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Kristallseelen

Verfasser: Marlies Lüer (34)
Verlag: BookRix (1811) und Eigenverlag (30591)
VÖ: 25. Juli 2016
Genre: Fantasy (19110) und Jugendliteratur (9796)
Seiten: 316 (Taschenbuch-Version), 214 (Kindle-Version)
Themen: Berge (559), Könige (1682), Krieg (1934), Magie (4029), Prinzen (848), Zwillinge (923)
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Erklärung der Bewertungssysteme
In der Nacht, als die Sterne fielen, nahm das Unheil seinen Anfang. Raumont und Doran, die Zwillingsprinzen der Schwarzburg, sind zu Männern herangewachsen. In ihren Adern fließt dasselbe Blut, und doch könnte ihr Schicksal nicht unterschiedlicher sein. König Raumont überzieht gnadenlos die Nachbarlande mit Krieg. Ihm stehen die Etunaz zur Seite, geboren aus schwarzer Magie.
Doran sucht Verbündete, um dem ein Ende zu setzen. Ganz in seiner Nähe schlummert die Hoffnung im Wald. Der lebende Berg wartet mit Geduld auf die Geburt der Kristallseelen. Er hat die Ewigkeit auf seiner Seite, aber für die Menschen drängt die Zeit.
Lesermeinungen (2)     Leseprobe     Blogger (1)
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Marlies Lüer für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Marlies Lüer gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter und bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

