Verfasser: |
Andreas J. Schulte (3) |
Verlag: |
Emons (606) |
VÖ: |
20. April 2023 |
Genre: |
Historischer Roman (6868) und Kriminalroman (11442)
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Seiten: |
288 (Taschenbuch-Version), 327 (Kindle-Version) |
Themen: |
12. Jahrhundert (143), Äbte (29), Gift (386), Hildegard von Bingen (15), Kloster (320), Könige (1531), Mittelalter (246), Mord (8648), Siegel (44), Thronfolger (38), Unschuld (502), Verdacht (985)
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Mehrmals pro Jahr erscheinen Romane, in denen Hildegard von Bingen eine Rolle spielt, was schon mal personell ziemlich faszinierend ist: Sonderlich viele Frauen, die im zwölften Jahrhundert hierzulande gelebt haben, können das schließlich nicht von sich behaupten. Mit »Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs« ist die mittellterliche Universalgelehrte dieser Tage wieder einmal in Buchform aufgetaucht, und wir haben uns das Ganze mal ein wenig näher angesehen. Der Roman stammt aus der Feder von Andreas J. Schulte und wurde im April im Emons Verlag herausgegeben. Das 288 Seiten starke Werk hat einen Preis von sechzehn Euro, als E-Book kostet es drei Euro weniger. Eine neunstündige ungekürzte Hörbuchversion wurde von Katzenbesitzerin Sandra Voss eingelesen.
Schulte führt seine Leser in dem Buch zurück ins Jahr 1151, in dem Hildegard und eine Novizin namens Elisabeth zum Kloster Disibodenberg reisen. Dort angekommen, kommt es zu einem Mordfall, den Hildegard für einen Giftanschlag hält. Sie geht der Sache nach und untersucht sie mit Hilfe ihrer Spezialkenntnisse, gerät dann jedoch selbst unter Verdacht. So fällt dann der jungen Novizin die Aufgabe zu, die Mystikerin wieder herauszuboxen.
»Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs« erweist sich als ein Roman, der vielleicht ein wenig generisch daherkommt, dennoch aber einen anständigen Unterhaltungsfaktor mitbringt. Letztlich sind historische Romane sowieso nicht das Genre, in denen Innovation ein Maßstab ist. Was viel mehr zählt, ist die Tatsache, dass es Schulte gelungen ist, das zwölfte Jahrhundert in Worten sehr gut einzufangen und den Leser in der Zeit zurückzuversetzen. Er hat sich nicht einfach darauf verlassen, dass der Name von Protagonistin genug Zugkraft mitbringt, sondern ein einprägsames und charakterstarkes Gesamtensemble entwickelt. Und die Kriminalgeschichte, die letztlich den Kern des Ganzen bildet, weiß ebenfalls zu überzeugen. Auch hier gilt: Sie ist nicht die Neuerfindung des Rades und man wird sich vielleicht nicht die Fingerkuppen vor Spannung blutig beißen, aber sie wird rundum gut durcherzählt und ist fesselnd. »Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs« ist kein dicker Wälzer, sondern ein schöner historischer Krimihappen, bei dem man genau das bekommt, was man vorher erwartet, so dass man den Roman am Ende zufrieden zuklappen kann. |
– geschrieben am 8. Mai 2023 (4/5 Punkte) |
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Anmerkungen zu den Buch-Einblicken: Die Wertung unseres jeweiligen Mitarbeiters geht im gleichen Maße wie eine Blogger-Rezension in die Gesamtwertung des Buches ein.
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