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A Fairy Tale - Die Suche nach dem blauen Herz

Verfasser: Anja Stephan (8)
Verlag: BookRix (1811), Books on Demand (5546) und epubli (2450)
VÖ: 4. April 2017
Genre: Fantasy (19110) und Romantische Literatur (35080)
Seiten: 696 (Taschenbuch-Version), 404 (Taschenbuch-Version Nr. 2)
Themen: Antiquariat (23), Feindschaft (540), Paris (929), Unterwelt (277), Wiedersehen (2340)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Aus ist es mit seinem ruhigen Leben im Quartier Latin in Paris! Als Scott McKenzie seiner Erzfeindin aus Jugendtagen über den Weg läuft, weiß er sofort, dass es das Schicksal nicht gut mit ihm meint. Dabei hat sich der Halbelf aus einst hohem Hause in den letzten hundert Jahren mit einem gut gehenden Antiquariat eine ausgezeichnete Reputation aufgebaut. Aber nun zieht ihn die eigenwillige Gwendolyn von Cleve in ein Abenteuer in die Pariser Unterwelt hinein, das ihn völlig überfordert. Auf der Suche nach dem blauen Herzen muss er sich mit der Vergangenheit der beiden verfeindeten Familien auseinandersetzen und sich gegen einen unbekannten Feind behaupten. Dabei wird ihm bewusst, dass sich sein Leben für immer verändern wird - und das Fräulein von Cleve ist schuld daran.
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Anja Stephan für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Anja Stephan gibt es auf ihrer Autorenseite und bei Facebook.
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     Ephraim wollte etwas sagen, hielt dann aber inne. „Woher weißt du das?“, fragte er verdutzt.
     „Das Fräulein von Cleve ist uns in letzter Zeit häufig über den Weg gelaufen.“ Charles brachte zwei Tassen Kaffee auf einem Tablett und stellte das Gedeck auf den Tisch. Scott blickte Charles strafend an. Auch wenn er Ephraim Degas gut kannte, hatte er sich dennoch nicht in geschäftliche Gespräche einzumischen.
     „Wenn du mich jetzt darum bitten möchtest, dass ich an deiner Stelle zu ihr gehe, muss ich entschieden ablehnen.“
     Ephraim tat entsetzt. „Aber Scott! Ihr wart doch zusammen in einer Klasse. Sie wird sich sicher an dich erinnern.“
     „Eben.“ Scott trank einen Schluck Kaffee. Ephraim im Ohrensessel schwieg.
     „Wieso gehst du nicht selbst?“
     Ephraim winkte ab. „Das geht nicht. Sie wird mich nicht einmal in ihren Vorgarten lassen, geschweige denn, dass ich mit ihr reden darf.“
     Das glaubte er kaum. „Du bist ein Degas! Natürlich wird sie dich einlassen.“ Ephraim gehörte einer sehr einflussreichen Familie an. Natürlich würde das Fräulein seinen Freund empfangen wollen.
     Doch Ephraim schüttelte verneinend den Kopf.
     Scott reagierte aufgebracht, erinnerte er sich doch noch sehr gut an die Bösartigkeiten und Hetzerei in der Schulzeit. „Ich bin ein Halbelf! Vor nicht allzu langer Zeit wäre ich nicht einmal würdig gewesen, ihre Schuhe zu putzen!“
     „Gwendolyn hat sich während der Umbrüche in den Sechzigern sehr für die Rechte der Halbelfen eingesetzt.“
     Scott schüttelte den Kopf. Er konnte seinen Worten kaum Glauben schenken. „Sie hat mich gehasst auf dem Collège!“
     Doch Ephraim ließ sich nicht abwimmeln. „Bis letztes Jahr durfte ich mich ihr laut eines Beschlusses des Hohen Gerichts lediglich auf zwanzig Meter nähern.“
     Wie bitte? „Was zum Henker hast du angestellt?“
     Ephraim schwieg zunächst. Dann schien er sich einen Ruck zu geben und begann zu erzählen. „Die Verfügung wurde vor einigen Jahren ausgestellt, noch bevor ich dich kennen lernte. Sie hat sie mir zusammen mit den Scheidungspapieren auf den Esstisch gelegt und ist gegangen. Seitdem hab ich sie nicht wieder gesehen, außer in den Zeitungen.“
     Damit hatte Scott nicht gerechnet. Er war beinahe erschrocken. Und zugleich spiegelte diese Geschichte genau die Gwendolyn von Cleve wider, die er am Collège kennen gelernt hatte. Dabei hatte er nicht mal gewusst, dass Ephraim schon einmal mit einer anderen Frau verheiratet war als mit Madeleine, mit der er vier Kinder hatte. Wie gut kennt man seine Freunde eigentlich? Er wollte etwas sagen, doch Ephraim wies ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.
