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Mit Oma in Roma
Verfasser: Tessa Hennig (14)
Verlag: List (342) und Ullstein (1662)
VÖ: 13. Mai 2016
Genre: Gegenwartsliteratur (4385) und Humoristisches Buch (1581)
Seiten: 352 (Taschenbuch-Version), 353 (Kindle-Version)
Themen: Großmütter (490), Italien (907), Papst (143), Reisen (3201), Sterbehilfe (17), Suche (1689)
Erfolge: 1 × Media Control Top 10 E-Book (Max: 9)
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Wo zum Teufel ist Oma? Nina Ritter beginnt sich ernsthaft Sorgen zu machen, als sie in der Wohnung ihrer Großmutter Unterlagen zum Thema Sterbehilfe findet. Gemeinsam mit ihrer Mutter Heike macht sie sich auf die Suche nach dem vermeintlich lebensmüden Familienoberhaupt. Wie sich schnell herausstellt, ist Oma Inge jedoch quicklebendig und unternimmt gerade die Reise ihres Lebens: Einmal im Leben nach Rom fahren und den Papst sehen! Auf ihre Familie hat sie allerdings weniger Lust. Und so beginnt für Nina und Heike ein turbulenter Trip durch Italien – immer auf den Spuren von Oma Inge und ihrem geheimnisvollen Begleiter.
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OFFIZIELLE LESERKANONEN-REZENSION

Rezension zu »Mit Oma in Roma«


von Daniela Peine (18.06.2016)


Italien gehört zu den Ländern, die von den hiesigen Schreiberinnen und Schreibern am häufigsten als Schauplatz für ihre Geschichten auserkoren werden. Wie oft allein die Toskana beispielsweise für (oftmals ziemlich seichte) Liebesgeschichten herhalten musste, ist schier unglaublich. Umso schwieriger, inmitten der breiten Masse an Büchern aufzufallen, die auf der stiefelförmigen Halbinsel spielen. Auch Tessa Hennig hat es vor wenigen Wochen nach Süden gewagt. Ob sie es geschafft hat, herauszustechen, und ob es sich lohnt, gemeinsam mit ihrer »Oma in Roma« die Reise anzutreten, hat unsere Mitarbeiterin Katharina dieser Tage überprüft.

Die 1963 geborene Tessa Hennig kann auf ganz schön erfolgreiche letzte Jahre zurückblicken: Schon mit ihrem ersten Roman »Mutti steigt aus« schaffte es sie zu Beginn dieses Jahrzehnts aus dem Stand heraus in die Liste der Spiegel-Bestseller und wiederholte dieses Kunststück mehrmals mit den Folgebüchern. Das ZDF verfilmte daraufhin zwei ihrer Geschichten und erreicht ein Millionenpublikum. Dennoch hat sich Tessa Hennig seitdem nicht zurückgelehnt und munter weitergeschrieben. Ihr neuestes Werk »Mit Oma in Roma« erschien Mitte Mai im altehrwürdigen List-Verlag. Das rund 350 Seiten starke Buch kann entweder als Taschenbuch für 9,99 Euro erworben werden, oder aber in der elektronischen Version für einen Euro weniger.

Hinter dem amüsanten Titel und dem sympathischen gezeichneten Cover verbirgt sich eine Geschichte, die mit der dadurch erzeugten Erwartungshaltung vollkommen mithalten kann. Eine Geschichte obendrein, deren Grundidee genauso erfrischend ist, wie es der äußere Eindruck des Buches bereits erhoffen lässt. Die titelgebende Oma heißt Inge, und gleich zu Beginn des Romans kommt sie abhanden. Während die rüstige alte Dame von einem Schub Alterselan gepackt in Richtung Italien abdampft, um einmal im Leben Rom sehen und den Papst treffen zu können, bricht bei ihren Nachkommen die blanke Panik aus. Denn da sich die liebe Oma kurz zuvor bei Tante Rickel über Sterbehilfe informiert hat und in ihren Räumlichkeiten auch noch Unterlagen zum gleichen Thema gefunden werden, scheint alles darauf hinzudeuten, dass Inge gerade dabei ist, ihre allerletzte Reise anzutreten.

