aber dann nicht antworten! Leni empfand die Stille des Hauses als abwartend und zuhörend.
     Trotzig und gleichzeitig um Verständnis heischend wandte sie sich wieder laut an das Universum: „Es war eine Schnapsidee! Das Haus hat zu lange leer gestanden. Die Erinnerungen sind zu stark, das alles erdrückt mich. Da ist wahnsinnig viel zu tun. Ich kann das nicht! Und dann muss ich auch noch diesen blöden Kaffee trinken! Der schmeckt widerlich.”
     Selber Schuld, was trinkst auch so einen Scheiß? Hättest dir halt einen Bohnenkaffee gekauft, als du in der Stadt warst.
     Leni war nicht bereit, ihrer inneren Stimme der Vernunft zuzuhören. Sie genoss ihr Bad in Selbstmitleid.
     Gerade wollte sie es sich in ihrem emotionalen Tief bequem machen, als das Telefon klingelte. Irritiert zuckte sie zusammen. Sie war davon ausgegangen, dass der Anschluss nach dem Tod der Mutter stillgelegt worden war.
     Kurzes hektisches Suchen führte zu einer Kommode im Gang. Dort stand der altmodische Apparat mit runder Wählscheibe aus ihrer Kindheit. Sie hob ab.

* * *


Der Hörer lag schwer in ihrer Hand. „Sonnbichler”, meldete sie sich abweisend.
     Am anderen Ende der Leitung atmete jemand tief ein.
     Was soll das denn jetzt? So ein Perverser, der ins Telefon schnauft?
     „Leni, bist du das? Ich bin’s, der Ansbach Schorsch. Sag jetzt nicht, dass du dich nicht mehr an mich erinnerst. Das wäre peinlich.”
     Die Stimme klang tiefer und reifer.
     Nein. Nicht vergessen. Verdrängt! Nach all den Jahren brachte der Klang seiner Stimme die Schmetterlinge in ihrem Bauch immer noch zum Flattern. Lenis Sprachzentrum sprang auf Autopilot, während ihr Hirn noch mit verschiedenen Satzformulierungen beschäftigt war, die höfliche, aber bestimmte Ablehnung bedeuten sollten.
     „Hallo Georg.” Wenigstens benutzte sie seinen Taufnamen und signalisierte somit Distanz. Lenis Herz schien davon nichts wissen zu wollen, denn es schlug heftig. „Woher weißt du denn, dass ich hier bin?”
     „Du, das war komisch. Gestern hatte ich eine Erscheinung. Ich dachte, ich hätte dich auf dem Wochenmarkt in Wangen gesehen. Es ist fast dreißig Jahre her, deshalb war ich mir nicht sicher. Ich wollte mich nicht blamieren, indem ich eine wildfremde Frau anspreche und mir dann noch vielleicht a Watsch’n einfange. Bis ich Mut gefasst hatte, genauer zu schauen, warst du verschwunden. Ich wollte das Ganze schon abtun, als ich dann im Fidelisbäck den Kilian getroffen habe, vom Huberhof. Der erzählte, dass sein Knecht jemanden auf dem Sonnbichlerhof gesehen hätte. Ich dachte dann heute Morgen, guck mal, ob der Telefonanschluss noch geht. Wie du siehst: Dem Tapferen winkt das Glück. Ich freue mich, dass du da bist. Über die Jahre hab ich immer wieder an dich denken müssen. Deine Eltern waren nicht die Gesprächigsten und dein Vater wollte mit mir eh nie reden. Nach der Sache damals.”
     Leni schluckte. Die Sache damals: Plötzlich war alles wieder da. Das Gefühl des Verlassenseins, das Nichtverstehen, die Trauer und die Tränen.

* * *


Ihr Wunsch, zwischen sich und diese Stimme aus der Vergangenheit Distanz zu bringen, wirkte wie eine kalte Dusche auf die Schmetterlinge im Bauch.
     Mist! Schorsch bedeutet Probleme. Ich sollte sofort auflegen.
     Ihre anerzogene Höflichkeit verhinderte, dass sie das Gespräch abrupt beendete.
     Sie griff zu allgemein üblichen Floskeln. „Das hat mich doch sehr gefreut, dass du dich nach all den Jahren noch erinnert hast. Wir müssen uns mal zu einem Kaffee treffen und über die alten Zeiten plaudern. Melde dich, wenn du Zeit hast, damit wir Termine abgleichen können.”
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