Männliche Autoren von romantischer und erotischer Literatur trifft man höchst selten an. Als männlicher Autor von lesbisch-romantischen Büchern ist Casey Stone sogar geradezu ein Unikat. Im Interview mit Leserkanone.de sprach das Unikat über seinen Roman »Faith, Hope, Love«, über seine ungewöhnliche Genrewahl und über Bücher, die in Gemeinschaftsarbeit entstanden.
Herr Stone, vermutlich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von Ihrem Roman »Faith, Hope, Love« genommen. Könnten Sie unseren Besuchern das Buch kurz mit eigenen Worten vorstellen?
»Faith, Hope, Love« ist der Start meiner neuen »Female Love Stories by Casey Stone« Reihe. Darin geht es um Pam Boomer, die mit ihrer Werbeagentur PBA die Werbewelt auf den Kopf stellt. Pam ist clever, gewitzt, charismatisch und sehr taff. Leider klappt nicht immer alles so, wie erwartet. Mit einem Deal, der so gut wie sicher ist, geht das Chaos los. Die Pannen häufen sich und dabei spielt auch die Vergangene Nacht eine Rolle. Pam hat bemerkt, dass sie sich zu Frauen mehr hingezogen fühlt, als zu Männern. An dem berüchtigten Chaos-Montag hat sie jedoch jemanden an ihrer Seite, ihre Assistentin Haley. Die hegt seit längerem Gefühle für ihren Boss und die Story kommt ins Rollen.
Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder? Was sind Ihre eigenen Lieblingsromane?
Prinzipiell allen, die junge, freche, witzige und erotische Literatur und Lovestorys mögen. Leserinnen und Leser meiner Kollegen J.M. Cornerman, Helen Baxter, J.R. König, Tomasz Bordeme, Violet Truelove, Nadine Kapp oder D.L. Andrews würde ich mein Buch ans Herz legen.
Literarische Vorbilder habe ich in diesem Sinne nicht. Mir fehlt häufig die Zeit um selber zu lesen und wenn, dann lese ich meistens die Bücher meiner Kollegen. Hier gibt es ein paar meiner Lieblingsromane, z. B. die »Waves of Love« oder die »Punish«-Reihe.
Im Genre der romantischen und erotischen Literatur sind weibliche Autorinnen nicht einfach nur in der Mehrheit, männliche Verfasser sind geradezu eine Rarität. Wie kam es dazu, dass Sie ausgerechnet in diesem Bereich gelandet sind, insbesondere in dem der »Lesbian Romance«? Was bedeuten romantische Romane für Sie persönlich?
Ich bezeichne mich selbst als romantisch und wollte schon immer ein Buch schreiben. 2014 habe ich dann den Mut zur Veröffentlich gefasst und seitdem nicht mehr aufgehört. Lesbian Romance, weil es für mich keinen großen Unterschied zwischen Mann/Frau oder Frau/Frau Lovestorys gibt. Im Fokus steht die Story und Romane zwischen Frauen können genauso romantisch und Gefühlvoll sein, wie die klassische Mann/Frau Lovestory. Das versuche ich meinen Leserinnen und Lesern näherzubringen.
Romantische Romane bedeuten für mich Inspiration.
Denken Sie, dass sich Ihre Romane durch die »männliche Herangehensweise« von vielen anderen Büchern des Genres abheben? Was halten Sie generell für die Alleinstellungsmerkmale von »Faith, Hope, Love«, wegen denen man gerade bei Ihrem Buch zugreifen sollte und nicht bei einer der unzähligen anderen Veröffentlichungen, die es in den vergangenen Jahren im Bereich von Liebesromanen gab?
Ich muss gestehen, ich habe noch keine andere Lesbian Romance gelesen, aber dennoch glaube ich, dass sich meine Romane von anderen in diesem Genre abheben. Der Grund dafür ist das Feedback von meinen Leserinnen und Lesern. Ich habe in »Faith, Hope, Love« versucht so viel Emotionen, Gefühle, aber auch Witz, Charme und eine Prise Sarkasmus mit hineinzubringen. Wer denkt, hier handelt es sich um ein Buch, das ausschließlich erotische Szenen zwischen Frauen beinhaltet, der wird ganz sicher überrascht werden. Leserinnen haben mir geschrieben, dass sie noch nie vorher einen Lesbian Romance gelesen haben und waren von »Faith, Hope, Love« sehr begeistert.
