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Renate Behr 0 Fans
Herkunft: Deutschland
Pseudonym: Ronda Baker-Summer
Webseite: Offizielle Homepage von Renate Behr
Facebook: renate.behr.77
Instagram: renatebehr
Interview: Leserkanonen-Interview mit Renate Behr vom 21.09.2016

Exklusivinterview mit Renate Behr vom 21.09.2016


von Daniela Peine
 
In ihrem neuen Roman »Der Kerzenkreis« verwandelt Renate Behr eine kleine Stadt im Westen Deutschlands zum wiederholten Mal in den Schauplatz eines Verbrechens. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über ihr Buch, ihren Kommissar Wischkamp und die Erschaffung von Verbrechen in Buchform.

– Frau Behr, womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von Ihrem aktuellen Roman »Der Kerzenkreis« genommen. Könnten Sie Ihr Buch unseren Lesern kurz mit eigenen Worten vorstellen?

In seinem inzwischen neunten Fall der Werne Krimireihe bekommt es der Ermittler Jens Wischkamp von der Kriminalpolizei in Unna mit einer verbrecherischen Vereinigung zu tun, die sich Jugendliche als Opfer ausgesucht hat. Verteilt über ganz Deutschland entstehen privat finanzierte Jugendzentrum, das neunte und letzte davon in Werne-Langern, einem sehr ländlichen Vorort der Kleinstadt im Münsterland. Was auf den ersten Blick sehr lobenswert aussieht, nämlich den Jugendlichen einen Ort zu geben, an dem sie sinnvoll ihre Freizeit verbringen können, entpuppt sich aber schon bald als böse Falle. Ganz nach der Art einer Sekte werden die jungen Leute vereinnahmt, mit Regeln der Church of Satan bekannt gemacht und ihren Eltern und ihrem sozialen Umfeld entfremdet. Als eine Schülerin aus Werne, die zu den regelmäßigen Besuchern des Zentrums gehört, spurlos verschwindet, nimmt die Polizei Ermittlungen auf. Dabei kommen auch Verbrechen ans Licht, die schon viele Jahre zurückliegen. Jens Wischkamp setzt nun, auch in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt, alles daran, die Jugendlichen in seiner Heimatstadt vor schädlichen Einflüssen zu bewahren. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten.

– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder? Was sind Ihre eigenen Lieblingsromane?

Krimifans sind bei meinen Werne-Krimis immer gut aufgehoben. Ich denke, es gibt inzwischen von den Sylt-Krimis bis hin zu Oberbayern-Krimis aus nahezu jeder deutschen Region Regionalkrimis. Wer also neben der rein spannenden Handlung und gut recherchierter Ermittlungsarbeit gern auch ein wenig Lokalkolorit in seinen Büchern mag, liegt mit der Werne Krimireihe sicher richtig. Literarische Vorbilder für meine Kriminalromane habe ich eigentlich nicht. Da ich aber auch Historic Crime schreibe, angesiedelt in Kanada und Alaska, kann ich schon sagen, dass ich ein wenig von den Romanen von Clive Cussler mit den historischen Rückblicken darin beeinflusst bin. Cussler gehört definitiv zu meinen Lieblingsautoren. Auch die Kriminalromane der us-amerikanischen Autorin Lisa Jackson lese ich mit viel Vergnügen.

– »Der Kerzenkreis« ist nun schon der neunte Roman, den Sie in der nordrhein-westfälischen Stadt Werne an der Lippe angesiedelt haben. Wie kam es dazu, dass Sie ausgerechnet das beschauliche Werne zum Schauplatz von zahlreichen Kriminalfällen gemacht haben? Umgibt die Stadt ein spezieller krimineller Flair? Und sollte man aus Werne und Umgebung stammen, um von den Büchern bestmöglich unterhalten zu werden, oder sind Ihre neun Werke auch allen anderen Lesern zu empfehlen?

