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Als der Wind die Träume fing

Verfasser: Lisa Torberg (32)
Verlag: Edizioni Dolcevita (1)
VÖ: 1. September 2023
Genre: Romantische Literatur (33081)
Seiten: 368
Themen: Colorado (138), Indianer / indigene Völker Nordamerikas (271), Mädchen (3845), Ranch (470)
Voting: Dieses Buch für die Abstimmung zum Buch des Monats September 2023 nominieren
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Erklärung der Bewertungssysteme
Es war einmal ein kleines Navajo-Mädchen ... Eine mitreißende Geschichte über schicksalhafte Begegnungen, unglaubliche Zufälle und eine Ranch in Colorado. Ein magischer Ort, an dem nicht nur ein Herz sein Zuhause findet. Bilderreich und hochemotional.

Der Staat verweigert dem Navajo Chayton Ironcloud die Vormundschaft für das Kind, das er wie eine Tochter liebt. Sein Ziehvater Mato Whitefeather greift nach dem letzten Strohhalm und bittet einen Mann um Hilfe, mit dem er seit drei Jahrzehnten keinen Kontakt hatte.
Die siebenjährige Sialea-lea lebt auf der Silverlight-Ranch bei den beiden Männern, die ihre hochschwangere Mutter bei sich aufgenommen hatten, ihre Familie sind. Damit, dass die anderen Kinder sie ausgrenzen, weil sie eine Navajo, Waise und zudem hochbegabt ist, kommt sie zurecht. Doch als Chayton nach einem heftigen Streit mit Mato die Ranch verlässt, bricht ihre kleine Welt zusammen.
Liz Winslow liebt ihre Arbeit mit hochbegabten Kindern, noch mehr den Mann, den sie Großvater nennt. Er hat sie, die damals vierjährige Waise, aufgenommen und ihr seine Welt zu Füßen gelegt. Daher denkt sie nicht zweimal nach, als Grandpa sie nach einem ominösen Anruf eines Mannes, der vor vielen Jahren sein Führer durch das Reservat der Navajo war, bittet, nach Colorado zu fliegen.
Lesermeinungen (1)     Leseprobe
LESEPROBE
Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Lisa Torberg für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Lisa Torberg gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter, bei Facebook und bei Instagram.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

