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Seasons of Love 2 - Painting Flowers: Zusammen erblüht
Verfasser: Annie Waye (20)
Verlag: Books on Demand (5114) und Eigenverlag (27236)
VÖ: 16. März 2023
Genre: Jugendliteratur (9085) und Romantische Literatur (31669)
Seiten: 282 (Taschenbuch-Version), 232 (Kindle-Version)
Themen: Begegnungen (3747), Blumen (173), Hochzeit (1990), Künstler (502), Valentinstag (102)
Werbung: Offizielle Buchvorstellung anzeigen
Reihe: Seasons of Love (2)
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Das Team von Leserkanone.de bedankt sich bei Annie Waye für die Einsendung dieser Leseprobe! Mehr zu Annie Waye gibt es auf ihrer Autorenseite, bei Facebook und bei Instagram.
Bei Amazon ist das Buch an dieser Stelle erhältlich. Bei diesem Link handelt es sich um Werbung, er enthält einen Affiliate-Code.

1. Valentijnsdag


»Bist du dir auch ganz sicher, Liebes?«, fragte meine Großmutter nun schon zum vierten Mal, seit sie den Laden betreten hatte. Und das war erst vor zehn Minuten gewesen. »Du musst das wirklich nicht tun, weißt du?«
     Seufzend lehnte ich mich gegen die Theke. »Natürlich weiß ich das. War schließlich meine Idee.« Es war vielleicht keine gute Metapher, aber der Blumenladen um uns herum blühte an Tagen wie diesen förmlich auf. An Tagen, an denen wir unseren Bestand kräftig aufgestockt hatten, weil wir mehr Kunden haben würden als manchmal in mehreren Wochen zusammen: Es war Valentinstag.
     Meine Großmutter schürzte die Lippen. Sie sah nicht aus wie die typische Floristin: Mit ihren hochtoupierten, rot gefärbten Haaren, dem vielen Make-Up im Gesicht und ihrer allzeit glattgestrichenen Kleidung, die immer perfekt auf die Farbe ihrer Handtasche abgestimmt war, hätte man sie eher für eine pensionierte Unternehmerin oder eine Modedesignerin halten können. Wobei Letzteres von unserem Beruf gar nicht so weit entfernt war, wie man meinen könnte.
     Der Blick, mit dem sie mich bedachte, beinhaltete einen Mix aus Skepsis und Sorge. »Es ist wirklich nicht notwendig, Marie«, bekräftigte sie nochmal. »Wenn du dich nicht völlig verrechnet hast, haben wir unsere Umsatzerwartungen für heute schon übertroffen.« Es war seltsam, jemanden wie sie über etwas so Wirtschaftliches reden zu hören. Genau wie ich war sie Floristin geworden, weil sie die Schönheit der Natur mehr liebte als alles andere. Das war auch der Grund gewesen, weshalb sie mich dringend gebraucht hatte, um den Laden zu schmeißen – manchmal reichte die reine Liebe eben nicht aus.
     »Ist schon gut.« Ich rieb mir die Hände an meiner dunkelgrünen Schürze ab, auf der das Logo unseres Ladens eingestickt war: Schneeweißchen und Rosenrot. Welche Blumen dieses zierten, erklärte sich von selbst. »Ich hab doch sonst nichts mehr vor heute.«
     »Und genau das ist das Problem.« Meine Oma unterdrückte einen Seufzer, ehe sie ihrem Namen alle Ehre machte: »Es ist Valentinstag, Marie! Du bist vierundzwanzig Jahre alt und solltest verabredet sein. Ins Kino gehen oder tanzen –« Sie stockte – aber wahrscheinlich nicht, weil ihr auffiel, dass es Donnerstag war und man in Bad Halldorf heute ganz sicher nirgends tanzen gehen konnte. »Was ist eigentlich mit dem jungen Mann, den ich neulich hier gesehen habe? Wie sieht es mit dem aus?«
     Ich riss die Augen auf und schüttelte so heftig den Kopf, dass sich eine dunkle Haarsträhne aus meinem Dutt löste. »Das war doch nur Michi!«, beteuerte ich. »Mit dem bin ich zur Schule gegangen, und er war zufällig in der Gegend.« Ich schnaubte belustigt. »Absolut kein Valentinstagsmaterial.«
     Gerlind, wie ich sie vor anderen Kunden nennen musste, rümpfte die Nase. »Na, hier drin wirst du heute definitiv auch keines finden, so viel steht fest.«
     Wo sie recht hatte: So ziemlich jeder Mann, der diesen Laden betrat, war auf der Suche nach einem Geschenk für die Frau, die er liebte. Oder den Mann.
     Allerdings nicht nur heute – die Tatsache, dass Blumen das Geschenk für Jahrestage, Jubiläen, Hochzeiten oder Entschuldigungen war, machte es ziemlich schwierig, hier jemanden kennenzulernen. Aber ich hatte mir diesen Job schließlich nicht zum Flirten ausgesucht. Ich, Marie Heinrich, die jeden Valentinstag in der Schule tief in ihrem Sitz versunken war, weil sie genau wusste, dass sie bei der großen Rosen-Verschenkaktion keine einzige abbekommen würde. Und tatsächlich, ganz egal, wie viele Rosen verteilt worden waren, es war nie eine für mich dabei gewesen. Mit Ausnahme von einem Jahr, in der mein Vater unseren Klassenlehrer bestochen hatte und ich vor versammelter Mannschaft mit einem ganzen Rosenstrauß beschenkt worden war. Peinlichste Aktion überhaupt.
     Das war ein Jahr gewesen, bevor er gestorben war. Bevor meine Mutter mit einem viel jüngeren Kerl nach Mallorca ausgewandert war, um ein Restaurant, ein Café oder was weiß ich zu eröffnen. Ich hatte schon seit einigen Monaten keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt – und in den letzten Jahren war es nicht darüber hinausgegangen, dass sie mich um Geld gebeten hatte.
     Jetzt gab es nur noch meine Oma und mich.
     »Es ist okay«, entschied ich, bevor sich diese ein neues Argument einfallen lassen konnte. »Sieh dich doch mal um.« Unauffällig nickte ich in Richtung der drei, vier Kunden, die in verschiedenen Ecken des Ladens stehengeblieben waren und so taten, als würden sie sich intensiv mit dem Angebot beschäftigen, obwohl es jeder von uns im Raum besser wusste: Sie hatten nicht den blassesten Schimmer, was sie wollten, und warteten nur darauf, dass ich das Gespräch mit meiner Großmutter beendete, um ihnen weiterzuhelfen.
     Gerlind atmete tief durch, und ich konnte förmlich heraushören, wie ihr letzter Mut, mich noch dazu überreden zu können, den Laden für heute zu schließen, mit der Luft aus ihren Lungen gestoßen wurde. »Ich mache mir doch nur Sorgen um dich«, sagte sie sanft. »Andere Frauen in deinem Alter ziehen in eine andere Stadt, gehen studieren, feiern, reisen ins Ausland … und du?« Ihr Lächeln hatte etwas beinahe Wehmütiges an sich. »Du sitzt hier schon dein Leben lang fest. Ich habe Angst, dass es nicht mehr lange dauert, bis du wortwörtlich Wurzeln schlägst.«
     Ich nagte an meiner Unterlippe. »Ich habe eben schon das gefunden, was ich machen will«, entgegnete ich. »Andere schaffen das ihr Leben lang nicht.«
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