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Silke Boger
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Herkunft: |
Deutschland |
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Interview: |
Leserkanonen-Interview mit Silke Boger vom 01.02.2017
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Leserkanonen-Exklusivinterview vom 01.02.2017 |
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Silke Bogers Werk »Mädchenklo - Das gaanz normale Leben!« wurde im April des vergangenen Jahres von den Kollegen von Lesering.de zur »Indie-Perle des Monats« erhoben. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über das Buch, über dessen ungewöhnlichen Titel und über die Gründung ihres eigenen Verlags.
– Frau Boger, womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von Ihrem Buch »Mädchenklo - Das gaanz normale Leben!« genommen.
Könnten Sie Ihr Werk unseren Lesern kurz mit eigenen Worten vorstellen?
Mein Buch »Mädchenklo« ist eine vergnügliche Sammlung von sieben Episoden aus dem Leben der Mitt-Vierzigerin Peri Boretsch. Sie erlebt mit ihren nahezu unendlichen Kreis von Freundinnen, ihren »Hühnern«, witzige und gerne auch peinliche Episoden am laufenden Band: Ob in der Disco nachts um halb 4, beim Italiener um die Ecke, beim Shoppingtrip in London, im Fußballstadion oder einfach nur am Arbeitsplatz – immer gibt es etwas zu lachen! Themen gibt es dabei mehr als genug: Warum haben immer nur die anderen Frauen so eine gute Figur? Welche Geschäftsidee außer einer Bauchspeck-Implantat Firma macht mich noch reich und glücklich? Mit welcher Freundin kann man am besten Prosecco schlürfen, endlos shoppen und jede Menge Spaß haben? Wen kann man so richtig schön durch den Kakao ziehen – oder ist Peri womöglich die, die die Fettnäpfchen am zielsichersten trifft? Jede Frau (und jeder Mann) wird sich bzw. seine Partnerin in Peri wiedererkennen!
– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder? Was sind Ihre eigenen Lieblingsromane?
Ich denke, jede/r Leser/in kann im »Mädchenklo« mit Vergnügen schmökern – es ist für jeden das passende Kapitel dabei! Ich empfehle mein Buch allen, die gerne lachen, Spaß am Leben mit allen seinen erstaunlichen Wendungen haben und sich selbst nicht allzu ernst nehmen. Natürlich fühlen sich wahrscheinlich eher Frauen vom Titel »Mädchenklo« angesprochen, aber ich habe auch von vielen Männern ein erstaunlich positives Feedback bekommen.
Meine Vorbilder sind beispielsweise die Romane von Tommy Jaud und die »Bridget Jones«-Reihe von Helen Fielding. Ich selbst lese eigentlich am liebsten Biografien über Menschen mit einem sehr ungewöhnlichen Lebensweg, gerade verschlinge ich ‚Felix – Von Mann zu Mann‘ über einen Transgender; aber auch gerne Memoiren von Künstlern, Sportlern oder Politikern. Zudem liebe ich schräge Geschichten wie »Garp oder wie er die Welt sah« von John Irving oder »About a boy« von Nick Hornby.
– Man gerät sofort beim Anblick des Titels Ihres Buchs ins Stocken. Auf der einen Seite ist der Titel zweifelsfrei ein Hingucker, aber sicher wird es viele Leser geben, die skeptisch auf ein Buch schauen, das nach einem stillen Örtchen benannt ist. Wie kam die Wahl des Titels zustande, warum haben Sie sich dafür entschieden? Und fürchten Sie nicht, dass es potenziellen Lesern zu unangenehm sein könnte, in der U-Bahn sitzend für alle Umstehenden erkennbar in einem Buch zu schmökern, das »Mädchenklo« heißt? ;)
Da habe ich absolut keine Bedenken! Ganz im Gegenteil – der Titel und auch das Cover sollen ja gerade neugierig machen auf das Innenleben. »Mädchenklo« ist ein so gängiger Begriff, hinter dem so unendlich viel versteckt ist – und ich finde, sowohl Frauen als auch Männer öffnet sich dann gleich eine ganze Gedankenwelt!
