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 Watched Stuff
 
 Internet: watchedstuff.wordpress.com
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 Datum: 22.02.2016
Interview   |   Rezensionen
– Wer steckt hinter »Watched Stuff«? Seit wann gibt es Ihren Blog? Was hat Sie damals dazu gebracht, ihn zu erschaffen?

Mein Name ist Henrike, ich bin ab April 20 Jahre alt und studiere seit Oktober Buchwissenschaft. Meine Liebe zum Lesen begann schon im Kindergarten und hat seitdem eigentlich nur zugenommen. Ich beschäftige mich also nicht nur in meiner Freizeit, sondern auch in der Uni täglich mit Büchern, und ich liebe es.
Ich habe im Mai 2014 mit einem Mädchen Kontakt aufgenommen, um auf ihrer Webseite eine Rezension zu veröffentlichen. Das war eine der ersten, die ich geschrieben hatte. Damals habe ich ein Praktikum bei der örtlichen Bibliothek gemacht und für diese kurze Buchtipps geschrieben, die in der Zeitung veröffentlicht wurden. Ich merkte, dass mir das Spaß macht, und wollte damit weitermachen. Was bringt es, wenn ich meinen Schwestern von Büchern erzähle, die ich geliebt habe, aber sie damit nichts anfangen können und wollen? Ich sollte meine Buchkritiken den Menschen zugänglich machen, die danach suchen und sie zu nutzen wissen. Besagtes Mädchen schlug dann vor, wenn ich häufiger Rezensionen schreiben wollte, dann könnte ich doch einen eigenen Blog starten. Ich war erst nicht wirklich angetan davon und habe bis heute keine Ahnung, warum. Aber ein paar Wochen später habe ich mich dann an den Rechner gesetzt, das Internet nach Möglichkeiten befragt und bin schließlich bei Wordpress gelandet.
Der Titel ist auf den ersten Blick nicht buchbezogen und man stolpert auch ein bisschen darüber. Ich habe lange gegrübelt, wie ich denn den Blog nennen soll, ohne, dass er in der Masse der schon vorhandenen Buchblogs untergeht. Leseecken, Bücherträume und Buchstabentänzer gibt es ja zu hauf. Weil ich mich aber nicht nur auf Bücher beschränken wollte, sondern auch Filme und Serien und eben alles, was ich so gesehen habe, empfehlen oder zumindest darüber reden wollte, und weil GesehenesZeug irgendwie nicht klingt, bin ich bei WatchedStuff geblieben.

– Wie viele Bücher lesen bzw. rezensieren Sie im Schnitt? Lesen Sie immer nur ein Buch, oder lesen Sie mehrere Bücher parallel?

»Im Schnitt« lässt sich so leicht nicht beantworten. Normal ist für mich 2 Bücher pro Woche, wenn ich viel Zeit habe lese ich auch mal jede Nacht eines durch. Dann poste ich aber nicht mehr als drei Rezensionen pro Woche, um bei meinem ungefähren Rhythmus zu bleiben. In Prüfungsphasen oder anderweitig stressigen Wochen komme ich aber weniger zum Lesen, aus diesem Grund liegen momentan bei mir noch einige Bücher, die gelesen und rezensiert werden möchten. In solchen Situationen haben Rezensionsexemplare von Verlagen immer Vorrang und ich bemühe mich trotzdem, meine selbst gesetzte Frist von zwei Monaten nicht zu überschreiten. Ich kann eine Zahl nennen, und das sind die Rezensionen, die ich im vergangenen Jahr geschrieben habe: Insgesamt waren das 129 Rezensionen.
Ich lese generell nur ein Buch, wenn ich parallel lesen würde könnte ich mich nicht so gut auf die jeweilige Storyline konzentrieren. Besonders, da die Bücher, die ich lese, sich häufig ähneln. Wenn ich aber ein Sachbuch lese, dann kommt schon mal parallel ein Roman dazu.

– Was macht für Sie ein »gutes Buch« aus? Auf welche Faktoren legen Sie beim Lesen und Bewerten Ihr Hauptaugenmerk und warum?