Ein spezielles kriminelles Flair umgibt Werne an der Lippe mit Sicherheit nicht. Es ist tatsächlich eine beschauliche Kleinstadt mit einer liebenswerten historischen Altstadt. Nachdem ich meine vier Romane, die in Kanada und Alaska spielen, veröffentlicht hatte, dachte ich 2007, es wäre an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Zu dieser Zeit boomten Regionalkrimis in ganz Deutschland. Ich habe also einfach mal versucht, ob ich so etwas auch schreiben kann. Der Erfolg der Reihe beweist mir, dass der Versuch gelungen ist. Inzwischen sind meine Leser über ganz Deutschland verteilt. Man muss also Werne nicht kennen, um meine Bücher zu verstehen. Aber Leser, die in Werne zuhause sind, sagen mir immer wieder, dass sie jetzt mit anderen Augen durch ihre Stadt gehen, weil man eben so viele Handlungsorte sofort wiedererkennt.

– »Der Kerzenkreis« markiert den neunten Auftritt Ihres Kommissars Jens Wischkamp. Was macht den Kommissar zu einem solch interessanten Charakter, dass er so viele literarische Auftritte verdient hat? Wodurch hebt er sich von anderen Buchkommissaren ab, und was schätzen Sie an ihm persönlich?

Jens Wischkamp ist eigentlich ein ganz normaler junger Mann. Er liebt seinen Beruf, verliebt sich während einer Ermittlung in seine spätere Frau, die er ganz nebenbei noch aus den Händen eines grausamen Entführers rettet. Ich denke einfach, die Kontinuität, eine Romanserie mit immer demselben Ermittler zu schreiben, macht es mir leicht, seine persönliche Entwicklung fortzuführen. Mir ist er inzwischen ans Herz gewachsen wie ein guter Freund. Der Leser erlebt ihn eben nicht nur bei der Arbeit, sondern auch als Ehemann, Vater, Freund und Hundebesitzer.

– Im Rahmen Ihrer Serie wurde Kommissar Wischkamp mit Organhandel, barbarisch zugerichteten Katzen, Entführungen, Sabotageakten und zahlreichen Morden konfrontiert. Kurzum: Sie haben nicht nur wiederholt in die schwärzesten Winkel der menschlichen Seele hineingesehen, sondern diese auch selbst literarisch erschaffen. Wie schafft man es, solche Ideen zu entwickeln, woher nehmen Sie die Inspirationen für die Missetaten, die Sie Ihre Täter vollbringen lassen?

Für mich ist das Schreiben von Krimis genauso spannend wie das Lesen. Damit will ich sagen: Am Anfang weiß ich nie so genau, wie die Geschichte enden wird. Die besten Ideen kommen mir, wenn ich mit meinem Hund spazierengehe. Dann entwickeln sich Dialoge in meinem Kopf, die ich später zu Papier bringe und daraus entsteht dann die Story. Mal ehrlich, einen Kriminalroman über einen einfachen Diebstahl oder vielleicht über einen Tankstellenüberfall will doch heute niemand mehr lesen. Ein bisschen spektakulärer darf es also schon sein. Ich recherchiere immer sehr gründlich. So habe ich mit der Polizei gesprochen, war bei einer Obduktion im gerichtsmedizinischen Institut dabei und hatte dort auch Gelegenheit, mich mit einer Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft zu unterhalten. Wenn es in meiner Region interessante Vorträge über kriminaltechnische Untersuchungsmethoden gibt, besuche ich sie gerne, um meinen Büchern einen möglichst realen Charakter zur verleihen. Über welches Verbrechen ich dann letztendlich schreibe, das bestimmt die Entwicklung der Geschichte. In dieser Hinsicht entwickeln meine Bücher tatsächlich so etwas wie ein Eigenleben. Natürlich gibt es Themen, die mich besonders interessieren. Da beginne ich dann mit der Recherche und schaue, ob sich daraus etwas machen lässt. So war es bei Werne Krimi Teil 9. Ich habe mich intensiv mit der satanischen Bibel und der von Szandor LaVey gegründeten Church of Satan beschäftigt. Damit war der rote Faden für diesen Krimi gefunden.

– Ihre Werne-Krimis sind nicht die einzige Buchreihe aus Ihrer Feder, Sie haben auch vier historische Kriminalromane sowie einen Ethno-Krimi namens »Der Fluch von Fort Henry« verfasst. Was erwartet Ihre Leser in diesen Romanen, und warum sollte man gleich mit diesen Büchern weitermachen, wenn man die Werne-Reihe fertiggelesen hat?

