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Klipp Klapp - Und du bist tot

Verfasser: Mari März (26)
Verlag: Eigenverlag (30591) und Redrum Books (213)
VÖ: 7. Dezember 2014
Genre: Gesellschaftsroman (546) und Kriminalroman (12712)
Seiten: 364 (Taschenbuch-Version), 423 (Taschenbuch-Version Nr. 2), 327 (Kindle-Version)
Themen: Berlin (1782), Brandenburg (90), Bürgermeister (166), Familiengeheimnisse (721), Gier (221), Hass (434), Kommissare (3881), Leichen (3648), Provinz (507), Verzweiflung (217)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Unglücklich aus ihrer Heimatstadt Berlin in die Brandenburger Einöde versetzt, beginnt für Kriminalkommissarin Elisabeth Schwintowsky ein neues Leben. Ihre Schussverletzung war verheilt. Die Narben blieben. Ihre Seele wurde in Stücke gerissen … damals, bei ihrem letzten Einsatz. Ein Jahr war es her. Es gab Zeiten, in denen sie alles hinschmeißen wollte. Doch Lisbeth liebt ihren Beruf und arbeitet gern bei der „Müllabfuhr der Gesellschaft“.

Kurz nach ihrer Ankunft in der neuen Dienststelle wird die Leiche einer jungen Frau im Mühlbach entdeckt. Bald stößt Lisbeth auf einen zwielichtigen Bürgermeister, die verhaltensgestörte Sandra und ein trauriges Familiengeheimnis. Klipp klapp, das Mühlrad dreht sich, und es bleibt nicht bei einem Opfer. Dabei wollte Lisbeth alles ganz ruhig angehen …

Der neue Regionalkrimi von Mari März konserviert den alten Berliner Charme, amüsiert sich über Trends der neuen Hauptstadt, deckt Missstände und differenzierte Denkweisen bei Polizei, Rechtsmedizin und Gesellschaft auf, besinnt sich, erinnert ... und beschreibt nicht zuletzt, wie ein Mensch zum Mörder wird. Es geht um Hass, Gier, Verzweiflung, Liebe, Freundschaft … um das richtige Leben also und um ein Stückchen DDR.
Lesermeinungen (7)     Leseprobe     Blogger (4)
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Mari März für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Mari März gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter und bei Facebook.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

     Der Mann blickte zum ersten Mal in ihr Gesicht: „Versetzung, Strafversetzung, auf eigenen Wunsch oder auf anderen Wunsch, papperlapapp. Ich hoffe, wir kommen besser miteinander klar.“ Mit einem lauten Knall schloss er schließlich die Akte. Noch einmal schlug er seine große Hand auf den Deckel, dann blickte er auf: „Frau Schwintowsky, ich weiß, wir werden besser miteinander klarkommen.“
     Die Spannung wich so schnell aus dem Raum wie sie gekommen war. Herr Müller grinste. „Da haben Sie es den Beamten aber mal so richtig gezeigt, was?“ Jetzt begriff sie gar nichts mehr. Warum denn den Beamten? Verwirrt fragte sie: „Sind wir nicht auch Beamte?“
     Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Die Lehne knarrte verdächtig laut. Bei seiner Körperfülle hatte sie täglich eine schwere Last zu tragen. Lisbeth fühlte, dass die Lehne und sie gerade etwas gemeinsam hatten. Die Lehne knarrte erneut. Die Last war von ihr genommen worden. Herr Müller hatte sich vorgebeugt und sagte: „Naja, Sie wissen das doch, Frau Schwintowsky. Es gibt solche und es gibt solche. Und schwarze Schafe gibt es leider überall. Die einen machen Dienst nach Vorschrift und die anderen lösen Fälle.“
     Noch einmal schlug er mit der flachen Hand auf die Personalakte und legte sie schließlich in eine Schublade. Dann nahm er seine Kaffeetasse, lehnte sich wieder zurück und drehte seinen knarrenden Bürostuhl zum Fenster. Er schien Lisbeth gar nicht mehr wahrzunehmen. Gedankenverloren rührte er in seinem Kaffee und sah hinaus in den stahlgrauen Himmel. Damit war das Gespräch scheinbar beendet. Unsicher stand sie auf und ging auf die Bürotür zu.
     „Sie melden sich bitte beim Klaus! Gehen Sie erst mal einen Kaffee trinken. Auf gute Zusammenarbeit!“
     Als sie noch einmal zurückblickte, sah Lisbeth, dass er sie anlächelte. Wie aus einem geplatzten Dampfkessel wich der Druck aus ihrem Kopf. Sie lächelte zurück und verließ das Büro ihres neuen Chefs.

