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♥ »Ich heirate Valentino.« Die Antwort der zehnjährigen Tamara auf die Frage, was sie machen wird, wenn sie groß ist, verändert das Leben zweier Menschen. ♥ Sie sind einsam und unglücklich und es gibt nichts, was sie dagegen tun können. Die Ausbilder bei der Royal Air Force bescheinigen dem achtzehnjährigen Valentino Reyes eine glänzende Zukunft. Wenige Jahre später verzichtet er auf seinen Traumjob. Heute ist der wortkarge Gipsy an der Spitze der CIS, des internationalen Sicherheitsunternehmens der Cipriani-Holding mit zwanzigtausend Mitarbeitern. Der einzige Mensch jedoch, der ihm wirklich etwas bedeutet, die Frau, die er liebt, kann er nicht haben da ihre Großmütter Schwestern sind. Tamara De Marino blendet den Hass aus, der ihr innerhalb der Familie entgegenschlägt, konzentriert sich auf ihre Karriere. Sie will als Make-up-Artist Hollywood erobern. Was ihr gelingt, jedoch nichts an ihren Gefühlen für den Mann ändert, dem sie seit vielen Jahren erfolgreich aus dem Weg geht. Nur hat das Schicksal andere Pläne mit ihr und mit ihm. Eine einzige zufällige Begegnung verwandelt Glut in Feuer ...
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Lesermeinungen (1) Leseprobe Blogger (1) |
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LESEPROBE |
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Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Monica Bellini für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Monica Bellini gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Twitter, bei Facebook und bei Instagram. Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code. | | KAPITEL 1
Anfang Juli. Hotel Raphaël, Piazza Navona, Rom, Italien.
Der Duft des Blauregens zog in Schwaden über die Restaurantterrasse des luxuriösen Hotels. Bei ihrer Ankunft am frühen Nachmittag war Tamara aus dem Taxi gestiegen, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und mit offenem Mund die mit Glyzinien und wildem Wein bewachsene Fassade bestaunt. Augenblicklich hatte sie sich wieder an ihren ersten und bisher einzigen Aufenthalt hier in Rom, der Heimatstadt ihrer Vorfahren, erinnert. Die Familien De Marino und Reyes waren vor langer Zeit nach London ausgewandert. Sie war dort zur Welt gekommen und sogar ihr Bruder Tommaso wurde schon in England geboren und er war sechs Jahre älter als sie. »Es ist immer wieder wunderschön, hierherzukommen.« Ihre Großmutter legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie nah an sich heran. Dabei streckte sie den anderen Arm aus und deutete mit dem Zeigefinger auf die Spitze des Obelisken, den man über das Dach des Hauses vor ihnen sehen konnte. »Darunter ist der Brunnen, die Fontana dei Quattro Fiumi, wo du vorhin unbedingt hineinsteigen wolltest.« »Das will ich immer noch, Nonna.« Tamara drehte den Kopf und schaute auf. »Es ist so schrecklich heiß hier in Rom.« »Sie möchte Anita Ekberg Konkurrenz machen, Mamma.« Ihr Vater stupste sie an und zwinkerte über ihren Kopf hinweg seiner Mutter zu, die schmunzelnd auf sie herabsah, bevor sie aufsah und ihrem Sohn antwortete. »Tamara wird einmal viel schöner sein, als diese Schwedin jemals war, außerdem ist das hier nicht die Fontana di Trevi.« Tamara hatte keine Ahnung, wer Anita Ekberg war, aber an den Trevi-Brunnen vor dem prunkvollen Palazzo erinnerte sie sich. Er war nur etwa eine Viertelstunde von hier entfernt und sie hatte ihn gesehen. Doch das durfte sie jetzt nicht sagen, weil ihre Eltern ihre Großmutter ausschimpfen würden, wenn sie wüssten, dass sie dort eine Eistüte mit drei Kugeln Stracciatella, Zabaione und Fiordilatte gegessen hatte. Eigentlich hätte sie sich in ihrem Zimmer ausruhen sollen, damit sie nicht während des Abendessens einschlafen würde, aber die beiden Frauen, wegen derer sie alle gemeinsam nach Rom gekommen waren, hatten nichts davon wissen wollen. »Man sollte das Leben immer in vollen Zügen genießen, Tamara«, hatte ihre Großtante, Großmutters Zwillingsschwester, verschwörerisch gesagt, als die beiden an ihrer Tür geklopft hatten. Nonna hatte genickt. »Erst recht an fremden Orten. Wir sind nur alle fünf Jahre hier in Rom, da werden wir sicher nicht Zeit mit einem Nachmittagsschläfchen vergeuden, oder?