|
|
Kommentar vom 21. Juli 2017 um 12:52 Uhr (Schulnote 2): |
» |
Ein gutes Buch wie ich finde, kein übermäßig anspruchsvoller Roman versteht sich, aber eine schöne leichte Lektüre für zwischendurch, und eine nette Spanienreise im Kopfkino noch dazu. Da das Cover zur Auswahl steht: Das finde ich ehrlich gesagt ganz schön grottig. ;) Aber entscheidend ist eh alles andere.« |
|
|
Kommentar vom 21. Juli 2017 um 0:23 Uhr (Schulnote 2): |
» |
BEAS NEUSTART IM BASKENLAND Tessa Hennig schrieb mit „Bea macht blau“ einen kurzweiligen, amüsanten Roman. Die Hauptfigur Bea Völker glaubte ihr Familienleben voll im Griff zu haben. Sie hatte einen im Beruf erfolgreichen Mann, ein schönes Haus, eine scheinbar intakte Ehe und einen einwandfrei funktionierenden Haushalt. Besonders stolz war die Vollzeit-Mama auf ihre Tochter Caroline, die das Abitur gerade mit gutem Ergebnis absolviert hatte. Sie freut sich sehr auf die gemeinsame Zeit mit ihr bis zum Studienbeginn. Doch Caro verfolgt ganz andere Pläne. Statt in München, eröffnet sie ihren Eltern, wird sie in Passau studieren. Dort wohnt und studiert ihr Freund Jonas. Die Tochter zieht sofort aus und bei ihm ein. Diese Blitzentscheidung überrumpelt Bea völlig. Sie fällt in ein „Loch“, denn auch ihr Mann Matthias scheint nicht mehr sonderlich an ihr interessiert zu sein. Diese Ahnung bestätigt sich bald als Tatsache. Ihr Mann hat eine Affäre. Auch von Caro in Passau erfährt sie nicht gerade die Dinge, die sie aufbauen würden. Der gekränkten Bea reicht es und sie packt kurzerhand ihre Koffer und düst ab nach San Sebastián. Als Kind verbrachte sie jedes Jahr in dem spanischen Touristenort in einem wunderschönen Gästehaus bei Maria unbeschwerte Sommerferien. Wie geht es nun weiter im Leben von Bea, das sich von heute auf morgen veränderte? Sie besinnt sich zunächst wieder auf ihr Hobby Malen. Das lehrt sie nach und nach ihre allzu große Perfektion zu überwinden, Emotionen zuzulassen und auf die Leinwand zu bringen. Wie sie das letztendlich auch im Alltag meistert und es ihr gelingt ihren langgehegten Traum zu erfüllen, läßt sich in einem Rutsch durchlesen. Dabei gibt es natürlich Schwierigkeiten zu überwinden. Eine gewichtige Rolle dabei spielt ihre Schwester Karin, die seit vielen Jahren als Aussteigerin in Spanien lebt. Sie empfand ich als schwierigen Charakter. Fast am Ende des Buches wartet die Autorin mit einem überraschenden Knalleffekt auf. Und das Schönste: Es gibt ein Happy-End!
Ich fühlte mich von Tessa Hennigs heiterem Schreibstil gut unterhalten. „Bea macht blau“ ist eine Geschichte, die sehr schön die Gefühle einer Mutter beschreibt, die Knall auf Fall von ihren Hauptaufgaben entbunden wird. Wie ihr der Neustart mit über Fünfzig in Spanien gelingt, liest sich vergnüglich, amüsant und angenehm. Eine leichte Sommerlektüre! Dafür 4 Sterne!« |
|
|
Kommentar vom 19. Juli 2017 um 14:46 Uhr (Schulnote 2): |
» |
Bea, Anfang fünfzig, verheiratet mit Matthias und Mutter einer gerade erwachsenen Tochter, freut sich wie verrückt auf deren Abiball. Sie platzt fast vor Stolz, hat ihre „Lütte“ doch einen traumhaften Zensuren Durchschnitt, der es ihr ermöglicht sich in München einschreiben zu lassen, damit ist sie zwar von zu Hause weg, aber nicht so weit, dass man sich nicht gegenseitig fix besuchen könnte, auch an den Unterhaltskosten kann die Familie so sparen. Doch Beas blumige Tagträume werden jäh zerstört, denn ihre Tochter denkt gar nicht daran nach München zu gehen. Sie geht nach Passau mit ihrem Freund! Nachdem Bea diesen Schock noch nicht ganz verdaut hat, und ihr der Trennungsschmerz sehr zu schaffen macht, findet sie heraus, dass ihr Mann sich seit geraumer Zeit auch mit einer anderen Frau vergnügt. Der Eine unterstellt ihr auch nicht mehr glücklich in der Ehe gewesen zu sein, die Andere wirft ihr einen mütterlichen Kontrollzwang vor. Tief verletzt will Bea eigentlich nur noch fort, an einen Ort wo sie wieder Kraft und Energie tanken kann. Da fällt ihr ihr Lieblingsort aus der Kindheit ein, San Sebastian im Baskenland. Früher war sie jeden Sommer dort, zusammen mit ihrer Schwester. Hals über Kopf bricht sie auf. Tessa Hennigs Bücher sind mir durch vorablesen bekannt und auch ein wenig ans Herz gewachsen. Die Autorin schafft es Alltägliches gut zu verpacken und unterhaltsame Romane mit viel Humor zu kreieren. In "Bea macht blau" kommt ein Thema zur Sprache, das mich auch schon seit einiger Zeit umtreibt: die Kinder werden flügge und brechen in ihr eigenes selbständiges Leben auf. Mein Fall in das berühmte Loch wird abgepuffert durch einen Vollzeitjob, bei der Protagonistin eher nicht. Was mir sehr deutlich aufgefallen ist, sind die wirklich vielen Aneinanderreihungen von Klischees vom untreuen Ehemann, über die aufmüpfige Tochter, die zankhafte Schwester bis hin zur Helikopter-Mama. Ich empfinde das nicht ganz unrealistisch und Tessa Hennig versteht es auch sehr gut aus all diesem trotzdem ein sehr unterhaltsames Buch zu machen. Besonders gefallen haben mir die Beschreibung der Naturschönheiten, der Kunst und Kultur und auch der kurze politische Abriss des Baskenlandes. Da wurde meine Neugier doch sehr geweckt. Etwas zu dick aufgetragen, und deshalb ziehe ich der sonst ganz gut gelungenen Story einen Punkt ab, ist die wirklich haarsträubenden Aufklärung der Familienverhältnisse der Protagonistin.« |
|
|
|
|