Ein gutes Buch muss nicht immer eines sein, das besonders toll geschrieben ist oder ein großartiges Thema behandelt. Für mich geht es hauptsächlich um das Gefühl, dass das Buch vermittelt. Wenn ich eine emotionale Achterbahnfahrt mitmache, während ich das Buch lese, dann war es gut. Wenn ich lachen konnte, war es gut. Wenn ich weinen musste, war es gut. Wenn ich vor Aufregung und Spannung angefangen habe, meine Lippe zu zerkauen, war es gut. Wenn ich aber emotional völlig gleichgültig geblieben bin, dann fehlte zumindest für mein Empfinden das gewisse Etwas. Wenn ich beim Lesen Rechtschreib- oder Grammatikfehler bemerke, und das passiert leider nicht selten, ich habe dafür einen gewissen Blick, stört mich das im Lesefluss. Im Nachhinein weiß ich oft nicht mehr, was genau mich an diese einen Stelle gestört hat, aber so ein Fehler kann die ganze Stimmung versauen, jedenfalls für einen Moment. So etwas fließt natürlich in die Bewertung mit ein. Aber ich achte mehr auf den Schreibstil, ob er zum Inhalt passt und zu Zielgruppe; auf die Handlung und deren Logik; auf die äußerliche Aufmachung des Buches und wie diese zum Inhalt passt. Hauptsächlich aber geht es mir tatsächlich um das Gefühl, denn wenn das nicht stimmt, dann kann mir das Buch gar nicht gefallen.

– Sind Sie auf spezielle Buchgenres spezialisiert? Wenn ja, was gefällt Ihnen an diesen Genres besonders? Gibt es Buchgenres, die Sie generell gar nicht lesen?

Ich würde nicht sagen, dass ich spezialisiert bin, und ich schließe auch Genres nicht unbedingt von vornherein aus. Horror, Krimis und Thriller lese ich seltener, weil Lesen für mich einfach Spaß und Unterhaltung sein soll, und ich solche Handlungen zu leicht an mich herankommen lasse. Ich habe als Kind (ich war vielleicht neun oder zehn) mal »Der Dritte Zwilling« von Ken Follett gelesen, den ich noch immer sehr gut finde, aber meine Mutter hat in weiser Voraussicht das Buch aus meiner Reichweite entfernt, bevor ich an die Stelle kam, in der es um Details ging. Natürlich habe ich da später weitergelesen, aber ich bin vorsichtiger geworden in meiner Buchauswahl. Wenn ich aber ein Buch finde, das inhaltlich ansprechend ist und dann zufällig ein Krimi, dann stelle ich es natürlich nicht weg, nur weil es in der Krimiabteilung ist.
Ich lese sehr viele Romane aus dem Fantasy und Young / New Adult-Bereich, am liebsten in einer Kombination aus beidem. Diese Genres bilden den Hauptteil meiner Lektüre. Was mir daran besonders gefällt... Besonders bei den Fantasybüchern würde ich sagen, es ist das Unbekannte, die Grenzenlosigkeit an Möglichkeiten, die mich reizt. Und natürlich ist es immer eine Frage der Identifikationsmöglichkeit mit den Charakteren. Das fällt mir bei solchen Büchern leichter als bei hochintellektuellen Klassikern, oder eben Krimis.

– Lesen Sie nur Verlagsproduktionen, oder besprechen Sie auch die Bücher von Selfpublishern? Was halten Sie generell davon, dass immer mehr Bücher in Eigenregie produziert werden?

