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Berlin Zombie City

Verfasser: Kalle Max Hofmann (2)
Verlag: Luzifer (264) und Wiebers (13)
VÖ: 29. Oktober 2016
Genre: Dystopie (945) und Horror (2125)
Seiten: 314 (Taschenbuch-Version), 312 (Taschenbuch-Version Nr. 2)
Themen: Apokalypse (313), Berlin (1783), Zombies (328)
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Ben hat große Pläne mit seinem Leben, doch ein heftiger Streit mit seiner Freundin wirft ihn ziemlich aus der Bahn. Er beschließt, dass er eine Auszeit braucht und startet alleine auf eine dreiwöchige Bootstour über Binnengewässer und Seen. Er flucht und trinkt viel, seinen angestauten Frust überleben weder sein Handy noch das Funkgerät.

Als er wieder im Stadthafen Berlin-Tempelhof anlegt, ist nichts wie zuvor. Wir begleiten Ben hautnah, als er Schritt für Schritt eine schreckliche Wahrheit entdeckt: Eine aggressive Erkrankung hat den Großteil der Bevölkerung zu tollwütigen, hirnlosen Wilden gemacht. In Sorge um seine Freundin begibt er sich auf eine Tour de Force durch die halbe Stadt, wobei in jedem dunklen Schatten der Tod lauern kann. Bens Welt steht auf einmal auf dem Kopf, es geht nur noch ums Überleben – und das bedeutet, die Stadt zu verlassen. Drei Millionen Zombies stehen diesem Ziel im Wege.

„Packende, minutiöse Schilderung eines Trips durch die Haupstadt – während einer Zombie-Apokalypse!“
Deadline - das Filmmagazin
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LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Kalle Max Hofmann für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Kalle Max Hofmann gibt es auf beim Wiebers-Verlag und bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

1.

