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BLOGGERNOTE DES BUCHS |
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LESEPROBE |
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Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei David Groeger vom Klarant Verlag für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Alfred Bekker gibt es auf seiner Autorenseite. Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code. | | Mick Harmsen war Eisverkäufer an der Strandpromenade von Norderney. Der Himmel war sonnig, das Meer rauschte. Ein steter, kräftiger Wind trieb Gebirge aus weißen Wolken von der Nordsee her auf die Insel zu. Eigentlich ein idealer Tag für den Strand. Aber das Wasser war ungewöhnlich kühl. Außerdem waren Wind und Brandung im Moment so heftig, dass das Baden ohnehin verboten war. Selbst für die Abgehärtetsten wäre das zu viel gewesen. Also sah man einige Spaziergänger, Kitesurfer, Volleyballspieler, Sandburgenbauer und Strandkorbsitzer, die den Tag auf ihre jeweils spezielle Weise am Strand genossen. Schließlich war das Badevergnügen ja nicht das Einzige, was man da machen konnte. Eigentlich hätte es ein warmer Tag sein können, aber trotzdem war es kein guter Tag für einen Eisverkäufer. Der Wind kühlte die Stimmung dafür nämlich im wahrsten Sinn des Wortes deutlich ab, und außerdem war dieser Wind so heftig, dass man immer Gefahr lief, dass er einem die Eiskugel aus der Waffel riss. Dementsprechend schlecht lief das Geschäft heute für Mick Harmsen. Er fuhr seinen überdachten Handwagen ein paar Meter weiter. Aber natürlich wusste er, dass das alles keine Frage des Standortes war. Mick Harmsen sah einen Mann im dicken Parka mit Pelzbesatz an der Kapuze. Der Mann hatte seine Kapuze über den Kopf gezogen, sodass man vom Gesicht nichts sehen konnte. Mick Harmsen wusste trotzdem sofort, wer das war. Wieland von Bröking, der exzentrische Privatermittler, Super-Recogniser, Kunstexperte und im Ganzen einer der seltsamsten Typen, die auf der Insel Norderney ihren Wohnsitz hatten. Mick Harmsen kannte so gut wie jeden Einheimischen. Schließlich gab es kaum jemanden, der nicht schon irgendwann einmal ein Eis bei ihm gekauft hatte. Das galt auch für von Bröking. Dieser Spinner!, dachte Mick Harmsen. Es war zwar ein nicht ganz so warmer Tag, aber immer noch ein Sommertag. Und auch wenn der Wind mal ein klein wenig kühler war, so bedeutete das nicht, dass man deswegen in Polarausrüstung am Strand unterwegs sein musste! Es gab da allerdings einen Menschen auf Norderney, der in dieser Hinsicht eine andere Ansicht vertrat und den man deshalb manchmal auch bei Sonnenschein in jahreszeitlich gesehen völlig unangemessener Kleidung herumlaufen sah. Man hätte auf gar nichts weiter achten müssen! Ein Parka im Sommer – und dann auch noch mit echtem Pelz, das konnte nur von Bröking sein. Der exzentrische Privatermittler wurde begleitet von einer zierlich wirkenden Blondine, der dauernd das Haar ins Gesicht wehte, die aber im Gegensatz zu von Bröking so gekleidet war, wie man das normalerweise unter den gegebenen meteorologischen Bedingungen erwartete. Sie trug nämlich einfach ein etwas dickeres Sweatshirt und Jeans – und nicht eine Polarausrüstung wie ihr gleichermaßen verschrobener wie genialer Chef. Mick Harmsen hatte das eine oder andere Mal über Wieland von Bröking in der Zeitung gelesen. Meistens dann, wenn der Privatermittler mit der Lösung eines spektakulären Kriminalfalls in Zusammenhang stand. Aber vor allen Dingen schätzte der Eisverkäufer ihn als Kunden. Denn wenn er hierher zur Promenade kam, dann konnte Harmsen eigentlich ziemlich sicher davon ausgehen, dass von Bröking sich eine Portion Eis kaufte. Seine Assistentin natürlich auch. Und da von Bröking jemand war, der sich schwer entscheiden konnte, nahm er nicht selten auch zwei verschiedene Portionen. Dass er offenbar leicht fror und deswegen manchmal auch an einem nicht ganz so heißen, aber etwas windigen Sommertag einen dicken Parka mit Pelzbesatz trug, schien dem nicht entgegenzustehen. |
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