Der Titel ist übrigens tatsächlich aus einer witzigen Situation in einer Damentoilette heraus entstanden, die ich selbst erlebt habe und die mir sozusagen den letzten Impuls gegeben hat – den Plan, ein Buch zu schreiben, trug ich schon länger mit mir herum! Aber danach musste ich einfach endlich meine ganzen Geschichten niederschreiben; es gab einfach kein Zurück mehr! »Mädchenklo« ist zwar nicht von vorne bis hinten autobiografisch, allerdings gibt es schon die eine oder andere Parallele zu meinem eigenen Leben oder zu Geschichten, die ich gehört habe.
Das Buch-Cover hatte ich von Anfang an sehr genau im Kopf – ein befreundeter Fotograf von mir hat es in einem meiner Stammlokale aufgenommen. Die bekannte Malerin VIOLA war gleich so begeistert davon, dass sie es auf einem Gemälde verewigt hat.
– An jedem Tag erscheint eine dreistellige Zahl neuer Bücher in deutscher Sprache, wodurch es unheimlich schwierig ist, aufzufallen und herauszustechen. Was halten Sie persönlich für die größten Alleinstellungsmerkmale Ihres Buches, wegen denen man bei Ihnen zugreifen sollte und nicht bei einem der unzähligen anderen Angebote?
Was macht Ihre Peri zu einer ganz besonderen Protagonistin, was schätzen Sie selbst an der Figur?
Ich denke, es ist mein Schreibstil, der »Mädchenklo« einzigartig macht. Das Buch ist einfach sehr witzig und die Leser erkennen sich immer wieder selbst darin. Das liegt daran, dass ich Menschen sehr genau beobachte und mir nichts peinlich ist – auch mir selbst gegenüber nicht. Wer einen Eindruck vom Buch haben möchte, kann sich unverbindlich auf meiner Homepage www.pinguletta-verlag.de eine Leseprobe herunterladen.
Meine Peri ist deshalb so sympathisch, weil sie chaotisch, ehrlich und entwaffnend charmant ist. Ich habe ihr einige meiner eigenen Züge gegeben, und auch einige Freunde, Familienmitglieder oder Orte sind unverkennbar. Am meisten schätze ich an meiner Peri, dass sie beim Lästern selbst ihr größtes Opfer ist.
– Die lesenswerten Kollegen von Lesering.de zeichneten Ihr Buch als die »Indie-Perle des Monats« aus. Wie kam es dazu? Und ganz unabhängig von der Prämierung: Halten Sie in einer Zeit, in der Experten zur Prämierung von Nischenromanen jenseits jeden Massengeschmacks neigen, und in der Online-Abstimmungen weniger etwas über die Qualität, sondern eher über Mobilisierungspotenziale aussagen, Auszeichnungen für einen nach wie vor geeigneten Maßstab für »gute Bücher«? Oder muss man von Buch-Award zu Buch-Award differenzieren?
Ich habe nicht damit gerechnet, einen Preis zu gewinnen – natürlich habe ich mich sehr darüber gefreut. Mein Buch hat den Rezensenten eben einfach gefallen, denn der Award kam ganz ohne Online-Voting und ähnliches zustande. Ich habe mein Buch nie im Hinblick auf Quoten oder Awards verfasst, sondern einfach, weil ich es eben so und nicht anders schreiben wollte. Wessen Lese-Geschmack das Buch trifft, kann man absolut nicht einschätzen – da bin ich selbst immer wieder überrascht! Umso erfreulicher ist es, dass es sich auch einige Zeit nach seiner Erstveröffentlichung so gut verkauft!
– Viele Autoren suchen lange nach einem Verlag, der ihre Bücher ins Programm nimmt, andere greifen gleich auf die Selfpublishing-Angebote von Amazon, Books on Demand & Co. zurück. Sie sind einen ganz anderen Weg gegangen und haben für Ihr Buch einen eigenen Verlag gegründet, den »Pinguletta Verlag«. Wie kam es dazu, und welche Vorteile versprechen Sie sich davon? Ist es nicht enorm anstrengend, sich neben der eigentlichen Autorenarbeit auch noch um Verlagsangelegenheiten kümmern zu müssen?
