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Danke, Fremde/r, für mein Leben

Verfasser: Christian Schröder (2) und Kathrin Schröder (5)
Verlag: ihleo (3)
VÖ: 6. März 2017
Genre: Biografie (2369)
Seiten: 192
Themen: Krankheiten (888), Organspende (48), Transplantationen (33)
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In ihrem Buch berichtet Kathrin Schröder von der Erkrankung ihrer Leber und davon, wie sie durch eine Lebertransplantation gerettet wurde. Und nicht nur sie selbst erzählt die Geschichte: Ihr Ehemann erzählt sie ebenfalls. Deshalb wurde die Geschichte als "Wendebuch" verfasst, d.h. der Leser kann selbst entscheiden, ob er sie zuerst aus der Sicht der Betroffenen oder zuerst aus der Sicht des Ehemannes lesen möchte.
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Kathrin Schröder für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Kathrin Schröder gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter und bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

Auswahl typischer Kapitel


Vorher


Bis gut über meinen 50sten Geburtstag hinaus dachte ich, ich hätte meinen fairen Anteil an Krankheiten und Wehwehchen schon erhalten. Da ich immer wieder auch körperlich schwer gearbeitet hatte, waren es überwiegend Verschleißbeschwerden. Handgelenk, Mikrorisse im Ellenbogengelenk, die mich vor die Wahl stellten entweder in der Freizeit zu handarbeiten oder bei der Arbeit am Computer eine Maus zu nutzen; Probleme mit der Halswirbelsäule mit nachfolgendem Dauerkopfschmerz, Rückenprobleme und der leidige OPFehler in meiner Jugend, durch den ich den rechten Fuß nicht komplett bewegen kann. Damit sollte es reichen und ich war noch dankbar, erlebte ich bei meinem Mann doch das anstrengende Leben mit zahllosen Allergien, die zum Teil bis zur Notaufnahme führten.
     Wir arbeiteten dabei fleißig in unseren eigenen Firmen, eine Salzgrotte mit 66 Stunden Öffnungszeit je Woche und ein Internetversand wollten betreut werden. Mittelfristig sollte der Versand kleiner und der Grottenumsatz zu unserem Lebensunterhalt werden, damit unsere Arbeit mit den Jahren leichter würde.
     Ich habe hierbei mehr Stunden und die ganze EDV-Arbeit, mein Mann immer stärker die körperlich anstrengenden Arbeiten geleistet. Solange beide einigermaßen einsetzbar waren, klappte das gut und mit nur einer zusätzlichen Halbtagskraft im Verkauf.
     So verging das Jahr nach meinem 50sten, geprägt von viel Arbeit, neuen Freunden, denen ich online und später real begegnete und einem Schicksalsschlag, der unerwartet im Herbst eintraf. Meine Mutter, sportlich, aktiv, mit großem Freundeskreis, die sich immer gesund ernährte und sehr auf sich achtete, verstarb plötzlich im Krankenhaus an unbekannter Ursache. Am Abend vorher hatten wir noch Zukunftspläne gemacht, am folgenden Morgen lag sie auf einmal tot im Bett, so plötzlich, dass neben ihr das Handy mit
     einer angefangenen SMS an eine Freundin lag. Sie schrieb, wie gut es ihr ginge, und starb, bevor sie auf Senden drücken konnte.
     Einerseits ein schwerer Schlag, andererseits hatte sie sich immer gewünscht nie ein Pflegefall zu werden. Eine einzige Sache bedaure ich versäumt zu haben, denn vor meinem letzten Besuch im Krankenhaus hatte ich kurz überlegt das geplante Weihnachtsgeschenk schon mitzunehmen mich aber dagegen entschieden. Ich hatte endlich mein seit Jahrzehnten geplantes Buchprojekt fertig geschrieben und die Geschichten aus meinem Buch biblischer Erzählungen für meine Mutter als Hörbuch aufgenommen. Leider hat sie so nie von diesem Buch erfahren und konnte sich nicht mit mir freuen. Eine harte Lektion gegen Aufschieberitis...
     Von allen Sterbefällen in meiner Familie war dies der, den ich trotz Abschied am Totenbett und in der Kapelle am wenigsten glauben konnte. Heute noch ertappe ich mich dabei, meine Mutter anrufen zu wollen um ihr eine Neuigkeit mitzuteilen. Nach dem Abschied im Krankenhaus funktionierten mein Mann und ich gut. Wir fuhren in ihre Wohnung,
     benachrichtigten das Beerdigungsinstitut und suchten die notwendigen Unterlagen zusammen. Nebenher rief ich noch alle Freunde und Verwandte aus ihrem Adressbuch an, um die traurige Nachricht weiterzugeben.
     Gemäß ihrem Wunsch hielten mein Mann und ich den Gottesdienst zur Trauerfeier und später im kleinen Kreis die Urnenbeisetzung, die wir in ihrer Wohnung mit von ihr gebackenem Kuchen aus der Tiefkühltruhe abschlossen. Die allgemeine Anteilnahme tat mir gut, aber Zeit blieb nicht, sich auf sich selbst zurückzuziehen und Trauer zu leben. Schon am Tag nach der Urnenbeisetzung fing unsere Hauptgeschäftszeit an, der Weihnachtsmarkt musste aufgebaut werden und bis Weihnachten arbeiteten wir beide fast rund um die Uhr. Nur die nötigste Zeit zum Schlafen oder Essen wurde als Freizeit eingeplant und zum Glück entdeckten wir auf dem Heimweg ein reizendes Bistro, das uns an Tagen mit langer Marktöffnungszeit gut über das Problem ausgewogener Ernährung half. So wurde es dann Weihnachten und ich wunderte mich nicht, dass ich gegen Marktende mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatte.
     Aber die Tage zwischen den Jahren gingen ruhig vorbei, ein Notarzt war nicht erforderlich und am ersten Montag in 2015 vereinbarte ich gleich für den Folgetag einen Termin beim Chiropraktiker.
     Mir ging es nicht gut, aber den einen Tag würde ich wohl noch schaffen, dachte ich mir. Nicht so mein Mann, der als er am späten Vormittag in die Grotte kam, sichtlich erschrak: Ich hatte seit dem Frühstück erkennbar an Umfang zugelegt, es selbst aber nicht bemerkt.
     So wurde ich dann ins Taxi gesetzt und zu meinem neuen Hausarzt gescheucht. Dort gab ein Ultraschall erste Informationen über eine große Menge Bauchwasser und ich wurde per Rettungswagen zur nächsten Notaufnahme gebracht.