Tochter und Enkelin - Heike und Nina mit Namen -, die Inge eigentlich nur einen Besuch abstatten wollten, beschließen getrieben von Sorge ebenfalls gen Italien aufzubrechen und die vermeintliche Lebensmüde vom Schlimmsten abzuhalten. Dabei sind Probleme vorprogrammiert, denn einmal davon abgesehen, dass die beiden nicht unbedingt gut betucht sind, haben sie sich in den letzten Jahren gehörig auseinandergelebt und sind nun gezwungen, eine Weile miteinander auszukommen. So ergibt sich dann eine turbulente Geschichte, die selbstverständlich alles andere ist als eine literarische Begleitung auf dem letzten Lebensweg eines betagten Menschen ist, sondern stattdessen eine ungewöhnliche Reise in Richtung Süden, bei der insbesondere alles Zwischenmenschliche auf den Kopf gestellt wird.

Gerade wegen Letzterem steht und fällt ein Roman wie dieser zwangsläufig mit seinen Figuren. Tessa Hennig hat hier ganze Arbeit geleistet, denn die Drei-Generationen-Brigade könnte - jede für sich auf ganz unterschiedliche Weise - nicht sympathischer und liebenswerter sein. So verschieden sie auch sind, schließt man die Frauen schnell ins Herz und folgt ihrem abenteuerlichen Ausflug wie gebannt. Und abenteuerlich ist es tatsächlich - nicht etwa im Sinne eines jederzeit brenzligen oder vor heiklen Situationen strotzenden Plots, sondern in Form von allerhand Missverständnissen, gelungen inszenierten Komplikationen und abwechslungsreichen Ereignissen. Denn es bleibt nicht bei einer einfachen Reise nach Rom, stattdessen setzt die Oma aufgrund einer Bekanntschaft, die sie macht, ihren Trip weiter fort, womit auch ihre beiden Verfolgerinnen weiter gefordert sind. Im Vergleich zu zahlreichen anderen Vertretern seiner Art - sprich: vornehmlich an Frauen adressierte Unterhaltungsliteratur - stecken in »Mit Oma in Roma« ungewöhnlich viele Geschehnisse und Ideenreichtum.

Auch das ganze »Drumherum« ist der Autorin gut geglückt. Wo beispielsweise bei dem Ausflug ins Berlusconistan der achtziger Jahre, den Kobr und Klüpfel in diesem Frühjahr mit ihren Lesern unternommen haben, die potenzielle mediterrane Atmosphäre zugunsten zu vieler Klischees und repetetiver Kalauer aufgeweicht wurde, ergibt sich bei Tessa Hennig ein äußerst ansprechender Italien-Flair. Ob Rom, ob Pompeji, ob Ischia - es ist nicht nur in großem Maße unterhaltsam, mit den Damen literarisch unterwegs zu sein, man wird auch in die richtige Urlaubsstimmung versetzt. Und das ist gerade in einer Zeit, in der hierzulande mal wieder die Ortschaften unter Wasser stehen, sehr wohltuend.

Tessa Hennig ist es gelungen, in ihrem Roman »Mit Oma in Roma« die richtige Mischung aus Chaos und Charakteren, die einem lange in Erinnerung bleiben dürften, aus einer unterhaltsamen Storyline und ernsthafter menschlicher bzw. innerfamiliärer Annäherung, aus Tempo und trotzdem vorhandenem Sinn fürs Detail zu schaffen, schließlich natürlich auch noch gewürzt mit einer stimmigen Prise Liebe - oder Amore, wie es in diesem Fall besser heißen müsste. Wer angesichts des Titels glauben sollte, dass er vor einer buchgewordenen Aneinanderreihung von Kalauern stehen würde, der dürfte sich schnell getäuscht sehen, denn hier wurde stattdessen ein richtig guter und facettenreicher Roman aus dem Boden gestampft. Einer, der seinen Leserinnen keine Atempause gönnt, es aber auch nicht übertreibt, sondern immer genau ausgewogen daherkommt, und der einem stets ein wohliges Lesegefühl beschert. Kurzum: Ein Roman, mit dem man nichts falsch machen kann.
– geschrieben am 18. Juni 2016
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