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Wir grüßen unseren neuesten User »Marie_55«!
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 The Read Pack
 
 Internet: www.readpack.de
 Instagram: readpackblog
 Facebook:
 Datum: 27.02.2023
Interview   |   Rezensionen
– Wer steckt hinter »The Read Pack«? Seit wann gibt es deinen Blog? Was hat dich damals dazu gebracht, ihn zu erschaffen?

Mein Name ist Alexandra, ich bin 34 Jahre alt und lebe mit meinem Mann in Frankfurt am Main.
Meinen Blog gibt es schon seit 2013. Ich war damals zuerst in einigen Bücherforen aktiv. Was man als Leseratte online halt so gemacht hat, vor der Erfindung von #bookstagram und #booktok. Da haben sich die User*innen über Buchempfehlungen ausgetauscht und kurze Rezensionen verfasst. Ich hab damals gemerkt, dass mir das »über Bücher schreiben« unheimlich viel Spaß macht. In meiner direkten Umgebungen haben nur wenige Freund*innen gelesen und so habe ich online eine ganz andere Art von Austausch über Literatur erlebt. Als eine andere Userin dann von ihrem Blog berichtete, war ich sofort begeistert, habe mich aber noch nicht ganz getraut.
Kurze Zeit später ist dann erst gemeinsam mit einer Freundin das Read Pack entstanden. Wir haben auf der Arbeit täglich unsere Mittagspausen miteinander verbracht und irgendwie hab ich sie mit dieser Idee wohl angesteckt. Einige Jahre später ist meine Freundin leider aus gesundheitlichen Gründen aus dem Blog ausgestiegen. Ich bin beim Bloggen geblieben, die Liebe zur Literatur und die Freude am Austausch treiben mich immer noch weiter an.

– Wie viele Bücher liest bzw. rezensierst du im Schnitt? Liest du immer nur ein Buch, oder liest du mehrere Bücher parallel?

Früher habe ich meine gelesenen Bücher noch akribisch gezählt, heute kann ich beim besten Willen nicht sagen wieviele es eigentlich sind. Ich lese eigentlich immer mehrere Bücher parallel, lese mich dann aber auch mal eine Weile in einem einzigen fest. Bücher sind für mich wie Nahrungsmittel: ich muss zwar Appetit darauf haben, aber irgendetwas lesen muss ich immer.
Ich rezensiere auch längst nicht mehr alle Bücher, die ich lese, auf meinem Blog. Auch das habe ich früher gemacht. Aber wenn ich zu einem Titel nichts zu sagen habe, dann lass ich es mittlerweile lieber sein. Schließlich möchte ich mir die Freiheit lassen Bücher auch mal nur anzulesen und meine Follower*innen nicht mit dem 127. Krimi zu langweilen, zu dem andere schon genug gesagt haben.

– Was macht für dich ein »gutes Buch« aus? Auf welche Faktoren legst du beim Lesen und Bewerten dein Hauptaugenmerk und warum?

Ein Buch braucht für mich diesen besonderen Funken: eine spannende und schräge Figur, einen erzählerischen Kniff oder eine ungewöhnliche Thematik. Literatur muss mich irgendwie überraschen.
Außerdem ist mir wichtig, dass mich Bücher zum Nachdenken bringen. Ich lese sehr gern Romane mit spannenden gesellschaftlichen oder persönlichen Themen, die mir neue Perspektiven auf die Welt und das Leben eröffnen. Dadurch ist meine Lektüre manchmal ganz schön »schwere Kost«. Besonders gelungen ist für mich ein Roman aber eigentlich dann, wenn solche schweren (und manchmal düsteren) Themen irgendwie unterhaltsam und leicht rübergebracht werden. Das hat auch etwas mit Zugänglichkeit zu tun. Nicht jeder hat die Kapazitäten, um sich in die sogenannte »ernste Literatur« zu vertiefen. Ich freue mich immer, wenn ich literarische Schätze entdecke, die all das verbinden und meine Follower*innen in meinem Blog etwas für sich wiederfinden.

– Bist du auf spezielle Buchgenres spezialisiert? Wenn ja, was gefällt dir an diesen Genres besonders? Gibt es Buchgenres, die du generell gar nicht liest?

Eigentlich lese ich sehr viele verschiedene Genres, fühle mich aber in der klassischen Belletristik am wohlsten. Meine Favoriten reichen von Lebens- und Familiengeschichten über Gedankenexperimente jeder Art bis hin zu Entwicklungsromanen und Roadtrips. Mit besonderer Begeisterung lese ich Romane von tollen Autorinnen oder auch mal (feministische) Sachbücher.
Lediglich in der Phantastik fühle ich mich nicht mehr wohl. Irgendwie finde ich da für mein Leben seit einigen Jahren keine großen Anknüpfungspunkte mehr.

– Liest du nur Verlagsproduktionen, oder besprichst du auch die Bücher von Self-Publishern? Was hältst du generell davon, dass immer mehr Bücher in Eigenregie produziert werden?

