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Enyador-Saga 1 - Die Legende von Enyador

Verfasser: Mira Valentin (38)
Verlag: Books on Demand (5546) und Eigenverlag (30591)
VÖ: 15. März 2017
Genre: Fantasy (19110) und Jugendliteratur (9796)
Seiten: 290 (Kindle Edition), 384 (Taschenbuch-Version)
Themen: Dämonen (1498), Drachen (1508), Elben (144), Freiheit (638), Jungen (1586), Legenden (156), Prophezeiungen (726), Unterdrückung (39), Waisen (261)
Reihe: Enyador-Saga (5)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Vier Königssöhne.
Vier Wünsche.
Ein Schicksal.

***

Seit Jahrhunderten kämpfen in Enyador Elben, Drachen und Dämonen um die Macht. Die Menschen wurden von den Elben unterworfen, ihre Erstgeborenen als Sklaven in den Krieg gegen die Drachen geschickt. Doch Tristan, ein Waisenjunge, widersetzt sich seinen Unterdrückern, anstatt an deren Grausamkeit zu verzweifeln. Dadurch löst er eine Reihe von Ereignissen aus – und eine uralte Prophezeiung erwacht zu neuem Leben.
Lesermeinungen (9)     Leseprobe     Blogger (7)     Tags (1)
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Mira Valentin für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Mira Valentin gibt es auf ihrer Autorenseite und bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

     »Du siehst älter aus«, stellte der Hauptmann fest. »Sehr kräftig.«
     Tristan schloss die Augen, konzentrierte sich auf seine Knie. Seltsam – sie zitterten nicht mehr.
     Der Elb schwieg länger als gedacht. Einen winzigen Moment lang keimte Hoffnung in Tristan auf. Doch dann drang die Stimme des Hauptmanns an sein Ohr, sein Todesurteil. »Du!«
     Damit war sein Schicksal besiegelt. Seine Lider waren schwer wie Blei. Er wollte sie nie wieder öffnen. Mehrere Hände packten seine Oberarme. Jemand schrie. Ein leiser, heller Ton, sogleich erstickt von sorgenden Eltern, die keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten. Kay! Seinem Ziehbruder zuliebe öffnete Tristan die Augen und sah ihn an, vielleicht zum letzten Mal.
     Kay stand mit dem Rest der Familie unter der Dorflinde, dürr und schlacksig, wie alle wahren Erstgeborenen, die von einem Waisenkind geschützt wurden. Die Augen unter seinem rotblonden Schopf waren groß vom Hunger und sein Gesicht wirkte ausgemergelt, trotz der zahlreichen fröhlichen Sommersprossen auf seiner Nase. Stefan und Irmel hatten ihm nie genug zu essen gegeben, damit das Elbenheer ihn für untauglich erklärte. Seit jeher war klar gewesen, dass Tristan an seiner Stelle geopfert werden würde. Doch für den Fall, dass irgendetwas an diesem Plan schiefging, sollte Kay wenigstens uninteressant für den Kriegsdienst sein. Mit dem heutigen Tag war die Familie vom Blutzoll befreit. Vermutlich würden sie ein Schwein schlachten und die Nachbarn zum Feiern einladen, wenn das Heer mit ihm von dannen gezogen war. Dann würde Kay zum ersten Mal in seinem Leben einen vollen Teller auf den Tisch gestellt bekommen.
     Während die Elben Tristan zu den anderen Auserwählten hinter die Reihe der Reiter schleppten, folgten Kays aufgerissene Augen ihm panisch. Schreien konnte er nicht mehr, denn Irmel hielt ihm den Mund zu. Tristan schenkte seiner Ziehmutter keinerlei Beachtung. Er sah nur Kay an. Obwohl sie nicht blutsverwandt waren und der heutige Tag seit jeher wie ein Damoklesschwert über ihnen schwebte, standen sie sich so nah wie Brüder. Lautlos formten Tristans Lippen die Worte, die er ihm in der letzten Nacht zum Abschied gesagt hatte: »Wir sehen uns wieder!« In Wahrheit glaubte er nicht daran.
     Einer der Elben griff nach seinen Handgelenken und legte ihm Eisenschellen an. Damit kettete er ihn hinter das letzte Pferd, neben Adam, dessen vernebelter Blick unstet von rechts nach links huschte. So harrten sie aus, bis der letzte Junge aus der Reihe gemustert und sortiert war. Insgesamt sieben Verluste bescherte diese Auswahl dem Dorf, damit kamen die Familien vergleichsweise gut davon. In den letzten Jahren hatte das Elbenheer oft zehn oder mehr Jungen mitgenommen.
     Der Hauptmann stieg wieder auf sein Pferd und trieb es in die Mitte des Platzes. Erleichtert stob die Menge der Verschmähten auseinander, zurück zu ihren Eltern, wo sie ein weiteres Jahr in Ungewissheit und Hunger verbringen durften, bis das Heer zurückkam und Nachschub verlangte.
     Es schneite nun immer stärker. Doch selbst die Schneeflocken schienen den Anführer der Elben zu fürchten. Sie umwehten ihn ehrfürchtig, keine landete auf seiner alabasterfarbenen Haut.
     »Ihr Menschen von Burksmeade«, rief er in die Menge, »wir gewähren euch ein Leben auf unserem Land. Wir lassen euch unser Wasser trinken und unsere Felder bestellen. Erinnert euch stets daran, dass es die Gnade der Elben ist, die eure Herzen weiterschlagen lässt.«
     Niemand sagte ein Wort. In manchen Augen sah Tristan Zorn aufblitzen, doch kein Dorfbewohner, nicht einmal die Ältesten, wagte es, gegen die Bezwinger aufzubegehren. Die wenigen, die es irgendwann einmal getan hatten, ruhten nun in einem kalten Grab auf dem Waldfriedhof.
     »Unser barmherziger König Nimrund gewährt zudem jedem von euch, der einen Hinweis auf magische Veranlagungen geben kann, drei Schafe und einen Sack voll Weizen.«
     Tristan zuckte zusammen. Das war neu. Zwar machten die Elben seit jeher Jagd auf die wenigen Hexer, die zuweilen innerhalb der menschlichen Rasse geboren wurden, doch bislang hatten sie sich darauf beschränkt, diejenigen zu töten, die öffentlich für Aufsehen sorgten. Sein Blick suchte Kay, fand ihn aber nicht mehr. Mit Sicherheit hatte Irmel ihn hinter ihren breiten Rücken geschoben. Nur Agnes, ihre jüngere Tochter, stand noch mit schreckensbleichem Gesicht vor ihr und hatte die Hände auf den Mund gepresst.
     »Hört die Verordnung unseres Königs!«, rief der Haupt-mann. »Wer die Existenz eines Magiers verschweigt, ihm Unterschlupf gewährt oder mit ihm zusammenarbeitet, wird zum Tode verurteilt, genau wie der Magier selbst! Sollte sich ein solcher Mensch unter euch befinden, so liefert ihn jetzt aus.«
     Auf dem Dorfplatz war es nun so leise, als stünde die Welt still. Nicht einmal das Jammern der Mütter, deren Söhne in Ketten gelegt worden waren, drang mehr durch das allumfassende Schweigen. Aber einige der Bewohner, das konnte Tristan genau sehen, starrten auf Irmel und Stefan. Womöglich wägten sie ab, was schwerer wog – der Verrat an ihren Nachbarn oder die Möglichkeit, als Mitwisser verurteilt und am nächsten Baum erhängt zu werden. Manche der ärmeren Leute ließen sich vielleicht sogar von den Schafen und dem Getreide beeindrucken. Gerade jetzt, in der kalten Jahreszeit, hatten viele von ihnen ihre Vorräte aufgezehrt und hungerten. Ihnen hatte Kay in den letzten Jahren am häufigsten geholfen. Er hatte ihre Kinder geheilt und ihre karge Ernte vor dem Verdorren bewahrt, indem er es regnen ließ. Jeder im Dorf wusste das, und doch ...
     »Niemand?«, rief der Elb.
     Schweigen.
     Tristan wollte schon aufatmen, da trat ein alter Mann aus der Menge hervor. Erst auf den zweiten Blick erkannte er, um wen es sich dabei handelte. Es war Dustin, ein Landstreicher, der von Zeit zu Zeit durch Burksmeade kam. Er war komplett in Lumpen gehüllt. Selbst um seinen Kopf trug er anstelle einer Mütze einen Turban aus zusammengeknoteten Fetzen. Seine Füße steckten in Kartoffelsäcken, die er gerade eben mit frischem Stroh gefüllt haben musste, denn es raschelte bei jedem Schritt.
     Letztes Jahr hatte Kay ihn von der Ruhr befreit. Dustin hatte sich die Seuche ein paar Meilen weiter in Fronstein eingefangen, war aber rechtzeitig geflohen, bevor die dort stationierten Elben ihn töten konnten wie alle anderen Kranken. Kurz vor Burksmeade war er aber dann zusammengebrochen. Kay hatte ihn gefunden, halbtot, in seinen eigenen Exkrementen und mit blutverschmiertem Hinterteil. Aber anstatt sich abzuwenden und weiterzugehen, wie es jeder andere Mensch getan hätte, hatte er ihm die Hand aufgelegt. Wenig später war Dustin wieder wohlauf und klaute sich im Dorf eine neue Hose von einer unbeaufsichtigten Wäscheleine.
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