Das Marienhospital


Gegen halb vier traf ich in der zugigen Notaufnahme ein. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich weder sitzen noch stehen, sondern nur noch in ganz langsamen Schritten gehen. Zum Glück hatte ich ein Hörbuch dabei und lief mit diesem auf den Ohren über eine Stunde durch die Notaufnahme, bis ich endlich drankam. Der Blutdruck war extrem, der Bauch eindeutig, also wurden Blut entnommen und per Infusion Schmerzmittel und Blutdrucksenker verabreicht. Nach 1 ½ Stunden ging es zurück in die Notaufnahme um auf die Ergebnisse zu warten. Laut Arzt stand fest, dass ich aufgenommen würde, Zugang war im Arm gelegt worden, so dass ich in der zugigen Atmosphäre ohne Jacke und Pullover nur im Shirt sitzen sollte. Nach Rückfrage erhielt ich eine Papierdecke und gab meinem Mann telefonisch durch, was ich für den geplanten kurzen Krankenhausaufenthalt von zu Hause brauchen würde.
     Als er nach dem Feierabend der Grotte eintraf, wartete ich noch immer. Mehrere Erinnerungen brachten nichts, gegen Mitternacht störte ich dann die Ärzte in ihrem Pausenzimmer mit meinem nicht ganz so freundlichen Hinweis, entweder solle mich jetzt ein Arzt einweisen oder der Zugang gezogen werden, damit ich wenigstens in mein Bett zu Hause könne. Ein Arzt erbarmte sich, zog den Zugang und als ich gerade gehen wollte, erfuhr ich, dass ein Bett gefunden sei und ich bleiben müsse.
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