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Kommentar vom 2. Dezember 2017 um 11:52 Uhr (Schulnote 1): |
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Marie Hofgartner, ein junges Waisenmädchen erhält eine neue Stellung als Küchenhilfe. Wie die Leiterin des Waisenhauses ihr sagt, ist es ihre letzte Chance. Zu dickköpfig, zu viele Widerworte hat Marie gegenüber ihren bisherigen Arbeitgebern gehabt, sie will sich nicht fügen, hat ihren eigenen Kopf. Jetzt heißt es also für Marie, sich in der großen Villa des reichen Tuchfabrikanten Johann Melzer zu integrieren. Gleich am ersten Tag gibt es Spannungen, aber Marie tut ihr Möglichstes, den Arbeitsplatz nicht zu verlieren. Die Familie Melzer, der Vater, das Familienoberhaupt, die Mutter Alicia, eine Adelige, zwei Töchter, Katharina und Elisabeth und der Sohn Paul, Student der Rechtswissenschaften – sie alle haben ihre eigenen Pläne und Schwierigkeiten zu bewältigen. Katharina, die kränkelt, ist begeistert von Marie und möchte sie gerne zeichnen. Dafür muss Marie von ihren eigentlichen Aufgaben befreit werden, kann das gutgehen? Sie ist die Neue, steht ganz unten in der Rangfolge unter den Bediensteten und ist sowie schon deren Spott und Aggressionen ausgesetzt.
Die Atmosphäre erinnert mich sofort an Downton Abbey – Intrigen und Geheimnisse würzen perfekt diesen Familienroman, der im Jahre 1913 spielt und damit schon allein eine spannende Zeit und interessanten Hintergrund bekommt. Die Figuren sind wunderbar gestaltet von der Autorin Anne Jacobs, jeder Charakter hat seine eigenen Ecken und Kanten, voller Leben und vollkommen authentisch. Das Zusammenspiel aller ist herrlich zu lesen und der Plot ist zweifellos voller unerwarteter Wendungen. Dieses Buch saugt mich ein und lässt mich nicht mehr los, ganz fasziniert bin ich beim Lesen. Die Sprache der Autorin ist außerordentlich schön und hervorragend der Zeit angepasst. Der Schreibstil gefällt mir von der ersten Zeile an richtig gut. Das Tempo ist sehr angenehm und das Lesen ist dadurch beschwingt und anregend.
Von Herzen gerne vergebe ich diesem ersten Teil der Familiensaga fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es natürlich weiter an Leser, die literarisch eintauchen möchten, in die Welt um 1900, in das Leben der Reichen und Armen und deren Machenschaften. Ich fühle mich von Seite 1 bis zum Ende erlesen unterhalten.« |
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9 0
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– geschrieben von AngiF |
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Kommentar vom 5. Januar 2015 um 17:57 Uhr (Schulnote 2): |
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"Die Tuchvilla" ist ein historischer Roman, wenn man ihn schon so nennen kann, da die Ereignisse "nur" 100 Jahre zurückliegen, der in Augsburg spielt. Darin geht es auf der einen Seite um die arme junge Waise Marie, die im Wohnsitz der schwer reichen Industriellenfamilie Melzer als Magd anheuert. Auf der anderen Seite geht es um Paul, der zukünftige Erbe des Familienbesitzes, der von dem üblichen herrschaftlichen Trubel nicht viel hält und lieber in München verweilt. Dann aber trifft er auf die neue Küchenmagd, und was dann passiert, kann man sich denken. ;-)
Die grundsätzliche Idee zum Buch ist nicht neu. Die arme Magd und der reiche Mann aus hohem Hause treffen aufeinander und es entsteht eine Liebe über die großen Standesunterschiede hinweg, die natürlich eigentlich nicht sein darf, da sich der Fabrikantensohn gefälligst in seinem eigenen Stand nach einer passenden Frau an seiner Seite umzusehen hat. Die Idee ist nicht nur nicht neu, sie ist sogar die vermutlich älteste Idee, aus der historische Liebesromane gemacht werden. Aber eine Idee muss ja nicht neu sein, sie muss nur gut umgesetzt werden, dann kann sie auch wieder funktionieren. In dem Fall funktioniert sie relativ gut. Die Autorin schafft es, die Thematik weitgehend kitschfrei und unterhaltend rüberzubringen, verliert sich zwar manchmal ein bißchen zu sehr im Detail, aber im Großen und Ganzen hat das Lesen Spaß gemacht.« |
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– geschrieben von E-M-M-A |
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