Kapitel 1


Liz legte die Hand auf die Messingklinke der angelehnten hohen Kassettentür und schob sie auf. Obwohl viele Jahre vergangen waren, seitdem sie die Bibliothek zum ersten Mal betreten hatte, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Was unsinnig war, da sie in dem weitläufigen Herrenhaus Winslow Mansion aufgewachsen war. Wenige Wochen nach ihrem vierten Geburtstag hatte sie die Schwelle zu diesem eindrucksvollen Raum zum ersten Mal übertreten – und sich Hals über Kopf verliebt. In die unendlich hohen Regale aus dunkler Eiche, die bis zur Decke reichten. In die unzähligen Bücher, die diese füllten. Die sie mit dem Geruch des Leders der teils jahrhundertealten Erstausgaben, dem des Papiers, das nach Gras und ein wenig nach Vanille roch, und dem des Bienenwachses der Möbelpolitur benebelt hatten. Die ihr die Welt erschlossen hatten. Heute, ein Vierteljahrhundert später, nannte sie das, was an dem Tag passiert war, einen Rausch. Buchstaben, Zahlen, Wörter, Sätze, Paragrafen, ja ganze Kapitel hatten sich mit den Duftnoten vereint, die diesen unbeschreiblichen Raum im Nordflügel von Winslow Mansion beherrschten. Gemeinsam hatten sie die traurigen Gedanken und die Dunkelheit weggezaubert und ihren Kopf leer geräumt. Ihr Herz hatte so laut geschlagen, dass es in ihren Ohren dröhnte und sie die tiefe Stimme zuerst gar nicht gehört hatte. So wie jetzt.
     »Es passiert dir immer noch, habe ich recht?« Grandpa lachte kaum hörbar. Es klang eher wie ein leises Rumpeln, das in seiner Brust seinen Ursprung hatte, durch die Kehle nach oben stieg und über seine Lippen blubberte.
     Liz blinzelte die Erinnerungen fort und richtete ihren Blick auf den Mann, den sie allumfassend liebte. Edward Winslow mit seinem schlohweißen dichten Haar, seinen sturmgrauen Augen unter den buschigen Augenbrauen und der schlanken hochaufgerichteten Gestalt, die sein wahres Alter Lügen strafte, erhob sich aus dem Ohrensessel. Die eine Diele knarrte prompt und Grandpa lächelte.
     Die Leichtigkeit, die Liz verspürte, sobald sie ihn ansah, erfüllte sie mit Wärme. Die akademische Disziplin, die ihre Mitmenschen als Steifheit und Unnahbarkeit bezeichneten, fiel von ihr ab. Sie lief auf ihn zu, schlang die Arme um seinen Nacken, legte ihren Kopf an seine Schulter und rieb die Nase an dem Brokatstoff seiner altmodischen Hausjacke.
     »Du hast mir so sehr gefehlt!« Sie seufzte tief und sah zu ihm auf.
     Er zog schmunzelnd die Augenbrauen hoch. »Nach fünf Tagen?«
     »Du hast ja keine Ahnung, wie knochentrocken und weltfremd Akademiker sein können.«
     Grandpa packte sie lachend an den Schultern und schob sie ein wenig von sich. »Sagt meine Enkelin, die im Alter von vierundzwanzig mit ihrem dritten Doktortitel in die Top Ten der berühmtesten Studenten aller Zeiten der Harvard University einzog.«
     Liz verdrehte die Augen. »Bitte, nicht auch noch du!«
     Er zog sie kurz ein wenig fester an sich und strich über ihren Rücken, bevor er die Umarmung löste und sie zu ihrem Ohrensessel dirigierte, der leicht schräg dem seinen zugewandt vor dem hohen Kamin stand. Erst als sie beide saßen, sprach er.
     »Es tut mir leid, Peewee.«
     Das Kosewort, mit dem er sie bereits bei ihrer allerersten Begegnung angesprochen hatte, passte so gar nicht mehr zu ihr. Peewee, die Kleine. Längst war sie groß, nicht winzig, doch wenn er sie so nannte, fühlte sie sich beschützt.
     »Was tut dir leid, Grandpa?«
     Er machte eine vage Geste. »Alles, Liz. ich hätte dich damals zwingen müssen, zumindest ein Jahr lang die entlegensten Winkel der Welt kennenzulernen und den Ort zu finden, der mit deinem Innersten im Einklang ist. Stattdessen habe ich mich wie ein kleines Kind gefreut, dass du abgelehnt hast und geblieben bist. Ich bin ein dummer, alter Mann.«
     »Hör sofort auf damit.«
     Liz wusste, dass jedes weitere Wort sinnlos war. Er war ein Sturkopf – so wie sie auch. Er starrte in den rußge- schwärzten offenen Kamin. Sie trat die eleganten Pumps von ihren Füßen und bewegte ihre schmerzenden Zehen. Dabei sah sie den Mann an, der trotz seines hohen Alters immer noch nicht begriffen hatte, dass er ein guter Mensch war. Ein Wohltäter und Menschenfreund, dem nicht nur sie so viel verdankte, dass man es kaum in Worte fassen konnte. Der Philanthrop, der das Winslow-Vermögen weiter vermehrt hatte, das auf seinen Urahn zurückging, dessen Namen er trug. Jener Edward Winslow war einer der Pilgrim Fathers gewesen, die 1620 ihre alte Heimat verließen, auf der Mayflower über den Atlantik segelten und in der Massachusetts Bay an Land gingen. Dort hatten sie Plymouth gegründet, die Siedlung, die diese unerschrockenen Männer – und Frauen – nach dem Ort in der alten Heimat, von dem sie abgesegelt waren, benannt hatten.
     Liz’ Blick glitt zu einer der gläsernen Vitrinen, in denen Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrolliert und geregelt wurden, um die darin enthaltenen unschätzbaren Werke zu schützen. In dieser lag ein in fleckiges Leder gebundenes dickes Buch, in dem die Geschichte der Winslows festgehalten war. Handschriftlich und mit Skizzen, in schwarzer Tinte und anfänglich eher ungelenk geschrieben, später in akkurater Schönschrift und mit farbigen, mit Blumen und Ranken geschmückten Initialen. Beginnend bei der Überfahrt auf der Mayflower, den darauffolgenden schwierigen Jahren, der Geburt des ersten Winslows auf amerikanischem Boden. Demjenigen, der, kaum erwachsen, die Küste entlang in den Norden in die junge Stadt Boston gezogen war und mit wenigen Unzen Gold und viel Geschick zu einem gewieften Händler wurde. Der Mann, der sich in diesen Hügel namens Chestnut Hill verliebt und mit eigenen Händen im wahrsten Sinne des Wortes das erste Loch für den Grundstein dieses Hauses gegraben hatte.
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