Man kann sie durchaus auch parallel lesen, denn die Bücher sind vollkommen unterschiedlich. In der Ronda Baker Historic Crime Reihe, die man übrigens in der Reihenfolge der erschienenen Bücher lesen sollte, sonst wird es zu kompliziert, verbinde ich die Gegenwart mit historischen Rückblicken in die Zeit des Goldrausches am Yukon und in Alaska und mit den damals dort lebenden Indianerstämmen. Diese Geschichten sind sehr vielschichtig. Alle Orte, die darin vorkommen, habe ich selbst bereist. Viele Informationen habe ich durch einen Gastzugang zur Universitätsbibliothek von Fairbanks, Alaska bekommen und auch die in Alaska und am Yukon ansässigen Museen sind sehr hilfreich und auskunftsfreudig. Der Ethno Thriller spielt an der Ostküste in Kingston am St. Lorenz Strom. Das Fort habe ich bis jetzt drei Mal besucht und in diesem Roman widme ich mich auch der aktuellen Probleme, die die First Nations in Kanada haben. Außerdem sind die Residential Schools ein Thema. Aus diesen Büchern habe ich übrigens in diesem Jahr während meines Urlaubs eine Lesung vor der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft Halifax in Dartmouth gehalten, ein für mich sehr aufregendes Erlebnis.

– Was können wir von der Autorin Renate Behr in der nächsten Zukunft erwarten? Wie geht es mit Kommissar Wischkamp weiter? Und sind darüber hinaus bereits neue Buchprojekte in Planung? Stehen außerdem Termine für Messen, Lesungen & Co. fest, bei denen man Sie live erleben kann?

Im nächsten Jahr, also 2017, wird es den zehnten Werne-Krimi geben. Für das »Jubiläumsbuch« lasse ich mir mit Sicherheit etwas ganz Besonderes einfallen. Im Augenblick schreibe ich an meinem zweiten Thüringen-Krimi und plane für 2017 auch wieder eine Lesereise nach Thüringen. Dort habe ich im vergangenen Jahr den Kriminalroman »Sonneberger Puppenspiel« vorgestellt. Außerdem spukt mir ein Kriminalroman im Kopf herum, der in Nova Scotia spielen soll, aber die Idee ist noch nicht ausgereift.
Ich bin mit einem Kindermärchen beteiligt am Charitiy-Projekt »Joshuas Märchenreich«. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von einem Wilhelmshavener Autor. Alle Autoren verzichten auf Honorar für ihre Geschichten und der gesamte Verkaufserlös des Märchenbuchs geht an das Kinder- und Jugendhospiz Joshua Engelreich in Wilhelmshaven.
In diesem Jahr bin ich am 21,10. auf der Frankfurter Buchmesse zu finden. Neben einer Lesung auf der Agora halte ich mich überwiegend am Gemeinschaftsstand der Kleinverlage auf, wo sowohl der Brighton als auch der Traumfänger Verlag vertreten sind.
Am 29.10. findet in Worms-Rheindürkheim die Halloween-Nibelungen-Buchmesse des Brighton Verlags statt. Dort habe ich einen Stand und stehe meinen Lesern gerne Rede und Antwort.
In Vorbereitung ist derzeit eine Krimilesung mit Musik in Werne. Dieses Konzept stammt vom Musiker Klaus Falkenberg. Ich habe Songtexte für meine Werne-Krimis geschrieben, die er vertont hat und die bei Lesungen von einer Sängerin live interpretiert werden. Die Werne Krimireihe ist übrigens die einzige Kriminalromanreihe mit einem eigenen Soundtrack. Interessierte Leser können unter dem folgenden Link die Krimilesung mit Musik aus Teil 1 der Werne-Krimireihe »silvias flucht« hören: https://www.machdeinradio.de/radiobeitrag/fda-moerderische-schwestern-bsilvias-fluchtl-n-eine-krimilesung-mit-musik-von-renate-behr.html

Das Team von Leserkanone.de dankt Renate Behr für die Zeit, die sie sich genommen hat!

Weiterführende Links:
Offizielle Webseite von Renate Behr
Renate Behr bei Facebook
»Jens Wischkamp 9 - Der Kerzenkreis« bei Leserkanone.de
»Jens Wischkamp 9 - Der Kerzenkreis« bei Amazon
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