Ich schließe Selfpublisher nicht aus, aber es ist wesentlich leichter, von Verlagsproduktionen zu erfahren. Wenn man durch eine Buchhandlung geht, wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit eher Verlagsbücher mitnehmen als die der Selfpublisher, weil einfach mehr Werbung und Marketing dahinter stecken. Selfpublishing ist meiner Meinung nach ein guter Weg für Autoren, die bei Publikumsverlagen keine Chance hatten und / oder haben, ihre Werke zu veröffentlichen. Aber es steckt viel mehr Arbeit hinter einem Buch als der simple Druck. Ich habe das Gefühl, dass manche Autoren glauben, damit sei es getan. Dann laden sie ihre Bücher bei Internetversandhäusern hoch und warten, dass die Käufer auf sie zukommen. Man sollte also, wenn man den Selfpublisher-Weg einschlagen will, dazu bereit sein, mehr Geld und Zeit da hinein zu investieren, um auf dem Markt mithalten zu können. Andererseits gibt man, wenn man einen Verlagsvertrag unterschreibt, einige Rechte am eigenen Buch ab. Wer die volle Kontrolle behalten will, muss wohl unter die Selfpublisher gehen. Alles hat eben seine guten und schlechten Seiten.
Es gibt Internetportale, auf denen Selfpublisher gezielt Blogger und andere Rezensenten suchen und anschreiben können und über einige habe ich bereits gute »Selfies« gefunden und rezensiert. Aber meiner Ansicht nach sind Verlagsproduktionen auch qualitativ hochwertiger, sowohl in der Aufmachung als auch im Inhalt, weil sie einfach viel mehr Stationen durchlaufen, ehe sie abgesegnet und veröffentlicht werden. Ausnahmen - und die gibt es zweifellos - bestätigen diese Regel.

– Warten Sie darauf, dass Autoren oder Verlage Sie anschreiben und Ihnen Rezensionsexemplare anbieten, oder wenden Sie sich selbst an sie? Oder rezensieren Sie gar nur die Bücher, die Sie sich selbst kaufen?

Ich habe anfangs kaum Verlage angeschrieben, aber seit beispielsweise das Bloggerportal der Verlagsgruppe RandomHouse existiert, ist die Hemmschwelle da niedriger. Das liegt nicht nur daran, dass es viel einfacher ist, einfach ein Buch zu bestellen und dann abzuwarten, was passiert, sondern auch daran, dass ich erfahrener auf diesem Gebiet geworden bin. Generell frage ich nur die Bücher an, die mich wirklich interessieren und von denen ich glaube, dass sie mir gefallen werden. Ansonsten habe ich einige Verlagsnewsletter abonniert und bin in ein paar E-Mailverteilern, sodass ich über Neuerscheinungen informiert werde, die vielleicht nicht so auffällig sind. Ich wurde schon ein paar Mal gefragt, ob ich bestimmte Bücher rezensieren möchte, und einmal hat eine Autorin mir auch völlig überraschend ein Buch geschickt - das ich gelesen und für gut befunden habe. In solchen Fällen erteile ich durchaus mal Absagen, aber das hängt immer vom Buch an sich und meinem Zeitplan ab. Natürlich rezensiere ich auch die Bücher, die ich selbst kaufe, aber Rezensionsexemplare haben da immer Vorrang.

– Welches Buch oder welche Bücher sind Ihnen besonders positiv in Erinnerung geblieben, seitdem Sie Ihren Blog gestartet haben? Was gefiel Ihnen an ihnen ganz besonders gut?

Die Reihen von Jennifer L. Armentrout (Obsidian und folgende, Dark Elements), Jennifer Estep (Elemental Assassin, Mythos Academy, Black Blade), Josephine Angelini (Everflame), Jeaniene Frost (Cat & Bones), Marissa Meyer (Luna-Chroniken) und Patricia Briggs (Mercy Thompson) gefallen mir sehr. Ich mache das am persönlichen Schreibstil fest, aber auch an der Tatsache, dass sie teilweise mit bekannten Mythen spielen, aber diese auf eine völlig eigensinnige Art verdrehen und verändern, sodass eine neue Fantasie daraus entsteht. Diese Reihen verbindet, dass sie alle einzigartig sind. Besonders mag ich Armentrout und Estep, sobald von ihnen ein neues Buch erscheint - was im März wieder der Fall ist - steht das auf meiner Einkaufsliste. :)

– Gab es Bücher, die Ihnen überhaupt nicht gefallen haben oder bei denen Sie das Lesen gar abgebrochen haben? Welche waren das, und was missfiel Ihnen an ihnen?

