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Die Erfindung des Lächelns
Verfasser: Tom Hillenbrand (18)
Verlag: Kiepenheuer & Witsch (788)
VÖ: 7. September 2023
Genre: Historischer Roman (7245)
Seiten: 512 (Gebundene Version), 499 (Kindle-Version)
Themen: Aleister Crowley (3), Belle Époque (3), Diebstahl (887), Frankreich (1110), Gemälde (316), Louvre (14), Mona Lisa (6), Pablo Picasso (14), Paris (890)
Voting: Dieses Buch für die Abstimmung zum Buch des Monats September 2023 nominieren
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Erklärung der Bewertungssysteme
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KURZER LESERKANONEN-EINBLICK

Einblick ins Buch »Die Erfindung des Lächelns«


von Daniela Peine (17.09.2023)


So spektakulär so ziemlich alles andere am Besuch des Louvre ist, so enttäuschend ist für viele der Raum, in dem die Mona Lisa hinter diversen Glaswänden und Trauben von Menschen hängt, so dass man zwischen all den Köpfen vielleicht mal einen kurzen Blick mit dem Augenwinkel erhaschen kann. Fasznierend ist das Bild natürlich trotzdem, auch wegen seiner Geschichte. Um ein Element davon, nämlich um den Diebstahl des guten Stücks, durch das es von 1911 bis 1913 als verloren galt, geht es in Tom Hillenbrands neuesten Werk, das den Titel »Die Erfindung des Lächelns« trägt. Veröffentlicht wurde es am 7. September im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Der 512 Seiten starke Roman ist zum Preis von 25 Euro zu bekommen, die Digitalausgabe ist fünf Euro günstiger. Ein 14:43 Stunden langes ungekürztes Hörbuch wurde von Wolfgang Wagner eingelesen.

Hillenbrand führt seine Leser zurück in den August des Jahres 1911 und legt mehr oder weniger direkt los mit dem Raum des Meisterstücks von Leonardo da Vinci. Anschließend begleitet der Leser zwei Jahre lang ein buntes Ensemble an Protagonisten durch das Paris der Belle Époque. Neben dem eigentlichen Strolch, der für den Diebstahl verantwortlich war, begegnet man dabei insbesondere dem Maler Pablo Picasso und zahlreichen seiner Künstlerkollegen, dem Okkultisten Aleister Crowley, einigen ziemlich rücksichtslos agierenden Anarchisten einschließlich einer mit deren Vorgehensweise hadernden jungen Dame, Tänzerinnen, schokoladensüchtigen Kommissaren und allerhand anderen illustren Gestalten.

»Die Erfindung des Lächelns« erweist sich als ein Buch, für das man Sitzfleisch benötigt. Nicht etwa weil es übermäßig dick wäre, sondern weil sich Hillenbrand äußerst ausführlich Zeit lässt, ein Bild des Paris des angehenden zwanzigsten Jahrhunderts zu zeichnen und sich teilweise derart tief darin verliert, dass die eigentlich zu erzählende Geschichte vollständig in den Hintergrund tritt. Dabei ist es nicht einfach, ihm zu folgen, insbesondere auch deshalb, weil man zu vielen der erwähnten Nebenfiguren keinen Bezug entwickelt und man sie nur als »irgendeine Person mit französischem Namen« im Oberstübchen abspeichert. So klammert man sich dann streckenweise an die historischen Figuren, die in dem Buch vorkommen und die man kennt. Anfangs hatten wir den Einbau von Personen wie Pablo Picasso, Guillaume Apollinaire und Aleister Crowley für ein reines Namedropping gehalten, aber wenn man sich im Internet über den Raub der Mona Lisa informiert, stellt man fest, dass zumindest nicht jeder davon aus der Luft gegriffen wurde. »Reines« Namedropping wird aber nebenher trotzdem betrieben, etwa wenn ein Mann wie Henri Matisse mal für eine kurze Besprechung eingeflochten wird. An der Stelle wirkt »Die Erfindung des Lächelns« schon ein wenig dick aufgetragen und lockt das ein oder andere Stirnrunzeln hervor.

Lange Zeit hatten wir jedenfalls Probleme, von dem Buch nicht überfordert zu werden. So enorm viel Arbeit in die Erschaffung von Atmosphäre gesteckt wurde, so wenig ist dafür übriggeblieben, einzelne Sachverhalte zu etablieren, und so folgt man Teilstorys, die nur marginale Überschneidungspunkte mit dem Rest des Ganzen haben und fragt sich, warum man dies tut. Würde man uns jetzt - kurz nach dem Lesen - beispielsweise fragen, wie die oben erwähnte Ermittlerfigur eigentlich mit Namen hieß, müssten wir sogar noch einmal ins Buch schauen.

Nichtsdestotrotz geht man am Ende des Lesens mit einem guten Gefühl aus der Lektüre. Damit würde man nach den letzten beiden Absätzen dieses Textes wohl nicht mehr rechnen, jedoch liegt es daran, dass es Hillenbrand kurz vor dem Ende gelungen ist, die Geschichte Pablo Picassos und die des Gemäldediebes noch einmal gewitzt zu vereinen und dem Buch dadurch nach »nach hinten raus« einen unterhaltsamen Dreh zu geben. Das klingt nach nicht viel, jedoch hatten wir dadurch das Gefühl, für die ganze Arbeit, die das Lesen des Buches bisweilen bereitet hat, belohnt zu werden. Und dadurch schlugen wir das Buch zufriedener zu als so manches Werk mit leichter zu folgenden Storys und markanteren Charakteren.
– geschrieben am 17. September 2023 (3.5/5 Punkte)
Anmerkungen zu den Buch-Einblicken: Die Wertung unseres jeweiligen Mitarbeiters geht im gleichen Maße wie eine Blogger-Rezension in die Gesamtwertung des Buches ein.
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Autorin des Buch-Einblicks: Daniela Peine  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies