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Joyce Summer 10 Fans
Herkunft: Deutschland
Webseite: Offizielle Homepage von Joyce Summer
Instagram: joyce.summer.krimi
Interviews: Leserkanonen-Interview mit Joyce Summer vom 10.05.2016
  Leserkanonen-Interview mit Joyce Summer vom 18.08.2018
  Leserkanonen-Interview mit Joyce Summer vom 12.08.2020
In ihrem neuesten Roman »Tod am Kap« nimmt Joyce Summer ihre Leser mit an den äußersten Zipfel Afrikas. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über das Buch, über aktuelle Probleme Südafrikas und über ihren nagelneuen Romanhelden.

– Frau Summer, mehr als zwei Jahre sind vergangen, seitdem wir Sie zuletzt zu einem Gespräch begrüßen konnten. Was hat sich in der Zwischenzeit im Autorinnenleben der Joyce Summer getan?

Ich lebe mittlerweile meine Mordgelüste und Fantasien hauptberuflich als Krimi-Autorin aus. Meinen alten Job als Projektmanagerin habe ich an den Nagel gehängt. Eine Entscheidung, die ich keinen Tag bereue. Für mich ist es wichtig, meinem Leser ein Gefühl für den Ort zu geben, in dem meine Geschichten spielen. Jetzt habe ich die Möglichkeit, die Handlungsorte meiner Geschichten durch längere Aufenthalte noch intensiver zu erleben und sogar Lesungen an den Orten meiner Bücher zu machen, wie etwa im letzten Jahr auf Madeira.

– Nun ist mit »Tod am Kap« ein neuer Roman aus Ihrer Feder erschienen. Was erwartet Ihre Leser in dem neuen Buch?

Dieses Buch ist etwas düsterer als seine Vorgänger. Ein französischer Konzern pumpt enorme Mengen an Wasser in der Kapregion ab und das Wasser wird vor allem in den Townships knapp. Dort fängt die Stimmung an zu brodeln: Kinder erkranken, Menschen sterben. Der Ermittler Captain Pieter Strauss muss ein Geflecht aus den Machenschaften der großen Konzerne, der Bandenrivalitäten in den Townships und des immer noch herrschenden Aberglaubens entwirren. Aber es sind auch einige alte Bekannte mit an Bord: so unterstützt der Profiler Nick Aquilina, der schon bei »Malteser Morde« das Seelenleben des Täters beleuchtete, seinen alten Freund Pieter. Und auch Pauline und Ben fehlen nicht. Sie befinden sich auf einer kleinen Rundreise am Kap der Guten Hoffnung und werden auch mit in die Geschehnisse hineingezogen. Besonders Ben entgeht diesmal nur haarscharf einer Katastrophe.

– Wie kam es dazu, dass Sie sich ausgerechnet für Kapstadt bzw. Südafrika als Handlungsort des Romans entschieden haben? Was macht das Land zu einem interessanten Krimischauplatz? Haben Sie selbst einen Bezug zu Südafrika?

Es gab eine Zeit, in der ich gerne nach Südafrika ausgewandert wäre. Wir saßen schon fast auf gepackten Koffern. Leider hat sich die Möglichkeit damals zerschlagen. Aber ich kenne das Land und finde es wunderschön. Aber es ist auch ein zerrissenes Land. Die Regenbogennation, von der Mandela geträumt hat, ist so weit weg wie lange nicht mehr. Die Konflikte zwischen den unterschiedlichen Ethnien ist überall greifbar. Auch in dem gemischten Team meines Captain Pieter Strauss ...

– Ein Thema, das in Ihrem Roman Beachtung findet, ist die am Kap herrschende Wasserknappheit. Wie kamen Sie darauf, diesen Punkt in Ihrem Roman einzuarbeiten? Waren dafür und für die Erarbeitung der Geschichte umfangreiche Recherchearbeiten notwendig? Und was führt Ihrer Meinung dazu, dass ein solche nationale Katastrophe in den hiesigen Medien kaum eine Rolle gespielt hat?

Als mir vor über zwei Jahren die Idee für diesen Krimi kam, habe ich nicht geahnt, wie akut dieses Thema im Laufe der Entstehung des Buches wird. In meinem Kopf formte sich die Geschichte, nachdem ich von der Regenkönigin gelesen hatte. Sie ist das Oberhaupt eines Stammes im Norden von Südafrika. Dann musste ich an ein altes Märchen aus meiner Kindheit, »Die Regentrude« von Theodor Storm, denken und schon war die Geschichte in meinem Kopf. Während ich schrieb, wurde die Situation am Kap fast täglich dramatischer und die Ereignisse in meinem Buch gerieten immer weniger zu Fiktion. Teilweise schien es so, als ob der D-Day, der Tag, an dem Kapstadt kein Wasser mehr hat, im Frühjahr 2018 erreicht wird. Zum Glück kam es doch irgendwann zu Regenfällen und mittlerweile ist auch eine Meerwasserentsalzungsanlage in Betrieb. Aber die Ausbeutung der Wasserquellen durch die europäischen Großkonzerne geht weiter. Die Medien in Deutschland fingen tatsächlich im November letzten Jahres immer mehr an, darüber zu berichten. Aber ich hatte natürlich auch ein besonderes Auge auf diese Berichterstattung.