In diesem Moment erinnere ich mich nur an zwei Bücher innerhalb der letzten zwei Jahre, und die habe ich immer und immer wieder angefangen zu lesen, nach einer Woche neu angesetzt an der Stelle, an der ich abgebrochen habe, das eine Buch habe ich sogar meiner Schwester vorgelesen in der Hoffnung, dass es mir so besser gefällt. Fehlanzeige. Hierbei war es tatsächlich der Fall, wie ich oben schon beschrieben habe, dass ich emotional einfach nicht involviert war. Ich habe dann an den Verlag eine entsprechende E-Mail geschrieben und man ist mir mit Bedauern, aber Verständnis begegnet. Ich werde die Bücher jetzt nicht auflisten, vielleicht möchte jemand sein Glück noch unvoreingenommen daran versuchen. Eines der Bücher steht übrigens noch immer in meinem Regal und wartet auf mich, das andere habe ich verschenkt.

– Werden auf Ihrem Blog nur Bücher rezensiert, oder können Ihre Besucher auch andere Dinge bei Ihnen lesen?

Es gibt durchaus noch anderes bei mir zu finden. Ich nehme an Aktionen wie der Montagsfrage vom Buchfresserchen, dem Top Ten Thursday in Steffis Bücherbloggeria oder Gemeinsam Lesen von den Schlunzenbüchern teil und manchmal mache ich beim MediaMonday im Medienjournal mit. Das hängt immer davon ab, wie viel gerade bei mir los ist.
Samstags gibt es einen Film-, Serien- oder Musiktipp von mir, das habe ich aber erst kürzlich angefangen und das ist stark davon abhängig, wie stressig meine Woche ist. Diese Tipps werden aber sehr, sehr gut angenommen und ich habe bereits Rückmeldungen erhalten, die mich nur anspornen, damit weiterzumachen.
Ab und zu schreibe ich mal eine Filmkritik - dazu fehlt mir oft die Zeit und die Lust, aber die Rubrik gibt es.
Im letzten Jahr habe ich ein Projekt angestoßen, in dem wir Blogger zusammen ein Buch schreiben wollten: Wir alle. Gemeinsam. Das hat sich nach sechs, sieben Monaten leider verlaufen, aber die bisherigen sechs Kapitel sind auf meinem Blog noch lesbar.
Außerdem mache ich ab und zu bei Blogtouren oder TAGs mit oder veranstalte Gewinnspiele. Zu meinem einjährigen Blogjubiläum habe ich einen Rätselmonat veranstaltet, der sehr gut angekommen ist. Darum startet dieses Jahr das BuchQuiz, bei dem mal Kleinigkeiten, mal ein Buch, mal Ruhm und Ehre gewonnen werden können. So etwas kommt bei meinen Lesern sehr gut an, darum mache ich das gern, wenn es auch etwas aufwändiger ist.
Ich bin mehr oder weniger aktiv bei Lesechallenges dabei, um eine kleine Herausforderung im Jahresverlauf zu haben, aber das mache ich nur so nebenbei. Das steht nicht im Fokus.
Ich habe außerdem bisher vier Interviews geführt, die man auf meinem Blog lesen kann.
Zusammengefasst kann ich also von mir und meinem Blog behaupten, dass wir ein relativ breites Angebot für unsere Leser haben und dass es durchaus Abwechslung gibt. :)

– Haben Sie Kontakt zu anderen Bloggern? Wenn ja, könnten Sie unseren Lesern vielleicht zwei oder drei von ihnen besonders ans Herz legen? Was schätzen Sie an ihnen?

Ich habe nur einen kleinen Kreis an Followern, aber mit denen stehe ich durchaus in Kontakt und tausche mich aus. Davon abgesehen bin ich gern bei Michas Bücherträumen (http://michasbuechertraeume.blogspot.de/) unterwegs - sie hat einen tollen Blog mit Büchern und anderen Themen, die mich sehr interessieren - oder bei Julias Sammelsurium (http://juliassammelsurium.blogspot.de/) - Julia ist einfach ein toller Mensch und hat einen Lesegeschmack, der meinem nicht ganz unähnlich ist.

Das Team von Leserkanone.de dankt Henrike für die Zeit, die sie sich genommen hat!
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