Ich lese ehrlich gesagt fast ausschließlich Bücher aus Verlagsproduktionen. Aber nicht, weil ich Self-Publisher*innen irgendwie grundsätzlich ablehne. Ich bekomme in diesem Bereich schlicht weniger mit und kann einfach nicht so viel Zeit in die Suche nach den echten Schätzen investieren. Der Blog bedeutet ja so schon einen nicht unerheblichen Aufwand und ich schaffe es nicht alle Titel im Detail zu prüfen.
Grundsätzlich finde ich es aber toll, dass Autor*innen immer häufiger den Mut haben ihre Bücher in Eigenregie zu produzieren und bin gespannt wohin die Entwicklung im Bereich Self-Publishing geht. Ich habe das Gefühl, dass dort thematisch einfach schon viel mehr möglich ist und gerade im Hinblick auf Diversität vielleicht echte Trends gesetzt werden.

– Wartest du darauf, dass dich Autoren oder Verlage anschreiben und dir Rezensionsexemplare anbieten, oder wendest du dich selbst an sie? Oder rezensierst du gar nur die Bücher, die du dir selbst kaufst?

Ich rezensiere sowohl selbst gekaufte Bücher, als auch Rezensionsexemplare. Gerade bei den Neuerscheinungen sind es häufiger Rezensionsexemplare, da ich dann die Möglichkeit habe die Titel schon vor dem Erscheinungstermin zu lesen und schnell nach Erscheinen meinen Leser*innen zu empfehlen.
Mittlerweile erreichen mich diese Rezensionsexemplare durchaus auf beiden Wegen. Das heißt ich schreibe Verlage oder Autor*innen an, wenn ich Titel in der Vorschau entdecke, die mich besonders interessieren, oder ich bekomme Vorschläge und Anfragen von Verlagsmitarbeiter*innen.

– Welches Buch oder welche Bücher sind dir besonders positiv in Erinnerung geblieben, seitdem du deinen Blog gestartet hast? Was gefiel dir an ihnen ganz besonders gut?

Puh, das kann ich wirklich nicht beantworten. Ich habe im Blog mittlerweile über 800 Texte veröffentlicht, ein Großteil davon sind Rezensionen. Egal was ich sagen würde, ich würde wichtige Titel vergessen und könnte wohl nicht mal einen Bruchteil meiner literarischen Favoriten nennen. Viele dieser Bücher haben mich wirklich auf die eine oder andere Weise geprägt.
Aber weil es vielleicht eine Vorstellung der Richtung gibt: ich liebe die Oryx & Crake-Trilogie von Margaret Atwood, genau so wie die Romane von Celeste Ng. Ich begeistere mich aber zum Beispiel auch für japanische Literatur, Haruki Murakamis Aufziehvogel hat es sogar als Tattoo auf meine Haut geschafft.

– Gab es Bücher, die dir überhaupt nicht gefallen haben oder bei denen du das Lesen gar abgebrochen hast? Welche waren das, und was missfiel dir an ihnen?

Das sind bei mir eigentlich zwei Fragen: Ich breche regelmäßig Bücher ab, mittlerweile sogar ziemlich rigoros. Das hat nicht immer etwas damit zu tun, dass sie mir »überhaupt nicht gefallen«, manchmal hatte ich vielleicht nur etwas anderes erwartet, verliere das Interesse oder merke, dass der Titel nicht zu mir und meinem Blog passt. Das passiert, nicht jedes Buch passt zu jedem Leser.
Bücher, die mir überhaupt nicht gefallen, sind lediglich solche, die völlig überholte Klischees und diskriminierende Inhalte verbreiten. Einzelne Titel möchte ich hier aber nicht nennen.

– Werden auf deinem Blog nur Bücher rezensiert, oder können deine Besucher auch andere Dinge bei dir lesen?

Ich rezensiere primär Bücher, probiere mich aber auch immer mal an anderen Texten aus. Dann schreibe ich besonders gern über Dinge, die mit Literatur und Kultur zu tun haben und/oder spreche über mein Leben mit Behinderung. Häufig natürlich im Zusammenhang mit der Darstellung von behinderten Menschen in der Literatur. Aber immer mal auch über (Be)Hindernisse im Alltag und Dinge, die Menschen ohne Behinderungen vielleicht gar nicht so wahrnehmen.
Und weil mein Blog beziehungsweise Instagram-Account auch irgendwie meine Spielwiese sind, gibt’s dann auch mal Texte über die Fotografie (meine große Leidenschaft neben den Büchern), Filme und vielleicht in Zukunft auch Games.

– Hast du Kontakt zu anderen Bloggern? Wenn ja, könntest du unseren Lesern vielleicht zwei oder drei von ihnen besonders ans Herz legen? Was schätzt du an ihnen?

Ja, über die Jahre kommt man durch Messen und Veranstaltungen mit immer mehr Blogger*innen in Kontakt und ich habe da schon viele tolle Menschen kennengelernt. Meine besten Buchtipps bekomme ich wohl von @pinkfisch_royal und dem @literarischernerd. Wir haben ziemlich kompatible Geschmäcker und auch wenn wir uns nicht immer einig sind, kann ich mit beiden toll über Bücher diskutieren. Genau das also, wofür ich diesen ganzen Blog überhaupt gestartet habe. Mit Sarah hat sich außerdem über die Jahre auch abseits des Bloggens eine Freundschaft entwickelt, was könnte es Besseres geben?

Das Team von Leserkanone.de dankt Alexandra für die Zeit, die sie sich genommen hat!
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