Verschafft man sich einen Überblick über die heutzutage veröffentlichten gleichgeschlechtlichen Liebes- und Erotikromane, so hat man schnell den Eindruck, dass es darin ungleich mehr schwule Protagonisten als lesbische Hauptfiguren gibt. Teilen Sie diese Einschätzung und falls ja, was denken Sie, was zu diesem Missverhältnis geführt hat, zumal das Genre in erster Linie von Frauen gelesen wird?
Von dem was ich sehe, teile ich diesen Eindruck. Ich hatte am Anfang das Gefühl, das meine Leserschaft zu 90% aus Männern bestehen wird. In Wirklichkeit sind es fast nur Frauen, die meine Bücher lesen und davon bin ich sehr überrascht.
Ich denke, dass viele Frauen und auch Männer sich nicht an dieses Thema herantrauen. Gerade im Bereich Selfpublishing kann man sich wunderbar austoben, Erfahrungen sammeln und sehr viel lernen. Die, die es probieren, wenden sich meistens an Verlage und erhalten sehr häufig Ablehnungen.
Ihre Veröffentlichungen erscheinen in enorm raschen Zeitabständen. Wie schaffen Sie es, so schnell so viel zu schreiben? Und fürchten Sie nicht, dass es dadurch irgendwann zu dem Punkt kommen könnte, dass alle Ideen aufgebraucht sind? Woher nehmen Sie die Inspirationen, damit es nicht so weit kommen wird?
Ich schreibe sehr viel. Im Schnitt ca. 20 Seiten am Tag. Die Idee ist im Kopf, ich fange an sie aufzuschreiben und dann entwickelt sie sich relativ zügig. Als Newcomer möchte ich in diesem breitgefächerten und vor allem riesigen Markt nicht untergehen. Eigentlich sollte die Veröffentlichung zwischen zwei Büchern eine größere Zeitspanne haben, aber im Moment sind so unglaublich viele Ideen vorhanden und niedergeschrieben, dass ich nicht 5 oder 6 Monate warten möchte, bis das nächste Buch rauskommt. Die Fans möchten das auf einem so schnelllebigen Markt wie den E-Books auch nicht. Die Ideen gehen mir seit 2 Jahren nicht aus und ich glaube daran, dass es so bleibt. Dass es doch passieren könnte, davor fürchte ich mich nicht.
Die Inspiration kommt in erster Linie durch Reisen und Musik.
Neben Ihren allein geschriebenen Geschichten waren und sind Sie auch Teil von Co-Produktionen, etwa »Stars, Stripes & Love« mit J.M. Cornerman und das kürzlich erschienene »Nothing's like it seems« mit Nadine Kapp. Wie kam es zu der Zusammenarbeit? Gab es große Unterschiede bei der Herangehensweise im Vergleich zum Arbeiten im Alleingang? Und wie haben Sie dafür gesorgt, dass Sie stilistisch zusammenpassten und alles »wie aus einem Guss« wirkte?
Wir haben voneinander gelesen und schon einen ähnlichen Stil erkannt. Beide Male haben wir uns dazu entschieden, einfach eine Probe bzw. ein Kapitel zu schreiben. Die Kollegin hat vorgelegt oder angesetzt und das passte sofort. Die Arbeit unterscheidet sich insofern, dass sehr viel gelacht wird und man sich gegenseitig zu Höchstleistungen antreibt/motiviert.
Was können wir von dem Autor Casey Stone in der nächsten Zukunft erwarten? Sind bereits neue Buchprojekte in Planung?
Zunächst wird in Kürze mit »Wings of Destiny Teil 3 (Northern Lights)« das Finale meiner Romantasy Reihe herauskommen. Der Nachfolger von »Faith, Hope, Love« und zweite Teil (»Fear, Courage, Truth«) meiner »Female Love Stories« Reihe ist so gut wie fertig. Teil 3 schreibe ich gerade, es wird zwei weitere Gemeinschaftsprojekte (oder auch mehr) geben und ich plane noch eine neue Serie, die allerdings nur auf dem Papier stichpunktartig niedergeschrieben ist.
Das Team von Leserkanone.de dankt Casey Stone für die Zeit, die er sich genommen hat!
Weiterführende Links:
Offizielle Webseite von Casey Stone
Casey Stone bei Twitter
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»Faith, Hope, Love« bei Leserkanone.de
»Faith, Hope, Love« bei Amazon
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