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Kommentar vom 8. November 2023 um 19:11 Uhr (Schulnote 2): |
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Gecko-Feuer
Klappentext: Könntest du der Liebe eine Chance geben, wenn dein Tod unausweichlich wäre? Jeder kennt die Märchen über die bösen Dschinns, die Menschen dazu verführen drei Wünsche auszusprechen, denn dann sind sie frei und können Angst und Schrecken in der Welt verbreiten. Geschichten wie diese sind Schuld daran, dass Menschen das Dorf von Samira zerstören. Mit 11 Jahren muss sie mitansehen, wie ihre Eltern brutal ermordet werden. Nur sie und ihre kleine Schwester überleben. Neun Jahre später will Samira das Versprechen, das sie ihrer sterbenden Mutter gab, einlösen. Ihr Plan: In der Duat, der Unterwelt, die Götter anflehen, ihr Volk vor den Menschen zu retten. Doch dazu benötigt sie die Hilfe von Kadir, einem jungen Mann aus dem nahegelegenen Osiris-Tempel. Zum Dank bietet sie ihm an, ihm drei Wünsche zu gewähren, wissend, dass ihr Schicksal damit besiegelt wäre. Doch schon bald muss sie sich die Frage stellen: ist sie wirklich bereit, diesen Preis zu zahlen?
Rezension: Als Kind überlebt Samira zusammen mit ihrer kleinen Schwester im Versteck die Zerstörung ihres Dorfes durch Menschen. Als Dschinns ist ihr Volk nicht sonderlich beliebt. Jahre später beschließt sie, sich bei den Göttern persönlich für ihr Volk einzusetzen, doch dazu muss sie sich in die Unterwelt begeben. Um das zu schaffen, benötigt sie jedoch Hilfe. Mir dem alten Ägypten wählt Yvonne Wundersee einen für das Urban-Fantasy-Genre eher außergewöhnlichen Handlungsort. Noch außergewöhnlicher ist, dass es sich bei der Protagonistin um eine Dschinda handelt. (Mit diesem Begriff bezeichnet die Autorin einen weiblichen Dschinn. Quellen für diese Form konnte ich allerdings nicht auffinden.) Wie es in einer derartig angelegten Geschichte beinahe unvermeidlich ist, entwickelt sich zwischen der Protagonistin und dem Co-Protagonisten, einem von Samira angeworbenen Tempelschüler, der sich in Wirklichkeit allerdings als Tempelsklave erweist, eine Liebesbeziehung. Dass diese unter keinem guten Stern steht, wird für den Leser erst langsam erkennbar. Auch wird der entlaufene Tempelsklave Kadir immer mysteriöser. Damit ergeben sich 2 Handlungsschwerpunkte (die Anerkennung der Dschinns und das Geheimnis um Kadir), die sich zunehmend verweben. Ob beides zu einem Happyend führt, wird hier natürlich nicht verraten. Humorvolle Einschübe runden die Geschichte ab. Das Ende wirkt in sich abgeschlossen und bietet keine Ansatzpunkte für eventuelle Fortsetzungen. Die Autorin lässt ihre beiden Protagonisten im kapitelweisen Wechsel als Ich-Erzähler auftreten.
Fazit: Mit dem alten Ägypten bedient sich diese Urban-Fantasy-Story einer in diesem Genre eher selten verwendeten Handlungswelt.
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