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Interviews: Leserkanonen-Interview mit Simone Bauer vom 25.07.2018
  Leserkanonen-Interview mit Simone Bauer vom 22.06.2022

Exklusivinterview mit Simone Bauer vom 22.06.2022


von Daniela Peine
 
In ihrem neuen Roman berichtet Simone Bauer, was sich »Hinterm Großstadtdschungel links« zuträgt. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über das Buch, über lesbische Protagonisten und über ihre zukünftigen Projekte.

– Frau Bauer, geschlagene vier Jahre sind vergangen, seitdem wir Sie zuletzt zu einem Gespräch begrüßen konnten. Was hat sich in der Zwischenzeit im Autorinnenleben der Simone Bauer getan?

Ich wollte bei »Hinterm Großstadtdschungel links« möglichst viele skurrile Handlungsstränge einbauen, die sich alle bei der Hauptfigur treffen. Das hat etwas Zeit in Anspruch genommen.
Gleichzeitig hatte ich aber auch die grandiose Idee, während der Covid-19-Pandemie verstärkt Reisejournalismus zu betreiben. Es hat aber ganz gut geklappt, diese Karriere aufzubauen: 2020 erschien mein nachhaltiger Reisetipp zu München im Reiseführer »City Letters«. Ich schrieb von Dubai bis Madrid für »Merian« und für »L’Officiel Liechtenstein« über beispielsweise Mallorca. Für letztere Publikation entstehen auch Feminismusartikel. Und natürlich schreibe ich weiterhin jährlich über die queere Szene Japans für die »DokiDoki«. Zudem begann ich, intensiv für »Busenfreundin – Das Magazin« und »Alfonz – Der Comicreporter« queere Popkultur zu rezensieren.
Darüber hinaus bin ich zu meinen Musikjournalismuswurzeln zurückgekehrt und interviewe deutschsprachige Nachwuchskünstler*innen für die Yeah!.

– Nun ist mit »Hinterm Großstadtdschungel links - Aus dem Liebesleben einer Kleinstadtpflanze« ein neues Werk aus Ihrer Feder erschienen. Was erwartet Ihre Leser in dem Buch?

Fredi ist Vollzeitkommunikatorin und Halbtagsserienjunkie. Und außerdem ist sie unglücklicher Single. Bei einem Trauermahl lernt sie die kosmopolitische Künstlerin Sandra kennen. Die beiden beginnen eine wilde Liaison, doch Fredi wünscht sich mehr. Und Sandra ist die fiktive Kleinstadt Blumenbad einfach viel zu klein!
Gleichzeitig ist Polizistin Bri wieder solo. Auf diese pure, aufregende Blondine hat Fredi schon länger ein Auge geworfen. Bri bietet buchstäblich die starken Armen, nach denen Fredi sich sehnt! Das alles ergibt ganz schön viel Gefühlschaos. Und dann wird Fredi auch noch von ihrem exzentrischen Chef und ihrer ebenso exzentrischen Familie ordentlich auf Trab gehalten.

– Was macht die bayrische Provinz zu einem besonders gut geeigneten Schauplatz für einen Roman wie den Ihren?

Hier weiß jede*r alles über jede*n. Darum bekommen die Dinge schnell ihre eigene Dynamik. Ich habe es geliebt, damit zu spielen. Als jemand, der selbst in einer Kleinstadt aufgewachsen ist, konnte ich mir wirklich einen Traum erfüllen, dieses Setting zu nutzen.

– Weshalb führt guten Gewissens kein Weg daran vorbei, Fredi kennenzulernen? Was macht sie, Sandra und Bri zu Protagonistinnen, die man nicht so schnell vergessen wird?

Fredi ist ironisch, witzig, eine »lesbian Carrie Bradshaw«. Und trotzdem ist sie, die eigentlich sonst nicht auf den Mund gefallen ist, ständig in Sorge, Sandra nicht zu gefallen. Diese Situation kennen sicher viele aus dem Datinggame. Bei der ruhigen Bri ist jedoch alles so anders. Mir war es wichtig, markante Charaktere zu schaffen, von der Kneipenbesitzerin Vroni bis zum fiesen Kämmerer-Karl.

– Liebesromane mit homosexuellen Protagonisten gibt es inzwischen wie Sand am Meer, doch fast immer stehen darin männliche Charaktere im Mittelpunkt ... und das, obwohl die Bücher zumeist von Autorinnen verfasst wurden. Was glauben Sie, wieso es diese Schieflage im Genre gibt? Und warum haben Sie sich dafür entschieden, nicht mit dem Strom zu schwimmen?

Ich finde das wahnsinnig interessant – der Trend hat ja vor langer Zeit in Japan begonnen. Warum vor allem Frauen so gerne über männerliebende Männer lesen und schreiben, ist wirklich spannend. Gleichzeitig ist die Balance im Angebot tatsächlich nicht ausgeglichen, es gibt wesentlich mehr schwule Literatur als lesbische. Um meine Kollegin Ricarda Hofmann von »Busenfreundin – Der Podcast« lose zu zitieren, ihr wurde einmal gesagt, dass sich »Lesben nicht so gut verkaufen«. Das Ding ist aber, dass sich Lesben super verkaufen würden, wenn das Angebot eben da wäre! Als ob wir nichts über unsere Lebensrealitäten lesen oder sehen oder hören möchten. Die Community ist groß und der Hype auf beispielsweise »Princess Charming« ungebrochen. Aber: Es gibt eben nicht nur eine Lebensrealität als frauenliebende Frau, es gibt unzählige, und nicht alle haben Lust darauf, ständig Coming-out- oder Mobbingstories zu konsumieren. Deswegen habe ich mich entschieden, eine typische Romcom zu schreiben. Die angesprochenen Themen kommen zwar vor, denn man kann sie nicht ausblenden, aber nur vage. Denn auch das kann der Realität entsprechen, zumindest meiner, und ich sehne mich selbst nach Romcoms, in denen Frauen wie ich die Hauptrolle spielen!

– »Hinterm Großstadtdschungel links« ist das erste von Ihnen verfasste Werk, dass es auch im Hörbuchformat gibt. Wie kam es dazu? Was ist es aus Autorinnensicht für ein Gefühl, die eigenen Worte auf diese Weise zu erleben?

Bis Herbst 2018 hatte ich ja bei egoFM eine eigene Radiokolumne namens »Auf Krawall gebürstet – Simone regt sich auf« und habe verschiedene Interviews geführt und moderiert. Ich bin außerdem super Podcast-verrückt – Audio ist mir also sehr nah und wichtig. Da der Butze Verlag lesbische Hörbücher verlegt, war er damit ganz oben auf meiner Verlagswunschliste! Als ich schließlich das fertige Hörbuch vorliegen hatte, war es wirklich surreal, meinen Text eingelesen zu hören. Ich liebe die Interpretation der Figuren, ihre verschiedenen Arten zu sprechen! Das hat der Geschichte noch einmal eine ganz andere Ebene gegeben.

– Was können wir von der Autorin Simone Bauer in der nächsten Zukunft erwarten? Sind bereits neue Buchprojekte in Planung? Stehen außerdem Termine für Messen, Lesungen & Co. fest, bei denen man Sie live erleben kann?

Ich hoffe, bald einen Paneltermin für den Herbst ankündigen zu können, aber da ich das momentan noch nicht darf – auf meinem Instagramkanal finden sich alle wichtigen Termine, sobald sie reinkommen: www.instagram.com/howmanyheartaches
Bei der CCon in Stuttgart wird man mich außerdem als Human Princess Peach treffen oder beim CSD in München (ähnlich pink gekleidet!) und ich freue mich immer, wenn man mir »Servus!« sagt! Generell bin ich auch für alle Projektanfragen offen. Ein sehr wichtiges Projekt ist jetzt erst einmal der Newsletter »Die Kunst, Kultur zu machen«. Ab August erscheint ein monatlicher Newsletter von jungen Medienschaffenden für junge Medienschaffende und wir freuen uns über Abonnenten, auch auf Instagram (www.instagram.com/diekunstkulturzumachen), und rege Beteiligung! Wir möchten die Medienbranche fit für die Zukunft machen – inklusiver und institutionsunabhängig!

Das Team von Leserkanone.de dankt Simone Bauer für die Zeit, die sie sich genommen hat!

Weiterführende Links:
Simone Bauer bei Twitter
Simone Bauer bei Facebook
Simone Bauer bei Instagram
»Hinterm Großstadtdschungel links« bei Leserkanone.de
»Hinterm Großstadtdschungel links« bei Amazon
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