* * *


Bei Klaus sollte sie sich melden. Aber wer zum Geier ist Klaus? Sie ging durch das Vorzimmer und nickte der Sekretärin zu. Kurz überlegte sie, ob die zugeknöpfte Person, die sie über ihre Lesebrille hinweg beobachtete, wüsste, wer Klaus war. Sie entschied sich anders. Schließlich wollte sie an ihrem ersten Tag keinen unprofessionellen Eindruck hinterlassen. Wortlos verließ sie den Raum und trat auf den Gang.
     Einen Kaffee trinken. Klaus. Aber wo? Gab es hier überhaupt eine Kantine? Die wurden schließlich auch immer seltener. In dem verzweifelten Versuch, den Geruch von Bockwurst und Bratkartoffeln zu erspüren, reckte sie ihr Kinn in die Höhe. Nichts. Dann fiel ihr ein, dass es bereits nach 16.00 Uhr war. Insofern konnte es gar nicht mehr nach Mittagessen riechen. Aber diese Erkenntnis half ihr jetzt auch nicht weiter.
     Unschlüssig lief sie die Treppe hinab in den zweiten Stock. Sie schaute sich um. Schließlich fand sie nicht die Offenbarung, dafür ein Piktogramm. In der Hoffnung, einen Augenblick allein sein zu können, verschwand sie hinter der Tür zur Damentoilette.
     Müde stellte sie sich vor das Waschbecken und betrachtete ihr Spiegelbild. Die kurzen blonden Haare waren adrett frisiert, ihr Make-up saß dort, wo es hingehörte. Was wollte sie mehr? Sie machte einen frischen und gesunden Eindruck. Jedenfalls einen besseren, als in den letzten Monaten. Einen viel besseren.
     Sie hatte eine harte Zeit hinter sich. Die Spuren waren immer noch sichtbar, aber von der Schminke gut überdeckt. Jeder, der sie nicht kannte, hielt sie für eine attraktive Frau Anfang dreißig, die im besten Alter war, Karriere zu machen. Hoffte sie zumindest.
     Vielleicht ist es doch zu früh. Lisbeths Schwester hatte erst heute Vormittag zum tausendsten Mal gepredigt, dass es seine Zeit brauchte, bis man sich sowohl vom Koma als auch von einer Schussverletzung erholt hätte. Aber knapp ein Jahr Auszeit war für Lisbeth weit mehr als genug. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob ihr Körper das genauso sah.
     Unabhängig davon kroch die Angst in dünnen Rinnsalen über ihren Rücken. Angst zu versagen. Angst, nicht gemocht zu werden. Angst, wieder einmal Betonköpfen zu begegnen, die mit ihrem Dickschädel nicht klar kamen.
     Das kalte Wasser, das sie sich über die Unterarme laufen ließ, tat gut. Sie atmete tief durch, trocknete sich die Hände ab und verließ den Waschraum.
     Auf der Suche nach Klaus versuchte sie, sich Mut zu machen: Lisbeth, jetzt komm schon! Du hast doch ganz andere Sachen geschafft. Neue Kollegen, ja. Aber die werden nicht alle beißen. Vielleicht gibt es wieder ein paar Deppen darunter, aber du musst das jetzt irgendwie durchstehen. Du willst diesen Job. Also, mach dich verdammt noch mal locker!

* * *


Entschlossen streckte sie den Rücken durch und ging die Treppe hinunter. Vielleicht etwas zu energisch, denn der Henkel ihrer Handtasche blieb am Treppengeländer hängen. Das fehlt jetzt gerade noch. Der gesamte Inhalt ihrer Tasche plumpste die Treppenstufen hinab. Entnervt setzte sie sich auf die oberste Stufe und verfolgte resigniert, wer wohl das Rennen gewinnen würde: der Lippenstift lag ganz klar vorn; Mascara, Feuerzeug und viele kleine Bonbons holten allerdings schnell auf.
     „Na, dit is ja witzich. Tussenequipmentwettkullern“, hörte Lisbeth von hinten eine Stimme. Sie drehte sich um und blickte nach oben. Eine zierliche Frau lief auf sie zu, vielleicht Anfang Zwanzig. Die kurzen schwarzen Haare standen ihr wie Stachel vom hübschen Kopf.
     „Schönen juten Tach. Du bist die Neue, wa?“ Lisbeth lächelte. Der Berliner Dialekt, den sie sich in den letzten Jahren aus beruflichen Gründen abgewöhnt hatte, klang immer wieder wunderbar und heimatlich. Bei manchen Personen fand sie die Berliner Kodderschnauze wirklich entzückend. Und diese Person vor ihr passte zum Jargon wie Arsch uff Eimer.
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