Diese Website nutzt Cookies. Sie können entweder alle   oder individuelle Eistellungen treffen. Nähere Infos finden Sie hier
50.433 REGISTRIERTE BUCHBEWERTER
Wir grüßen unseren neuesten User »ELISE_408«!
  START   NEWS   BÜCHER   AUTOREN   THEMEN   VERLAGE   BLOGGER   CHARTS   BUCH FEHLT SUCHE:  
LESERKANONE
Benutzername:

Passwort:
Passwort?
Account anlegen
Gewinnspiel
 
Werbung:

Im Schatten der goldenen Akazie

Verfasser: Christiane Lind (19)
Verlag: Eigenverlag (30593) und Nova MD (147)
VÖ: 15. August 2016
Genre: Familienepos (931)
Seiten: 440 (Taschenbuch-Version), 347 (Kindle-Version)
Themen: 19. Jahrhundert (2266), Aborigines (38), Australien (372), Enttäuschungen (99), Frauen (1393), Reisen (3203), Schwestern (1788)
Werbung: Offizielle Buchvorstellung anzeigen
BLOGGERNOTE DES BUCHS
noch nicht bewertet
1
0%
2
0%
3
0%
4
0%
5
0%
6
0%
BENUTZER-SCHULNOTE
2,33 (73%)
1
33%
2
33%
3
0%
4
33%
5
0%
6
0%
Errechnet auf Basis von 3 Stimmen
Entwicklung Deine Note: 1 2 3 4 5 6
Erklärung der Bewertungssysteme
Der Tod ihrer Mutter schweißt die besonnene Victoria und ihre leidenschaftliche Schwester Catherine im Australien des ausgehenden 19. Jahrhunderts zusammen - bis ein Opalschürfer in ihr Leben tritt. Hundert Jahre später reist Franziska nach Australien und forscht gemeinsam mit ihrer Großtante nach ihren Wurzeln ...
Lesermeinungen (1)     Leseprobe     Blogger (1)
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Christiane Lind für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Christiane Lind gibt es auf ihrer Autorenseite und bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

Prolog

Hannover, 2012


Oh, schon kurz vor zehn. Wie die Zeit verflogen war. Franziska hatte noch nicht einmal die Hälfte von dem geschafft, was sie sich für heute vorgenommen hatte. Wenn sie weiterhin so schneckenlangsam lernte, würde sie ihr Abi niemals bestehen und konnte alle ihre Pläne vergessen. Mit Daumen und Zeigefinger rieb sie sich die schmerzenden Augen. Wie oft hatte sie den Absatz über Glykolyse jetzt gelesen, ohne ihn zu verstehen?
     Vielleicht sollte sie für heute Schluss machen, sich mit Caro treffen, tanzen gehen, sich ablenken von dem ganzen Stress. Franziskas Blick fiel auf den Kalender, in dem sie die Abi-Termine fett rot markiert hatte. Nein, sie konnte es sich einfach nicht leisten, ihr Pensum heute nicht zu schaffen.
     „Franziska, Liebes. Du arbeitest zu viel.“
     Das Klopfen an der Tür riss sie aus ihrer Konzentration. Franziska schaute auf und sah, wie ihre Mutter den Kopf durch die geöffnete Tür steckte. In den Händen trug sie ein Tablett. Der Duft von Kakao und selbstgebackenen Schokoladenkeksen begleitete sie.
     „Ach, Mum.“ Franziska stieß einen leisen Seufzer aus. Ihr Magen knurrte. „Danke für den Kakao. Es sind ja nur noch ein paar Tage ...“
     „Ich weiß. Aber du solltest wirklich ab und zu eine Pause machen.“ Die braunen Augen ihrer Mutter musterten Franziska mit vielsagendem Blick. Sie schob Bücher und Karteikarten zur Seite und stellte das Tablett auf dem Schreibtisch ab. „Das Abi ist wichtig, aber vergiss deshalb nicht zu leben.“
     Franziska rieb sich die Augen und klappte ihr Notebook zu. Wenn ihre Mutter diesen Blick hatte und Kakao und Kekse brachte, würde sie nicht sofort wieder gehen. Franziska nahm einen Schluck von der heißen Schokolade und schloss genießerisch die Augen. Niemand kochte so einen leckeren Kakao wie ihre Mutter.
     „Ach, Mum. Irgendwie kommt mir alles wie ein Buch mit sieben Siegeln vor. Du weißt selbst, wie wichtig der Abi-Durchschnitt ist. Ich möchte auf jeden Fall Geschichte an einer Uni studieren, die zu den besten gehört.“
     „Ich weiß, Liebes.“ Hannah Lindhoff strich sich eine blonde Strähne aus der Stirn und suchte sichtlich nach Worten. „Aber manchmal wünschte ich mir, dass du etwas mehr von Alinas Entspanntheit hättest.“
     Franziska senkte den Blick und biss die Zähne zusammen. Jetzt hielt ihre Mutter ihr auch noch ihre drei Jahre jüngere Schwester als leuchtendes Beispiel vor. Alina, der immer alles wie von selbst zufiel, die sich in der Schule kaum anstrengte und sich mit mittelprächtigen Noten zufriedengab. Alina, die in allem etwas Spannendes entdeckte, nur um schnell das Interesse zu verlieren. Alina, die mit einem Achselzucken durch die Welt ging. Neben ihrer Schwester fühlte Franziska sich strebsam und langweilig. Aber dass ihre Mutter das auch so sah, tat weh.
     Sich anhören zu müssen, dass sie entspannter sein sollte – das war einfach nicht fair. Ihre Mutter musste Franziska die Verärgerung an der Nasenspitze abgelesen haben, weil sie sich mit den Fingern ins Gesicht und durch die Haare fuhr, wie immer, wenn ihr etwas unangenehm war.
     „Franziska, ich ... ich habe es nicht so gemeint. Ich mach mir doch nur Sorgen um dich. Manchmal fürchte ich, dass du alles zu ernst nimmst. Schau mal, was ich heute bekommen habe. Eigentlich wollte ich es dir erst morgen erzählen, aber ...“ Ihre Mutter griff in die Tasche ihrer Jeans und legte einen Brief auf Franziskas Schreibtisch. „Du errätst nie, was das ist.“
     „Wo ist der her?“ Neugierig griff Franziska nach dem Umschlag. „Wen kennt ihr denn in Australien?“
     Franziskas Eltern redeten schon ewig davon, mal nach Down Under zu reisen, aber immer war die Reise zu teuer gewesen.
     „Bisher kannten wir dort niemanden." Ihre Mutter streckte die Hand aus und nahm Franziska den Brief aus der Hand. Sie zog das Papier aus dem Umschlag, faltete es auf und gab es Franziska. „Anscheinend haben wir dort Verwandte.“
     „Was? Das kann doch nicht sein, oder? Davon hätten wir doch längst gehört.“
     Franziska konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihre reiselustigen Eltern sich die Gelegenheit hätten entgehen lassen, Verwandte in Down Under zu besuchen. Je weiter weg ein Ziel war, desto größer war die Begeisterung ihrer Eltern. Urlaub bedeutete für Hannah und Christopher Lindhoff Zelten oder Bergsteigen oder Floßfahrten, möglichst in weit entfernten Ländern mit gefährlichen Tieren. Franziska hielt es mehr mit Lesen am Strand und war froh, dass ihre Eltern inzwischen nicht mehr von ihr erwarteten, sie zu begleiten. Alina hingegen teilte die Familienleidenschaft für seltsame Orte und unbequemes Reisen.
     „Es wird sogar noch besser.“ Die Augen ihrer Mutter leuchteten vor Begeisterung. „Ella Murdoch hat uns eingeladen, sie in Brisbane zu besuchen. Queensland, ist das nicht toll?“
     „Das ist im Osten, oder?“ Franziska hatte vor zwei Jahren ein Referat über Australien geschrieben. „Hast du schon konkrete Reisepläne?“
     „Also ...“ Wieder eine bedeutungsschwere Pause. Aber Franziska wusste nur zu gut, dass ihre Mutter Geheimnisse nicht lange für sich behalten konnte. Das war früher mit Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken schon so gewesen und hatte sich seitdem nicht geändert. „Ich hab mir überlegt, dass ich dir eine Reise zu unseren Verwandten spendiere. Für das bestandene Abi. Was hältst du davon?“
     Franziska schluckte. Australien. Nicht gerade das Land ihrer Träume. Haie fielen ihr ein. Giftschlangen. Giftspinnen. Giftkröten. Tödliche Quallen. Ganz zu schweigen von menschenfressenden Krokodilen. Wüste. Sonnenbrand. Innerlich seufzte sie auf. Warum konnte sie keine Verwandten an einem schöneren Ort der Welt haben? USA oder Neuseeland zum Beispiel. Aber das konnte sie ihrer Mutter nicht sagen. Ihrer Mutter, die sie so erwartungsvoll ansah. Ihrer Mutter, deren Urlaubsländer nicht unerschlossen und exotisch genug sein konnten. Immerhin konnte Australien mit Koalabären, Wombats und Kängurus punkten.
Seite: 1 2 3 4 5
MEINUNG ZUM BUCH ABGEBEN
Benutzername: Passwort:   
 
Leserkanone.de © by LK-Team (2011-2024)  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies