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22 Bahnen

Verfasser: Caroline Wahl (1)
Verlag: Dumont (292)
VÖ: 18. April 2023
Genre: Gegenwartsliteratur (4387)
Seiten: 208 (Gebundene Version), 209 (Kindle-Version)
Themen: Familien (1851), Freiheit (638), Schwestern (1788), Verantwortung (96)
Erfolge: 4 × Media Control Top 10 Print (Max: 5)
39 × Spiegel Hardcover Top 20 (Max: 3)
2 × Schweiz Hardcover Top 20 (Max: 17)
BLOGGERNOTE DES BUCHS
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Erklärung der Bewertungssysteme
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Lesermeinungen (4)     Blogger (6)     Tags (1)
MEINUNGEN UND DISKUSSIONEN UNSERER LESER
Kommentar vom 18. Juli 2023 um 11:54 Uhr (Schulnote 2):
» Über Verantwortung und Freiheit

Tildas Leben bewegt sich zwischen ihrem Studium, dem Job an der Supermarktkasse und ihrer Sorge um die kleine Schwester Ida, und manchmal muss sie sich auch um ihre alkoholabhängige Mutter kümmern. Denn die kann für ihre Töchter nicht sorgen, sie braucht meistens selbst Hilfe. So leben die drei im traurigsten Haus in der Fröhlichstraße. Das geht so lange mehr oder weniger gut, bis Tilda sich entscheiden muss: Sie erhält die Möglichkeit zu einer Promotion in Berlin. Das aber würde bedeuten, dass sie weggeht von zu Hause. Endlich Freiheit für sie – doch wer sorgt dann für Ida? Und plötzlich ist auch Viktor da, der genauso wie sie immer 22 Bahnen schwimmt; er ist der große Bruder von Ivan, mit dem Tilda früher befreundet war.

Für ihre jungen Jahre hat Tilda sehr viel Verantwortung vom Leben aufgebürdet bekommen. Nun aber scheint ihr endlich das Glück zuzuwinken – darf sie sich dieses Glück zugestehen? Das Buch ist voller ernster Themen, die zum Nachdenken auffordern. Als sehr angenehm empfinde ich den Anteil der Liebesgeschichte, der sich nicht in den Vordergrund drängt, so dass die anderen Themen ihren Anteil an der Geschichte haben dürfen und der Fokus vor allem auf der Entwicklung liegt, die für die Charaktere der Erzählung wichtig sind. Die Figuren sind in sich schlüssig, der eher offene Schluss lässt viel Raum für eigene Gedanken.

Auch wenn das Buch nicht immer einfach zu lesen ist, möchte ich es unbedingt weiter empfehlen, verbreitet es doch die Hoffnung auf Glück auch in einer eher aussichtslosen Lage. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.«
  7      0        – geschrieben von Gisel
Kommentar vom 11. Juli 2023 um 14:36 Uhr (Schulnote 3):
» Bereits auf der ersten Seite des im Verlag Dumont erschienenen und mit einem ansprechenden und zum erzählten Geschehen passenden Cover versehenen Debütromans "22 Bahnen" von Caroline Wahl werden mit Kölln Haferflocken, Levi‘s-Shirt/Levi’s-Schriftzug, Gut&Günstig (mehrfach), Mirácoli, Dr. Oetker Bourbon-Vanillesoße für meinen Geschmack definitiv zu viele Markennamen erwähnt.
Gespräche erfolgen nicht immer in wörtlicher Rede mit "Gänsefüßchen", sondern häufig Libretto-ähnlich wie im folgenden Zitat:
"Ursula: Ich bin ganz normal geschwommen. Wie immer entspannt Richtung Beckenrand, und auf einmal sehe ich diesen rothaarigen kleinen Bengel vor mir, wie er 3 Schritte zurückgeht, Anlauf nimmt und auf mich drauf springt. Einfach so.
Ich: Krass."
Beides gefällt mir nicht.
Abgesehen davon ist die Geschichte der hochbegabten Protagonistin Tilda, die sich in einer traurigen Wohnung in der "Fröhlichstraße" einer von ihr gehassten Kleinstadt neben ihrem Studium, ihrer Tätigkeit an einer Supermarktkasse und Schwimmbadbesuchen um ihre jüngere Schwester Ida und oft genug auch um ihre alkoholkranke Mutter kümmern muss, auch recht deprimierend.
Diese Familien- und Milieustudie veranschaulicht, dass man versuchen kann (und sollte!), zwischen Verantwortungsbewusstsein und Entfaltungsbedürfnissen eine Balance zu finden.
Diese "Botschaft" und die Tatsache, dass es ein Erstlingswerk ist, lassen mich eine bedingte Leseempfehlung aussprechen, obwohl bedauerlicherweise nicht alles nachvollziehbar war und am Ende manche Fragen offen blieben.«
  10      1        – geschrieben von victory
Kommentar vom 9. Juli 2023 um 14:24 Uhr (Schulnote 3):
» Zwei Schwestern halten zusammen