– Ihr Buch wird als erster Band der »Strauss Mysteries« bezeichnet. Was macht Ihren Protagonisten Captain Pieter Strauss zu einem solch »besonderen« Ermittler, dass er gleich mehrere Auftritte verdient hat? Was schätzen Sie an ihm persönlich?

Ähnlich wie mein Comissário Avila, den ich auf Madeira ermitteln lasse, ist Pieter Strauss zwar ein Mann mit Ecken und Kanten, aber nicht gebrochen. Ich, und hoffentlich auch meine Leser, haben einfach Lust, mit ihm gemütlich bei einem Sundowner zu sitzen und über die Welt zu reden. Eine seiner größten Leidenschaften ist das Rugbyspiel, eine der Nationalsportarten in Südafrika. In seiner Welt versucht er daher auch immer wieder Parallelen und Lösungsansätze aus diesem Spiel zu finden. Ein Ansatz, der ihm bei der Arbeit meistens gut gelingt. Bei den Frauen in seinem Leben dagegen weniger. Ich glaube, er und Nick wären sehr enttäuscht, wenn ich sie nicht wieder ermitteln lasse. Außerdem möchte ich zu gerne wissen, was mit Pieters Liebesleben passiert. Gerade vor ein paar Tagen hat er mir übrigens erzählt, dass er demnächst seine Eltern in der kleinen Karoo besuchen möchte. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass er dort auch die ein oder andere Leiche finden könnte ...

– Sie haben »Tod am Kap« wie auch Ihre anderen Bücher ohne einen Verlag in Eigenregie veröffentlicht. Was hat Sie dazu bewogen, es auf diesem Wege zu versuchen? Und halten Sie in der heutigen Zeit klassische Verlage überhaupt noch für nötig?

Für mich war es die richtige Entscheidung, meine Bücher von vorneherein als Selfpublisherin zu verlegen. Es ist natürlich sehr arbeitsintensiv, weil man viele Dinge, die sonst ein Verlag macht, selbst organisieren, einkaufen bzw. leisten muss. Ich kann verstehen, dass es Schriftsteller gibt, die genau das nicht möchten und deswegen sehr glücklich bei ihrem Verlag und ihrer Agentur sind. Ich habe bei meinem Weg viele Freiheiten, die ich vielleicht in einem Verlag nicht hätte. Es gibt mittlerweile immer mehr Kollegen von mir, die als klassischer Verlagsautor anfingen und jetzt auch Selfpublishing machen. Es ist auch schön, dass Buchhandlungen uns Selfpublisher immer mehr entdecken und mein Buch dann zwischen den Verlagsautoren steht. Ich will nicht ausschließen, dass ich später mal bei einem Verlag veröffentliche, aber bisher habe ich mich nicht darum bemüht.

– Was können wir von der Autorin Joyce Summer in der nächsten Zukunft erwarten? Sind bereits neue Buchprojekte in Planung? Stehen außerdem Termine für Messen, Lesungen & Co. fest, bei denen man Sie live erleben kann?

Es wird wieder einen Madeira-Krimi mit Comissário Avila geben. Meine Leser fragen mich seit Monaten, wie es mit ihm, seiner Frau Leticia und dem Nachwuchs weiter geht. Ich kann verraten, dass Avila mit seinen Männern schon wieder mitten in einem Fall steckt. Die ersten Ermittlungen laufen bereits. Gerade jetzt sitzt er mit Vasconcellos und Baroso in Funchal in einem Café und sie besprechen die nächsten Schritte. Avila ist glücklich, dass er mal wieder ermitteln darf, nachdem ich ihn die letzten Monate auf Vaterschaftsurlaub geschickt habe und Pieter Strauss arbeiten ließ ...
Die nächsten Lesungen sind auch in Vorbereitung. Im Winter in Hamburg an verschiedenen Orten und es ist eine Lesereise in sehr südliche Gefilde im Gespräch. Am besten auf meiner Webseite vorbeischauen für die konkreten Termine.

Das Team von Leserkanone.de dankt Joyce Summer für die Zeit, die sie sich genommen hat!

Weiterführende Links:
Offizielle Webseite von Joyce Summer
Joyce Summer bei Facebook
»Strauss Mysteries 1 - Tod am Kap« bei Leserkanone.de
»Strauss Mysteries 1 - Tod am Kap« bei Amazon
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Ein Interview von: Daniela Peine  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies