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BLOGGERNOTE DES BUCHS |
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noch nicht bewertet
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MEINUNGEN UND DISKUSSIONEN UNSERER LESER |
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Kommentar vom 23. September 2023 um 20:36 Uhr (Schulnote 1): |
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Ich fand es sehr mutig, dieses Buch zu schreiben. Über eine Zeit zu schreiben, über die es verpönt ist zu sprechen, fand ich sehr ungewöhnlich und unglaublich spannend. Carl ist einer der Protagonisten, Kriminalbeamter und auf der Suche nach dem Mörder von Adelheid Hoffmann. Dabei trifft er seine alte Jugendliebe Anna wieder. Hoffnung keimt auf, sowohl auf eine bessere Zukunft als auch auf einen neuen gemeinsamen Lebensabschnitt. Anna ist ein absoluter Familienmensch. Ihre Schwestern und ihr Neffe sind ihr das Wichtigste. Als Krankenschwester hat auch Anne viel Zerstörung, Armut und Krieg miterlebt. Der Autorin gelingt es sehr gut, die Spannung hoch zu halten, obwohl schon früh Hinweise auf den Täter auftauchen. Trotzdem oder gerade deshalb lebt das Buch von den gegenseitigen Verdächtigungen, die alle Protagonisten erleben und erleiden müssen. Und das in einer Zeit, in der generell jeder verdächtigt wurde, eine braune Vergangenheit zu haben. Ich finde dieses Zeitportrait unglaublich gut gelungen und es hat mich überhaupt nicht gestört, dass der Kriminalfall manchmal etwas in den Hintergrund gerückt ist. Diese unvorstellbaren Zustände, die damals geherrscht haben, sind für mich unfassbar. Ich kenne weder Hunger noch Kälte oder das Gefühl, mit wildfremden Menschen eine Wohnung teilen zu müssen. Dies ist eines der Bücher, die ich nicht so schnell vergessen werde, gerade weil es in einer besonderen Zeit spielt und die Autorin es fantastisch geschafft hat, alles unter einen Hut zu bringen. Eine tolle Milieuschilderung der damaligen Zeit, kombiniert mit einem Kriminalfall, der perfekt in die damalige Zeit passt, und das alles in einem schnörkellosen Schreibstil, der sofort das Kopfkino in Gang setzt. ( Was ich persönlich nicht so toll fand, da diese Zeit nicht wirklich für Kopfkino geeignet ist :). Fazit: Zwei Worte: Bitte lesen!« |
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Kommentar vom 15. September 2023 um 22:43 Uhr (Schulnote 2): |
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1948 im Ruhrgebiet. Carl ermittelt in einem Mordfall der mit einem Verbrechen am Ende des zweiten Weltkriegs in Verbindung steht. Carl hat lange Jahre nicht als Polizist arbeiten dürfen. Die Besatzungsmächte, auf der Suche nach Menschen ohne Vergangenheit haben ihn wieder zurück geholt. Es ist nicht einfach wieder mit den alten Kollegen zu arbeiten. Haben sie oder haben sie nicht? Wie weit sind sie in die Verbrechen gegen die Menschlichkeit verwickelt gewesen, wie haben sie zu seiner Entlassung gestanden, nur weil er einen jüdischen Großvater hatte. Er hat überlebt und andere nicht. Carl findet bei seinen Ermittlungen seine Jugendfreundin Anne wieder. Beide sind reifer und erfahrener geworden. Das Leben hat ihnen übel mitgespielt. Trotzdem treibt sie wie jeden in Deutschland die Hoffnung um, es kann nur besser werden. Die Währungsreform ist ein guter Anfang. Die Autorin nimmt ein spannendes Thema auf, wie konnten Personen die in der Nazizeit Verbrechen begangen oder zu mindestens gut geheißen haben, wieder in Amt und Würden gelangen. Angeblich hat Konrad Adenauer zu dieser Frage gesagt: Wenn man kein sauberes Wasser hat, muss man schmutziges verwenden. Ist das die Lösung gewesen? Einige Figuren sind damals Opfer, heute unschuldig und trotzdem müssen sie unter den Umständen leiden. Andere waren Täter, Frau Völler legt ihnen die damals üblichen Aussagen in den Mund. Sie wirken alle überzeugend. Als ob die Autorin mit Zeitzeugen gesprochen hat. Sie hat die Atmosphäre so dargestellt, als ob sie in dieser Zeit gelebt hat. Schierer Überlebenswillen haben alle Figuren, ob nun gut oder schlechter Charakter, gemeinsam. Wie sie damit umgehen ist dann sehr unterschiedlich.« |
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