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Klipp Klapp - Und du bist tot

Verfasser: Mari März (26)
Verlag: Eigenverlag (30593) und Redrum Books (213)
VÖ: 7. Dezember 2014
Genre: Gesellschaftsroman (546) und Kriminalroman (12713)
Seiten: 364 (Taschenbuch-Version), 423 (Taschenbuch-Version Nr. 2), 327 (Kindle-Version)
Themen: Berlin (1783), Brandenburg (90), Bürgermeister (166), Familiengeheimnisse (721), Gier (221), Hass (434), Kommissare (3881), Leichen (3649), Provinz (507), Verzweiflung (217)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Unglücklich aus ihrer Heimatstadt Berlin in die Brandenburger Einöde versetzt, beginnt für Kriminalkommissarin Elisabeth Schwintowsky ein neues Leben. Ihre Schussverletzung war verheilt. Die Narben blieben. Ihre Seele wurde in Stücke gerissen … damals, bei ihrem letzten Einsatz. Ein Jahr war es her. Es gab Zeiten, in denen sie alles hinschmeißen wollte. Doch Lisbeth liebt ihren Beruf und arbeitet gern bei der „Müllabfuhr der Gesellschaft“.

Kurz nach ihrer Ankunft in der neuen Dienststelle wird die Leiche einer jungen Frau im Mühlbach entdeckt. Bald stößt Lisbeth auf einen zwielichtigen Bürgermeister, die verhaltensgestörte Sandra und ein trauriges Familiengeheimnis. Klipp klapp, das Mühlrad dreht sich, und es bleibt nicht bei einem Opfer. Dabei wollte Lisbeth alles ganz ruhig angehen …

Der neue Regionalkrimi von Mari März konserviert den alten Berliner Charme, amüsiert sich über Trends der neuen Hauptstadt, deckt Missstände und differenzierte Denkweisen bei Polizei, Rechtsmedizin und Gesellschaft auf, besinnt sich, erinnert ... und beschreibt nicht zuletzt, wie ein Mensch zum Mörder wird. Es geht um Hass, Gier, Verzweiflung, Liebe, Freundschaft … um das richtige Leben also und um ein Stückchen DDR.
Lesermeinungen (7)     Leseprobe     Blogger (4)
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Mari März für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Mari März gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter und bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

     Lisbeth lächelte bei dem Gedanken an Kattis Vorschlag. „Nein. Katti hat mir nur angeboten, dass sie, ihr Freund und ... ich denke, sie meinte ihren Vater, als sie sagte mein Oller is uff’m Bau ... uns helfen könnten.
     Emmi war sofort Feuer und Flamme: „Das ist doch ganz wunderbar. Wir können schließlich jede Hilfe gebrauchen. Vielleicht geht es uns dann so, wie in diesen schwülstigen Heimatfilmen, wo zum Schluss das ganze Dorf beim Ausbau der verfallenen Villa mithilft.“
     „Nur ist das hier keine Villa.“, entgegnete Lisbeth und schaute sich in der Küche um.
      „Na und?“, wehrte Emmi ab. „Es muss ja auch nicht das ganze Dorf helfen. Ich habe mir übrigens überlegt, dass wir diese Wand hier ...“, sie zeigte hinter sich, „rausreißen könnten. Was meinst du?“ Lisbeth hatte vor ein paar Minuten genau denselben Gedanken. Sie waren eben Schwestern. Und es würde wundervoll werden. Irgendwann, wenn alles fertig war, im Jahre 2028 oder so.
     Lisbeth wurde nachdenklich. „Emmi, das Essen war vorzüglich. Aber ...“ Sie hielt inne. Emmi war bereits dabei, die Teller abzuräumen. Lisbeth nahm sich ihr Rotweinglas, schenkte sich noch einmal nach und schaute ins Wohnzimmer. Das Kaminfeuer prasselte. Nirgendwo ist es schöner als zu Hause.
     „Was meintest du?“, rief Emmi aus der Küche.
     „Ach, ich habe mir nur gerade überlegt, ob wir das hier alles wirklich schaffen. Ob es wirklich das Richtige ist, was wir tun.“
     „Du meinst wohl eher, was du tust oder was du getan hast? Ich habe dich wirklich lieb, Lisbeth, und ich stehe immer hinter dir. Aber ich kann dir nicht oft genug sagen, dass es noch zu früh ist für die Arbeit. Und dann überhaupt dieser furchtbare Beruf.“
     Lisbeth stand wieder im Türrahmen der Küche. „Ja, das wohl auch.“ Sie war so unsicher, ob sie das hier auch wirklich wollte. In Berlin war sie so glücklich gewesen. Natürlich liebte sie die Natur und die grüne Landschaft, aber das machte ihr alles auch irgendwie Angst. Es war so still. So unglaublich still. Bis auf Emmis ewiges Geplapper.
     „Ach, Lisbeth. Weißt du, wir schaffen das. Das mit dem Haus und so, das wird schon irgendwie.“, sagte Emmi im mütterlichen Ton und nahm sich ein Geschirrtuch. Ja, irgendwie, dachte Lisbeth. Das war genau Emmis Devise: irgendwie. Der Witz dabei war, dass Emmi es tatsächlich auch immer irgendwie schaffte. Da, wo Lisbeth sich Gedanken machte, wie es weitergehen sollte und grübelte und grübelte, hatte Emmi einfach nur ein strahlendes Lächeln und packte die Sache dann an, wenn sie ihr gerade vor die Füße fiel.
     Das bewunderte Lisbeth an ihrer Schwester. Emmi und ihre unkomplizierte Art, in den Tag hineinzuleben. Entweder, es kommt etwas Schlimmes, dann machen wir das Beste draus. Oder der Tag ist ganz von alleine schön, dann lächeln wir zurück.
     „Ich habe schon so viele Ideen, was wir hier alles machen können. Und wenn erst der Frühling kommt.“ Gedankenverloren rubbelte Emmi an einem Teller und blickte in den Garten.
     „Ja“, sagte Lisbeth. „... dann wird hoffentlich einiges besser.“ Sie stellte ihr Glas auf den Küchentisch und umarmte ihre Schwester. „Emmi, ich hab dich lieb.“

* * *


Lisbeth erschrak und schlug die Augen auf. Es war dunkel. Wieder war es dunkel. Es dauerte eine Weile, bis sie realisierte, wo sie war. Sie lag in ihrem Bett, es war Nacht. Es war einfach nur Nacht. Und sie hatte wieder einmal nur geträumt. Seit vielen Monaten war es Nacht für Nacht derselbe Traum, der sie daran erinnerte, was sie vor einem Jahr erlebt ... überlebt hatte.
     Müde stand sie auf, zog sich ihre Hausschuhe an und ging hinunter in die Küche. Alles war pikobello aufgeräumt, obwohl sie noch nicht mal einen Geschirrspüler hatten. Der steckte noch im Umzugswagen. Wo immer der sich auch gerade befand.
     Gestern Abend hatte Lisbeth ihre Schwester mit dem Abwasch einfach allein gelassen. Sie war so erschöpft gewesen, dass sie direkt nach dem Essen und dem zweiten Glas Rotwein ins Bett gefallen war. Das war jetzt fünf Stunden her.
     Immerhin, Lisbeth. Fünf Stunden durchgeschlafen. Das ist fast Rekordzeit.
     Das letzte Jahr hatte sie nicht mehr als ein bis zwei Stunden am Stück schlafen können. Immer wieder schreckte sie hoch. Sie hatte es mit Schlaftabletten versucht, sogar mit Psychopharmaka. Aber das war nicht ihr Stil, mit fremder Hilfe etwas zu leisten. Sie wollte es aus eigener Kraft schaffen. Und sie war auf bestem Wege dorthin. Zumindest hoffte sei das.
     Sie nahm sich ein Glas aus dem Schrank und überlegte, ob das Leitungswasser in Brandenburg genießbar war. In Berlin hatte sie immer aus dem Hahn getrunken. Wer schleppte schon gern kistenweise Flaschen in den vierten Stock. Sie entschied sich also für das klare und kalte Wasser aus dem Hahn der altersschwachen Küchenspüle.
     Mit dem Glas und ihren Zigaretten in der Hand trat sie in das Mondlicht, das die Terrasse hinter der Küche in ein weißes Licht tauchte. Ein hartes Jahr lag hinter ihr. Die Erinnerungen kamen nur lückenhaft. Und immer wieder dieser Traum, der sie gefangen hielt.
     Nicht mehr jede Nacht, aber immer noch oft genug träumte sie davon, dass sie eingeschlossen war und wie verrückt kämpfte, um sich zu befreien. Damals hatte sie es geschafft, dennoch grenzte es an ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebte.
     Aber sie hatte es überstanden: die Gefahr, den Krankenhausaufenthalt, die Wutausbrüche ihres Ex-Chefs. Die Narben verheilten. Nicht alle natürlich. Die in ihrer Seele blieben. Irgendwann würden auch diese verblassen. Lisbeth drückte die halb angerauchte Zigarette aus und dachte: Was machst du hier? Du solltest im Bett liegen.
     In einem Zug trank sie ihr Wasser aus und bewunderte die bunten Blümchen auf dem Glas. Noch original DDR. Als Elfjährige hatte sie schon daraus getrunken. Der Gedanke wärmte sie. Jetzt würde sie hoffentlich noch ein paar Stunden schlafen können.
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