Gestaltung:
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Das Layout des Buches ist sehr gelungen: Das Wasser mit einer schwimmenden Frau, die man nicht klar erkennen kann, passt super zum Titel und zum Inhalt. Als Hardcover ist das Buch sehr wertig verarbeitet und ein Lesebändchen macht es perfekt.

Inhalt:
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Tilda ist am Ende ihres Mathestudiums, sie ist sehr begabt und ihr wird eine Habilitationsstelle angeboten. Doch dafür müsste sie die Stadt verlassen und ihre 10jährige Schwester Ida, die sie sehr liebt mit ihrer alkoholkranken und oft gewalttätigen Mutter alleinlassen.
Ihre Ablenkung und Beruhigung findet sie beim regelmäßigen Schwimmen. Im Schwimmbad trifft sie auf Viktor, der dort immer seine 22 Bahnen schwimmt. Er ist der ältere Bruder eines verstorbenen Mitschülers und nicht nur das bringt Tildas bisheriges Leben ins Wanken.

Mein Eindruck:
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"Wenn ich nachts auf meiner Matratze liege und der Wind oder die Sommernachtsbrise durch die weit geöffneten Fenster auf mich fällt, dann scheint kurz alles gut zu sein. Dann fühle ich mich leicht. Wenn ich nachts auf meiner Matratze liege, dann denke ich, dass ich das Ganze da draußen noch lange aushalten kann. Solange der Wind nachts auf mich fällt, denke ich, kann ich mich tagsüber in den Krieg da draußen stürzen. Gegen meine Mutter, gegen ihre Launen, gegen diese Kleinstadt. Und für Ida." (S. 15)

Dieses Buch hatte mich vom ersten Satz an in seinen Sog gezogen und ließ mich bis zum Ende nicht mehr los. Die komplette Handlung ist aus Tildas Sicht geschrieben. Man erlebt beim Lesen live Tildas Gedankengänge mit, was sich in einem Schreibstil mit langen Sätzen mit vielen Kommata äußert. Zahlenwörter werden nicht in Worten, sondern Zahlen geschrieben, was auf den ersten Blick irritieren mag, aber zu Tildas mathematischer Neigung sehr gut passt.
Obwohl beide Schwestern altersmäßig weit auseinanderliegen und beide von verschiedenen Vätern stammen, die sie beide jeweils kaum bis gar nicht kannten, halten sie fest zusammen. Tilda kümmert sich liebevoll wie eine Mutter um Ida und beschützt sie vor der Gewalt ihrer Mutter, so gut es geht. Ihre Angst, Ida mit der Mutter alleine zurückzulassen, konnte ich gut nachvollziehen. Bis zum Schluss des Romans hatte ich ein ungutes Gefühl im Bauch, ob mit Ida nicht doch etwas Schlimmes passiert.
Die Mutter ist immer da und doch überhaupt nicht präsent. Wie ein Schatten, eine unberechenbare Bedrohnung erscheint sie einem. Als Mensch wird sie leider dem Leser nicht greifbar, ihre Entwicklung wird nicht weiter beleuchtet, was ich etwas schade finde.

"Ich schweige. Das muss aufhören. Ich bin nahezu besessen von ihm und ich weiß gar nicht, wieso. Oder ich weiß es doch. Er ist wie ein Rätsel, das ich lösen will, wie eine Matheaufgabe, die ich nicht verstehe, und ich hasse es, wenn ich Matheaufgaben nicht sofort verstehe."(S. 53)

Ich mochte Tilda, auch weil sie etwas mathematisch-nerdig ist und ich in manchen Situationen ähnlich ticke. Dennoch hatte ich manchmal Probleme, ihre Handlungen nachzuvollziehen, die Charaktere blieben letztendlich oberflächlich und stereotyp. Viktors Charakter blieb mir ebenfalls fremd. Seine Aktivitäten fand ich seltsam, erst kümmert er sich kaum um Tilda, dann gibt er den Schwestern Obdach, nachdem die Mutter ausgerastet ist und schickt sie gleich am nächsten Morgen weg, um sich später liebevoll wieder um die kranke Tilda zu kümmern. Bei Tilda war ich mir nicht im Klaren, ob sie Viktor wegen ihrer eigenen Schuldgefühle und der Ähnlichkeit mit seinem verstorbenen Bruder mag oder wegen etwas anderem. Ihre Leidenschaft konnte ich nicht nachvollziehen. Es schien mir, als würde sie sich an ihn wie an einen Strohalm klammern, der sie aus ihrem schlechten Leben rausholt.
Ida mochte ich am meisten, sie versucht sich innerlich von der Mutter abzuschirmen, verarbeitet ihre Gefühle in ihren Malereien und agiert für ihr Alter erstaunlich vernünftig. Das Ende ließ einige Fragen offen und mich etwas unbefriedigt zurück, weil mir die Tiefe etwas gefehlt hat. Laut Rückseitentext soll dies hier ein u. a. "witziger.. Roman" sein. Den Witz habe ich leider nicht gefunden. Ich empfand es eher melancholisch, wenn auch mit hoffnungsgebenen Momenten.

Fazit:
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Ein Roman wie ein Unterwassersog, der mich jedoch nicht so in die Tiefe zog wie gewünscht und mich leicht melancholisch zurückließ

3 von 5 Sterne«
  15      1        – geschrieben von wonderland09
Kommentar vom 15. Mai 2023 um 17:44 Uhr (Schulnote 2):
» 22 Bahnen, Roman von Caroline Wahl, Ebook, Dumont Buchverlag.
Die Selbstermächtigung zweier Schwestern. Coming of Age - Roman
Tilda studiert Mathematik, schwimmt regelmäßig, arbeitet an der Supermarktkasse, kümmert sich daheim um den Haushalt, ihre alkoholsüchtige Mutter und erzieht nebenbei ihre Schwester Ida. Nur eines kommt immer zu kurz, Tilda steht immer zurück, während Gleichaltrige und Freunde ihre Träume verwirklichen, nur Tilda ist zu Hause geblieben im traurigsten Haus in der Fröhlichstraße. Bis eines Tages ein Angebot für eine Promotion in Berlin winkt. Hin- und Hergerissen zwischen Verantwortungsgefühl und Freiheit verbringt Tilda einen Sommer, doch plötzlich kommt Viktor in ihr Leben.
Das Buch gliedert sich in drei Teile, es ist flüssig geschrieben und aus Sicht der Protagonistin verfasst, es liest sich tatsächlich fast von selbst. Dementsprechend war ich an einem einzigen Tag fertig. Die Geschichte ist zwar nicht nervenzerreißend spannend, doch macht es Spaß es zu lesen bis der letzte Punkt gesetzt ist. Emotional und herzerwärmend. Besonders hervorzuheben ist der aparte Schreibstil, alle Zahlen die im Buch erscheinen sind beharrlich als Zahlen gedruckt, ob dieses Detail dem Mathematikstudium der Protagonistin geschuldet ist, weiß ich nicht. Schnell habe ich mich daran gewöhnt und es hat mich nicht im Lesefluss gestört. Die Sprache ist modern, viele Wörter in der Umgangssprache, bzw. Jugendsprache z.B. cute, mega, weird wurden verwendet, dadurch, dass sehr oft wörtliche Rede im Drehbuchstil verwendet wird, kommt der Roman äußerst lebendig rüber.
Das Schicksal der beiden Mädchen hat mich sehr betroffen gemacht. Beide sind mir sehr ans Herz gewachsen, Tilda ob ihres Verantwortungsbewusstseins und ihrer selbstlose Dank- und Handlungsweise. Ich kann so gut verstehen, dass sie endlich auch einmal eine Chance ergreifen will, die ihr geboten wird, noch dazu bei ihrem Talent. Ida die kleine Schwester ist fabelhaft und man muss sie einfach liebhaben, sie hat die größere Entwicklung durchgemacht. Trotzdem sehe ich keine Möglichkeit ein kleines Mädchen mit einer Alkoholikerin alleine leben zu lassen. Warum sich Tilda nie Hilfe geholt oder sich ans Jugendamt gewendet hat, verstehe ich eigentlich nicht. Dies ist auch der einzige negative Aspekt im Buch. Ich würde mich tatsächlich über eine Fortsetzung freuen. Das Buch endet ja direkt an einem Punkt, der eigentlich ein Anfang ist. Beeindruckt hat mich bei diesem Debütroman, dass es die Autorin geschafft hat, den Schmerz der Protagonistin, ihre Sorgen und Ängste in Worte zu fassen, dass sie der Leser verstehen kann.
Von mir dafür Note 2.«
  14      0        – geschrieben von Ele95
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