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Alex Martin 1 - Roter Ozean: Im Fahrwasser der Macht
Verfasser: Ute Bareiss (4)
Verlag: Bastei Lübbe (4257), Kieselsteiner (4) und Sieben (240)
VÖ: 1. April 2015
Genre: Thriller (9094)
Seiten: 448 (Taschenbuch-Version), 458 (Kindle-Version)
Themen: Intrigen (1699), Italien (911), Journalisten (1538), Macht (299), Mord (9594), Politik (613), Rettung (812), Tyrrhenisches Meer (1)
Reihe: Alex Martin (4)
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Erklärung der Bewertungssysteme
Als ein Feuerball das Tyrrhenische Meer erhellt, eilt der Meeresbiologe Alex dem Journalisten Sergio zu Hilfe, nicht ahnend, dass er damit einen Stein ins Rollen bringt, der nicht nur sein eigenes Leben zerstören wird. Denn Sergio besitzt brisantes Recherchematerial zu einem Mord in den höchsten Politkreisen Italiens. Als der Journalist entführt wird, gerät Alex immer tiefer in einen Sumpf aus Macht und Intrigen, bis er schließlich selbst von der Polizei und den Verbrechern gejagt wird. In Sam, einer Freundin von Sergio, findet er Unterstützung – doch dann gerät auch sie in Lebensgefahr. Es bleibt nur ein Ausweg: Die Gejagten werden selbst zu Jägern.
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OFFIZIELLE LESERKANONEN-REZENSION

Rezension zu »Alex Martin 1 - Roter Ozean: Im Fahrwasser der Macht«


von Daniela Peine (24.10.2015)


Es gibt eine Reihe von Autoren, die ab dem Erreichen eines gewissen Bekanntheitsgrades neue Bücher fast ausschließlich als Gemeinschaftsarbeit mit »Co-Autoren« herausbringen und bei denen es fraglich ist, wie groß ihr eigener Anteil an den neuen Werken überhaupt noch ist. Zu nahe liegt der Verdacht, dass der prominente Name nur der Vermarktung dient, während die Arbeit von anderen gemacht wird. Das prominenteste Beispiel ist der vom Spiegel zum erfolgreichsten Autor der Welt erhobene James Patterson, unter dessen Namen in den USA allein 2015 siebzehn neue Bücher erschienen sind. Ein anderes Beispiel ist Clive Cussler, der die meisten Bücher seiner Erfolgsreihen als Gemeinschaftsprojekte mit »Co-Autoren« veröffentlicht hat. Mit dessen Büchern verglich Autorin Ute Bareiss ihren eigenen Thriller »Im Fahrwasser der Macht« im Sommer in einem Interview. Sie ist Cussler auf jeden Fall voraus, dass man bei ihr weiß, wer für die Geschichte hinter dem Buchcover verantwortlich ist. Wir haben uns ihren Roman einmal genauer angesehen.

Ute Bareiss lebt eines der ungewöhnlichsten Autorenleben, das man sich vorstellen kann, denn sie befindet sich seit einigen Jahren auf einer Weltumseglung. Die schreibende Weltenbummlerin trat vor einem Jahr erstmals als Autorin auffällig in Erscheinung, als sie mit »Eine verhängnisvolle Erfindung« einen Teil zu Andreas Suchaneks Jugendkrimi-Reihe »Ein M.O.R.D.s-Team« beisteuerte. Der im April diesen Jahres erschienene Roman »Im Fahrwasser der Macht« bildete schließlich ihr bis dahin umfangreichstes Projekt. Die rund 430 Seiten lange Geschichte erschien im Sieben Verlag, einem Verlagshaus aus dem Süden Hessens, das vielleicht nicht unbedingt zu den größten des Landes gehört, aber dennoch viele Genres abdeckt und zahlreichen Autoren eine kuschelige Heimat bietet. Erhältlich ist der Roman als Taschenbuch für 14,99 Euro sowie als E-Book für 6,99 Euro.

Um es vorwegzunehmen: Diese Rezension wird eine Lobhudelei werden. Deshalb sei die einzige Sache, die uns beim Lesen des Buchs gestört hat, vorweg genannt. Vielleicht fällt es »Otto Normalleser« beim Lesen eines Taschenbuchs nicht auf, aber es ist üblich, dass der rechte und linke Rand einer einzelnen Seite nicht den gleichen Abstand zum Rand haben. Das rührt daher, dass der an der Bindung liegende Seitenabstand automatisch schmaler erscheint als er tatsächlich ist. Je dicker ein Buch ist, desto größer wird dieser Effekt, und desto größer muss daher der Unterschied zwischen dem linken und rechten Rand sein, damit der eigentliche Text beim Aufklappen mittig erscheint. Selfpublisher machen dies nicht selten falsch - bei einigen tritt das Problem sogar chronisch auf -, obwohl ein gespiegeltes Seitenlayout mit wenigen Mausklicks einzurichten ist. Bei »Im Fahrwasser der Macht« liegt das gleiche Problem vor bzw. der schmale und breite Rand wurden sogar vertauscht. Am Leseeindruck ändert es selbstverständlich nichts, aber es wird denjenigen Buchkäufern nicht gefallen, die Leseknicke am Buchrücken nicht mögen, denn zwangsläufig muss man das Buch durch die Abstandsproblematik beim Lesen relativ weit aufbiegen. Wer also Wert darauf legt, dass das Buch im Regal hinterher absolut akkurat und knickfrei ausschaut, der sollte sich gleich zwei Exemplare besorgen. ;)

Doch genug vom technischen Kleinkram, denn hier soll es selbstverständlich um den Inhalt des Buchs gehen, und bei diesem wäre jeder kritische Zeigefinger unangebracht. Dabei wirft Ute Bareiss ihre Leser im wahrsten Sinne des Wortes ins kalte Wasser, denn kaum haben sie das Buch aufgeschlagen, werden sie schon von einem mächtigen Feuerball am Golf von Porto-Vecchio begrüßt, unweit der Bilderbuchstrände der Insel Korsika. »Im Fahrwasser der Macht« erzählt anschließend die Geschichte eines 35jährigen Meeresbiologen namens Alexander, der in den Besitz von Informationen zum Mord an einem italienischen Präsidentschaftskandidaten gelangt. Journalist Sergio, der durch ihn von dem Boot gerettet wird, das durch den erwähnten Feuerball in seine Einzelteile zerlegt wurde, wird kurze Zeit später entführt, und Alex gerät ohne Vorankündigung in eine spektakuläre Geschichte, die für ihn nicht nur Gefahr für Leib und Leben bedeutet, sondern die auch noch enorm weit reichende Ausmaße annimmt. Letztlich bleibt es an Alex selbst hängen, den entführten Journalisten zu retten und denjenigen auf die Schliche zu kommen, die für alles verantwortlich sind. Er wird schon bald nicht mehr der Gejagte bleiben, sondern selbst auf die Jagd gehen.

Dass die Leser gleich von einer Explosion in Empfang genommen werden, gibt ihnen gleich zu Beginn die Schlagzahl vor, in der die Geschichte fortan auf sie abgefeuert wird. In einer Souveränität, wie man sie eigentlich nur von alteingesessenen schreibenden Hasen aus dem Genre des Actionthrillers kennt, baut Ute Bareiss eine äußerst dichte Atmosphäre auf, zieht den Spannungsbogen sofort an, hält ihn bis zum Ende des Buchs im Anschlag und erzählt eine Story, die immer größere Dimensionen annimmt und immer spektakulärer wird. Dabei wirkt das Gesamtwerk sehr »amerikanisch«. Das heißt nicht nur, dass mit vielen kleinen Cliffhangern gearbeitet wird und dass mit kurzen Sätzen, schnörkelloser Sprache und gestrafften Segmenten ein - abgesehen von einigen Durchschnaufpausen - durchweg hohes Tempo erzeugt wird, sondern es fängt bereits beim Setting an. Alex kommt zwischen den vielen gut ausgearbeiteten Charakteren gehörig archetypisch daher, selbstverständlich gibt es die obligatorische Liebelei, und selbstverständlich kann sich der Held nicht auf die Gendarmerie verlassen, sondern wird von ihr wegen Mordes per Haftbefehl gesucht. Diese »Grundzutaten« sind natürlich nicht neu und würden vielleicht von einigen Kritikern bemängelt werden, tatsächlich aber trifft man sie nicht grundlos so oft in guten Actionthrillern an: Sie sind einfach eine Grundlage, die beim Lesen funktioniert.

Entscheidend ist nämlich, was aus den Zutaten gemacht wird, und was Ute Bareiss daraus geschaffen hat, ist eine unbestreitbar hervorragende Komposition. Vielleicht entspricht der 1,89 Meter große breitschultrige Mann mit dem schulterlangen blonden Haar genau dem Klischeebild eines Actionstars aus einem Hollywoodfilm der achtziger oder frühen neunziger Jahre, doch er ist eben genau die richtige Figur für die Rolle, die er hier einnimmt. Vielleicht entspricht das Techtelmechtel zwischen ihm und seiner Sam genau der Standard-Romanze, die man in einem Thriller erwarten würde, doch sie bietet einen guten Kontrastpunkt zu der ansonsten spannungs- und intrigenreichen Handlung. Und so weiter. Fakt ist, dass Ute Bareiss die Elemente geschickt in eine moderne Handlung integriert hat, die rasant erzählt wird, die vor beeindruckenden - und hervorragend beschriebenen - Kulissen abläuft, bei der man weit mehr als nur die Liebe der Autorin zum Meer spürt und die vor Orts- und Fachkenntnissen gleichermaßen strotzt. All das ergibt im Gesamtergebnis einen sowohl für Männer auch für Frauen äußerst empfehlenswerten Roman, sofern sie sich für spektakuläres Popcornkino in Buchform begeistern können.
– geschrieben am 24. Oktober 2015
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