BRANDENBURG

15:30 Uhr


Kein Lebenszeichen. Absolute Totenstille. Erneut formte Ben einen Trichter mit seinen Händen.
     »Hallo! Hallo?«
     Nichts. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Vielleicht war der Typ gerade im Gebüsch, pinkeln. Hoffentlich friert ihm der Schniedel ab, dachte Ben, als eine kalte Windböe durch seinen Kapuzenpulli drang. Er hasste es, zu warten, aber im Moment konnte er wirklich nichts tun. Die letzten Tage hatten ihm sowieso mal wieder deutlich gezeigt, dass ein bisschen Ruhe nie schaden kann. Also setzte er sich auf das Kabinendach seines Bootes und atmete erst einmal tief durch.
     Trotz seiner guten Vorsätze wanderte sein Blick sofort wieder von der Wasserkante an den moderigen Wänden der Schleuse hinauf zu dem kleinen Wärterhäuschen. Ben musste unwillkürlich lächeln, als ihm klar wurde, wie ausgeprägt und tief verwurzelt seine Ungeduld war. Tanja hatte wahrscheinlich recht, da könnte er mal dran arbeiten.
     Er hob eine Pobacke an, griff in seine Gesäßtasche und zog ihr Foto hervor. Ihre tiefblauen Augen leuchteten wie immer, doch ansonsten sah das Foto inzwischen ziemlich mitgenommen aus. Kopfschüttelnd drehte Ben es um und betrachtete die Leukoplast-Streifen auf der Rückseite, die das Ganze zusammen hielten. Warum war er nur so verdammt impulsiv? Sich einfach alleine auf das Boot zu verpissen... und der viele Alkohol. Der hatte seine Wut nur noch mehr angestachelt und dadurch einige Opfer gefordert. Abgesehen von diversen Schürfwunden und blauen Flecken war als erstes sein Handy über Bord gegangen.
     Aber zumindest das ging teilweise auch auf Tanjas Konto. Sie hätte ja nicht andauernd so penetrant anrufen müssen. Okay, man kann ein Telefon auch abstellen. Aber nicht, wenn man Benjamin Jovanovic heißt und der beste Kumpel Jack Daniels. Eigentlich ein falscher Freund, wie Ben dann festgestellt hatte, nachdem er das Bild von Tanja zerrissen hatte. Und auch Old Jack sollte seinen Zorn spüren, die verdammte Flasche bekam von ihm Flugstunden. Natürlich hatte er nicht mit Absicht auf die Konsole gezielt, einen dicken Kurzschluss in der Bordelektronik hat die fiese Spirituose trotzdem ausgelöst. Und nun saß er hier.
     Der gellende Aufschrei einer Krähe ließ Ben aus seinen Erinnerungen hochschrecken. Seine Nackenhaare stellten sich auf, es musste an der Kälte liegen. Wo war dieser Vogel? Nirgends zu sehen. Ben kam sich vor wie lebendig eingemauert. Wo war dieser beknackte Schleusenwart? Wenn jeder seinen Job so machen würde, dann gute Nacht.
     Außer ein paar Büschen und Baumwipfeln konnte Ben nicht viel sehen. Es war bestimmt schön da oben, die tief stehende Sonne tauchte die schon ziemlich kahlen Bäume in ein goldenes Licht. Das sah wirklich warm aus, und er musste hier unten frieren, in seinem Betonsarg. Ätzend.
     Ben versuchte, die Kapuze noch enger zu machen, aber die Kälte war ihm längst in die Knochen gefahren. Jetzt überkam ihn wieder eine dieser typischen Wellen von Aktionsdrang; er sprang wie von der Tarantel gestochen auf und machte ein paar unkontrollierte, zappelnde Bewegungen.
     »HALLOOOOOO?!?«, schrie er aus voller Kehle, wobei er sich über das unerwartet starke Echo fast ein bisschen erschrak. Das dämpfte seinen Ausbruch, aber seine Geduld war eindeutig zu Ende. Der ganze Trip war eine Schnapsidee gewesen. Ihm war inzwischen klar, dass Tanja das nicht mit Absicht getan hatte. Oder etwa doch? Sofort begann es in Ben wieder zu kochen. Hitze schoss in sein Gesicht. Es war eine verdammt beschissene Situation, aber er musste das jetzt regeln. Genau wie die Sache mit der Schleuse.
     Ben schnappte sich den Bootshaken, stemmte ihn an die gegenüberliegende Wand und lehnte sich mit aller Kraft hinein. Während er aggressiv aufstöhnte, bewegte sich das Boot widerwillig und lautlos auf die Metallleiter zu, die einen Ausweg aus dieser Sackgasse versprach. Von der Anstrengung war Ben schon regelrecht heiß, er riss sich die Kapuze vom Kopf und ließ den Bootshaken genervt aufs Deck fallen. Für irgendwelche Sicherungsmaßnahmen hatte er jetzt keine Geduld mehr; es war Zeit für Piraten-Action. Nach einem angewiderten Blick auf die angerostete und verdreckte Leiter streckte er sich und packte eine Sprosse. So zog er das Boot das letzte Stück in Position und wackelte noch einmal kräftig an der Leiter, um sicher zu gehen, dass sie ordentlich befestigt war. Das Personal hier schien ja nicht gerade übermotiviert zu sein.
     Mit einem beherzten Satz verließ Ben sein schwimmendes Zuhause der letzten Wochen und erklomm die Leiter. Die unteren Sprossen waren noch nass und schlüpfrig, oben wurden sie trocken. Das machte die Kälte aber fast noch unangenehmer, und der Rost bröselte unter seinem Griff. Er konnte förmlich spüren, wie kleinste Partikel keimigen Altmetalls in seine Haut drangen. Oben angekommen krabbelte er alles andere als elegant aufs Festland. Ben sah sich kurz um. Wollte er wissen, ob jemand seine ungelenke Einlage beobachtet hatte? Oder ging es ihm nur darum, den Schleusenwart zu finden? Er wusste es selbst nicht genau, doch Letzteres war eindeutig wichtiger. So oder so war jedenfalls kein Mensch weit und breit zu sehen. Ben überblickte kurz das flache Land, das ihn umgab. Trotz des anbrechenden Winters waren die Wiesen noch schön grün, bis auf vereinzelte Baumreihen und einige Zäune gab es sonst kaum etwas zu sehen.
     Also widmete Ben seine volle Aufmerksamkeit dem Wärterhäuschen. Zu seiner Verwunderung stellte er fest, dass die Tür weit offen stand. Ungewöhnlich. Vielleicht hatte es einen Notfall in der Nähe gegeben. Oder dem Typen ist wirklich der Schniedel abgefroren, dachte Ben und schüttelte schmunzelnd den Kopf.
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