     „Ich habe sie nicht gut behandelt. Es war meine Schuld. Und ich weiß von ihrem Bruder, dass sie selbst sehr gelitten hat.“
     Das sah ihm gar nicht ähnlich. Scott hatte ihn oft zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern erlebt. Er schien ein guter Ehemann und liebevoller Vater zu sein. Er fragte sich, was wohl schief gelaufen war. Aber Ephraim machte überhaupt keine Anstalten ihm eine Erklärung zu geben. Stattdessen kam er wieder auf das eigentliche Thema zurück.
     „Dieses Gemälde ist wirklich sehr wichtig für mich. Für Sammler ist es sehr wertvoll, fast unbezahlbar. Der Louvre würde jeden Preis zahlen, den sie verlangt.“
     Scott rieb langsam die Handflächen aneinander. „Ich bin mir nicht sicher, was du von mir erwartest.“, fragte er resigniert. Man kann sich eben doch nicht gegen das Schicksal wehren.
     „Es wäre schön, wenn du dich zu einem Besuch bei Gwendolyn von Cleve bereit erklären würdest.“ Dann schob er das Foto noch ein Stück in seine Richtung. „Bitte. Überrede sie zu dieser Arbeit.“
     Scott seufzte. Er gab sich geschlagen.
     „Ich habe sie als sehr verständnisvolle und liebenswürdige Person kennengelernt.“ Ephraim erhob er sich und spazierte aus dem Geschäft. „Sag mir Bescheid.“
     Zehn Minuten später saß Scott immer noch an derselben Stelle. Er starrte auf das Foto und malte sich aus, was geschehen könnte, wenn er tatsächlich zu ihr fahren würde. Was wohl aus ihr geworden ist? Er meinte, ihre Eltern hätten sehr große Pläne mir ihr gehabt. Und er glaubte sich zu erinnern, kurz nach dem Abschluss eine Hochzeitsanzeige von ihr und einem Kerl mit mehreren Vornamen und einem sehr wichtigen Nachnamen gelesen zu haben. Mittlerweile hatte Charles im Ohrensessel Platz genommen. Er blätterte in dem alten Jahrbuch seines Meisters. Ab und zu kicherte er. Sie würde ihn wahrscheinlich auf der Türschwelle verrotten lassen, vermutete Scott. Und sie würde ihn so herablassend und arrogant behandeln, wie sie es früher getan hatte. Das musste er sich doch kein zweites Mal antun. Charles gluckste, als er seinen Meister auf dem Gruppenfoto erkannte und dieser nahm ihm das Buch aus der Hand.
     „Du solltest deinem Lehrmeister ein wenig mehr Respekt zollen.“
     Er sah sich das Foto an. La Terminale De 1867 stand in großen goldenen Lettern darüber. Er war gerade zwanzig Jahre alt und erinnerte sich, dass ihn die Lehrerin einen Tag vorher zum Haareschneiden gezerrt hatte, weil lange Haare sich nicht schickten. Ernst sah er aus auf dem Foto. Und verärgert. Über seine neue Haarlänge. Man hatte ihn in die letzte Reihe ganz nach außen gestellt. Dahin wo er immer hingehört hatte: ins Abseits. Er suchte nach Gwendolyn von Cleve und fand sie dort, wo er sie vermutet hatte. Sie saß auf einem Stuhl in der ersten Reihe, gleich neben ihrem Zwillingsbruder. Wie alle Mädchen trug sie ein dunkelblaues Kleid mit weißem Kragen, das bis auf den Boden reichte. Die Haare waren streng gescheitelt und zu einem Kranz geflochten. Doch im Gegensatz zu ihrem Bruder, der frech in die Kamera grinste, war ihr Gesichtsausdruck wie versteinert, ihre Augen waren leer. Ob sie Familie hatte, Kinder und vielleicht sogar schon Enkel? Wenn er das Foto so betrachtete, waren sie beide die einzigen Personen, die an diesem Tag nichts zu lachen hatten. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt bereits von der Hochzeit mit dem Prinzen gewusst und war darüber nicht sehr erfreut gewesen. Er konnte sich erinnern, wie sie es an diesem Nachmittag zu ihm gesagt hatte.
     „Ich werde heiraten. Gleich nach dem Abschluss.“ Müde und resigniert hatte sie geklungen. Dabei sollte doch eine Heirat etwas sein, auf das man sich freute. In den Kreisen, in denen sich Gwendolyn von Cleve bewegte, ist es auch heute noch üblich, die Heirat zu arrangieren. Wenn seine Vermutung stimmte, war sie nicht sonderlich glücklich darüber. Im Gegensatz zu ihrer Mutter. Sogar die alte Lehrerin, Madame Dupont, lächelte zufrieden auf dem Foto. Dann fiel sein Blick wieder auf das Foto von dem Gemälde, was immer noch vor ihm auf dem Tisch lag.
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