« »Lasst uns anstoßen!« Die laute Stimme ihres Onkels schallte über die Terrasse. »Auf die beiden Frauen, ohne die es unsere Familien nicht gäbe! Ein Hoch zum Siebzigsten!« Tamara schaute sehnsüchtig auf die Gläser mit sprudelndem Prosecco, mit denen angestoßen wurde. Sie war die Einzige, die Orangensaft trinken musste. Sie bewegte sich so unauffällig wie möglich zu ihrem Bruder und stieß ihn an. »Lässt du mich kosten?« Tommaso drehte seinen Kopf und senkte ihn, um sie anzusehen. »In fünf Jahren, wenn die beiden fünfundsiebzig werden und wir wieder hierherkommen, um ihren Geburtstag zu feiern.« Tamara hob einen Fuß und trat damit auf einen seiner spiegelblanken schwarzen Schuhe. Er trug einen dunkelblauen Anzug und ein weißes Hemd, hatte eine taubengraue Krawatte umgebunden, und obwohl sie sie nicht sehen konnte, war sie sicher, dass seine Socken farblich darauf abgestimmt waren. Es war einfach nur peinlich, wie pedantisch er war. Noch mehr, dass er sich wie ein Erwachsener kleidete und benahm dabei wurde er in ein paar Wochen erst siebzehn! Aber wenigstens seine Reaktion war normal. »Spinnst du?« Tommasos Ausruf lenkte die Blicke aller auf sie beide. Ihr Daddy zog eine Augenbraue hoch und sagte kein Wort. Er redete ohnehin nie viel. Seine Mimik reichte aus, um seine Gedanken zu vermitteln, ebenso wie Lob und Missbilligung so wie jetzt. Weshalb ihre Mutter ebenfalls stumm blieb und nur leicht den Kopf schüttelte. Nonna hingegen zwinkerte ihr zu und hob ihr Glas. »Magst du kosten, Tamara?« Auf den einen Schluck, den niemand verhinderte, weil die beiden Gefeierten schon vor dem Tod ihrer Männer die Familienoberhäupter ihrer Familien waren, wie das bei Gipsys nun einmal war, folgte noch einer. Denn nachdem Tamara sich an das eigenartige Prickeln in ihrer Kehle gewöhnt hatte, trank sie einen zweiten. Die Antipasti wurden serviert. Da sie neben Nonna saß und sich alle dem Essen zuwandten, war es ganz leicht, an ihr Glas zu kommen. Tamara nippte gerade wieder daran, als eine Stimme erklang. »Entschuldigt bitte die Verspätung.« Seine Stimmlage wurde immer tiefer, kam ihr vor. So wie er ständig größer und seine Schultern breiter wurden. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!« Valentino ging zu seiner Großmutter, küsste sie auf die Wange. Dann beugte er sich auf die andere Seite, wiederholte die Geste bei seiner Großtante. Tamara hob das Glas über die Tischkante und schob es mit einer langsamen Bewegung auf dem Tischtuch näher zu ihrer Nonna. Sie war sich absolut sicher, dass niemand etwas bemerkte, schon gar nicht Valentino. Der war doch fast einen Meter entfernt und zwischen den beiden Schwestern. Aber jetzt richtete er sich geschmeidig wieder auf, sah über ihre Großmutter hinweg zu ihr und zwinkerte ihr zu. Tamaras Herz überschlug sich. Er war der Netteste, obwohl sie alle mochte. Dante und Damiano, die Söhne von Riccardo Cipriani, dem ihr Vater und die anderen drei Freunde ihre verantwortungsvollen Jobs und die überdurchschnittliche Bezahlung verdankten und dass sie von den Fremden, den Gagé, nicht als Gipsys ausgegrenzt wurden. Was daran lag, dass all die Außenstehenden, die nicht zu ihrem Volk gehörten, nichts von ihrer Herkunft ahnten. Riccardo Cipriani war der Schlichter, zu dem alle europäischen Gipsys aufsahen wie zu einem ungekrönten König. Er schlichtete Streit zwischen Familien, sorgte dafür, dass niemand in Armut leben muss und Kinder eine Ausbildung erhielten, anstatt an irgendwelchen Straßenecken um Almosen zu betteln. |
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