Amareile war sich sicher, dass sein Herz in seiner Brust ebenso schwarz war. Mit einer herrischen Geste forderte er schweigend das Mädchen auf, diesen Raum unverzüglich zu verlassen. Auf allen Vieren kroch sie auf den Gang, denn aufrecht gehen oder stehen durften Sklaven nicht in Gegenwart des Magiers, des Königs oder der hohen Beamten. In genau dieser Reihenfolge. Sie hatte längst erkannt, dass die wahre Macht hier durch schwarze Magie ausgeübt wurde und der König nur die Nummer Zwei war. Ein verdammt gut aussehender König. Leider durch und durch verdorben.
     Weil ihre kalten Knie so wehtaten, richtete sich Amareile vor der Kammer langsam und vorsichtig auf und achtete für einen Moment nicht auf ihre Umgebung. Ein kleiner Trupp Soldaten marschierte kraftvoll um die Ecke des Ganges und einer der Männer stolperte über sie. Seine Kameraden lachten ihn aus, weil er auf dem Rücken lag und wie ein Käfer zappelte. Es machte ihm Mühe, in der schweren Rüstung wieder aufzustehen.
     Der zu kurz geratene, kleinköpfige Etunaz mit den langen Armen stand als Wachhabender an der Tür zur Kesselkammer und amüsierte sich mit aller Schadenfreude über das Schauspiel, das ihm geboten wurde.
     Amareile drückte sich an die Wand. Ein kurzer Blick sagte ihr, dass sie sich nicht einfach davonstehlen konnte, denn in Erwartung eines unverhofften Amüsements gruppierten sich die Männer um sie und den Gefallenen. Als er sich aufgerappelt hatte, ballte er seine Faust.
     „Du!“ Seine Nasenflügel bebten. „Du nutzloses Ding!“
     Amareile konnte nur noch ihre Arme hochreißen und sich dann zu einer Kugel zusammenrollen, als die Schläge auf sie niederprasselten. Sie wagte nicht zu schreien. Der Magier mochte keine Störungen.
     „Hört sofort damit auf!“
     Amareile öffnete ein Auge einen Spalt breit, als sie die Altfrauenstimme hörte und einen ihr unbekannten Geruch wahrnahm. Süßlich, mit einer fruchtigen Schärfe. Auf einmal war ihre Angst verflogen. Wie durch einen Wasserschleier hindurch sah sie die altersfleckige Hand, die ihr hilfreich entgegengestreckt wurde. Voller Vertrauen ließ sie sich von der Alten hochziehen. Ihr war, als wäre sie federleicht. Alles war auf einmal so schön! Nichts tat mehr weh. Wieso hatte sie sich eben noch gefürchtet?
     Die Soldaten machten dümmliche Gesichter. Einer lächelte versonnen und verdrehte die Augen zur Decke, als würde er dort etwas Herrliches sehen. In der Luft schwebten rosa schimmernde Partikel wie Staub.
     „Komm, Kind. Lass uns verschwinden. Die werden gleich furchtbar wütend, wenn die Wirkung nachlässt.“
     Amareile ließ sich in einen schmalen Nebengang ziehen, der auf eine hölzerne, schäbige Tür zuführte. Sie schlüpften hindurch und befanden sich in einer verlotterten Abstellkammer.
     „Dort hinein!“
     In den Schrank? Das Hochgefühl verflüchtigte sich langsam und die Realität kehrte zurück. Offenbar sollte sie sich vor den Soldaten im Schrank verstecken. Gerne. Das war besser als Prügel zu beziehen. Jedenfalls für den Moment.
     Die Alte grinste sie verschmitzt an. Sie schlüpfte auch in den Schrank, schob die Rückwand auseinander und schob ihren Schützling auf den Treppenabsatz, der sich dort offenbarte. Sorgfältig verschloss sie die Geheimtür hinter sich und verriegelte sie.
     „Hier kommt jetzt keiner mehr durch“, raunte sie und wies das Mädchen an zu schweigen und der Treppe möglichst geräuschlos nach unten zu folgen.
     „Nach zweiundzwanzig Stufen kommt ein Treppenabsatz. Taste dich an der Wand voran. Das wiederholt sich dreimal.“
     Amareile brannten Fragen auf der Zunge, aber sie beherrschte sich. Zudem musste sie sehr auf ihre Schritte achten, weil es so dunkel war. Hin und wieder fiel durch kleine Scharten in der Steinmauer etwas Licht auf die Stufen. Im Vorbeigehen erkannte sie, dass der Mörtel herausgekratzt war und einzelne Steine fehlten, die Scharten waren offenbar nicht von Anfang an gewollt eingebaut. Eine Geheimtreppe? Ob es davon noch mehr gab? Obwohl sie nun schon etwas mehr als drei Jahre in der Schwarzburg ihr Dasein fristete, kannte sie nur ein begrenztes Areal. Sklaven durften sich nicht außerhalb der ihnen zugewiesenen Arbeitsbereiche bewegen.
     Sie eilten immer tiefer hinab. Als es stockfinster wurde, sagte die Alte leise, sie solle sich nicht fürchten, gleich wären sie da. Wenig später hörte Amareile ein Scharren und Schieben und es fiel Licht auf die letzten Stufen. Schließlich stand sie in einem wohlig warmen Raum, der durch einen gusseisernen Ofen geheizt wurde. Über dem Ofenrohrknick war ein Brett in die Wand eingelassen. Eine Katze lag dort und beäugte den Neuankömmling gelassen.
     „Willkommen in meinem bescheidenen Reich.“
     Misstrauisch sah sich Amareile im Raum um. Sie sah kleine Kessel auf einem gemauerten Herd, in denen Flüssigkeiten brodelten. Glasphiolen, Messer und Spatel und anderes mehr an seltsamen Gerätschaften, waren auf einem Tisch ordentlich aufgereiht. An der schmalen Wand des Raumes befand sich ein hohes Regal, erbaut aus stabilem Holz. Die Bretter wiesen florale Schnitzereien auf. Das mussten wohl Bücher sein, die da ordentlich aufgereiht standen. Sie hatte sowas schon einmal gesehen. Bei Tarrantok, dem Schwarzmagier. Bücher waren nichts für einfache Leute. Es war ihnen streng verboten, das Lesen zu erlernen. Vom Schreiben ganz zu schweigen.
     „Bist du auch Magier?“, fragte sie freiheraus. Besser, sie wusste gleich Bescheid, was ihr nun blühte. Am Ende geriet sie hier vom Regen in die Traufe.
     Verblüfft und auch belustigt schaute die Alte sie an.
     „Nein, Kind. Ich bin Alrun, die Heilerin und Heb-amme. Hast du mich noch nie gesehen oder von mir gehört?“
     Amareiles Gesicht hellte sich auf. „Dann gehörst du zu den Guten hier?“, fragte sie vertraulich.

     „Sei beruhigt, Kind. Wir Frauen müssen an diesem Ort des Schreckens zusammenhalten.“
     „Was war das für ein seltsames Gefühl, das dieses rosa Pulver mir gemacht hat?“
     „Ah, das Zeug hast du also gesehen, ja? Du kannst beobachten. Gut, gut.“
     Mit neuem Interesse betrachtete die Heilerin das Mädchen. Sie schien aufgeweckt zu sein. Ob sie auch vertrauenswürdig war?
     „Das war Rhodosa-Pulver. Ich verwende es bei schweren Geburten oder Schockzuständen.“
     Mit einem bitteren Unterton lachte sie leise und sagte: „Und wenn man es auf gesunde, wache Leute anwendet ... naja, du hast ja gesehen, wie dämlich dieses Soldatenpack plötzlich dreingeschaut hat. Bei manchen Leuten würde ich mir wünschen, es hätte lebenslange Wirkung.“
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