Nun, ich bin eben eine Frau der Tat! Ich habe immer schon davon geträumt, einen Verlag zu gründen und Bücher herauszugeben. Lange Jahre ging das aufgrund meiner Berufstätigkeit nicht und so konnte ich meine Ideen reifen lassen und mich intensiv mit dem Projekt auseinandersetzen. Ich habe währenddessen mit vielen Menschen gesprochen, die mich dazu ermutigt haben. Über meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse bin ich sehr froh – die finanziellen Fragen des Verlagswesens sind nicht zu unterschätzen.
Die Vorteile liegen für mich klar auf der Hand: Ich kann selbständig arbeiten und genau das tun, was besonders viel Spaß macht – nämlich mich mit Büchern zu beschäftigen. Autorenarbeit ist für mich das reinste Vergnügen, aber ich möchte mich in Zukunft hauptsächlich der Verlagsarbeit widmen. Mein »Mädchenklo« habe ich übrigens ganz bewusst als erstes Buch herausgegeben – sozusagen als ‚Versuchskaninchen‘: Ich konnte und kann alles damit ausprobieren und muss über keinen meiner Schritte gegenüber einem Autoren Rechenschaft ablegen.
– Wird der »Pinguletta Verlag« einzig die Heimat Ihrer Bücher bleiben, oder ist angedacht, in Zukunft auch noch andere Autoren mit an Bord zu holen?
Auf jeden Fall werde ich weitere Autoren bei Pinguletta verlegen. Ich bin schon mit einigen Autoren im Gespräch; ganz aktuell werde ich im Frühjahr den Krimi ‚Tod in Alepochori‘ der Pforzheimer Schriftstellerein Claudia Konrad veröffentlichen. Auch ein Back Buch mit traditionellen Backwaren ist bereits in der Produktion. Außerdem habe ich noch ein weiteres Projekt im Kopf, das allerdings noch weiter reifen muss, bevor ich Näheres dazu sagen möchte.
Erfreulicherweise habe ich auch schon entsprechende Manuskripte erhalten und freue mich, auch in Zukunft weitere bisher noch unentdeckte literarische Schätze zu heben.
Übrigens bin ich sehr dankbar über meine ersten erfolgreichen Geschäftsjahre und den positiven Start ins Verlagswesen. Diese Freude möchte ich gerne an Institutionen weitergeben, die auf Unterstützung angewiesen sind: Deshalb spende ich regelmäßig ein Teil meines Gewinns an regionale Projekte.
– Was können wir von der Autorin Silke Boger in der nächsten Zukunft erwarten? Sind bereits neue Buchprojekte in Planung? Stehen außerdem Termine für Messen, Lesungen & Co. fest, bei denen man Sie live erleben kann?
Ja, ich arbeite tatsächlich an einer Fortsetzung meines »Mädchenklos« – einfach, weil ich noch unendlich viele Geschichten im Kopf habe und mich auch meine Leser/innen schon danach gefragt haben.
Viel Spaß macht mir auch bei Lesungen die persönliche Begegnung mit (potentiellen)Lesern:
Am Donnerstag, 9. Februar lese ich um 17.00 Uhr im Glööckler Pompöös Outlet Store in Keltern-Ellmendingen (Ettlinger Str. 43, 75210 Keltern).
Vom 23. bis 26. März bin ich auf der Leipziger Buchmesse am Stand der »Wortwerke« anzutreffen, wo ich auch aus meinem »Mädchenklo« lesen werde (Halle 5 Stand D505).
Und am Donnerstag, 30. März präsentiere ich um 19.00 Uhr mein Werk unter dem Motto »Bank trifft Literatur« gemeinsam mit ehemaligen Kollegen in den Räumen der Sparkasse Pforzheim Calw.
Aktuelle Neuigkeiten findet man übrigens auch immer auf meiner Homepage »pinguletta-verlag.de« sowie unter meinem Facebook-Account unter »Pinguletta«.
Das Team von Leserkanone.de dankt Silke Boger für die Zeit, die sie sich genommen hat!
Weiterführende Links:
Webseite des Pinguletta Verlags
Silke Boger bei Facebook
»Mädchenklo - Das gaanz normale Leben!« bei Leserkanone.de
»Mädchenklo - Das gaanz normale Leben!« bei Amazon
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