In ihrem Roman »Voice: In Love with a Highland CEO« unternimmt Jo Berger einen erneuten Ausflug mit ihren Leserinnen und Lesern zu den »Highland Gentlemen«. In einem Mini-Interview beantwortete uns die Autorin die wichtigsten Fragen zum neuen Buch.
Frau Berger, mehr als sechs Jahre sind vergangen, seitdem das Autorenduo Julia Drosten Sie zu einem Gespräch für unsere Webseite begrüßen konnte. In der Buchwelt eine halbe Ewigkeit - was hat sich in der Zwischenzeit im Autorinnenleben der Jo Berger getan?
Unglaublich viel hat sich in den letzten sechs Jahren getan. Meine Entscheidung, meinen Brotjob als Controllerin an den Nagel zu hängen und mich knietief in das Abenteuer der hauptberuflichen Schriftstellerei zu begeben, hat sich als die beste Entscheidung meines Lebens erwiesen. Der Anfang war holprig, mit vielen Unsicherheiten, Ängsten und grundlegenden Umstellungen versehen. Unter anderem habe die tägliche, reale Interaktion mit meinen Kollegen vermisst.
Inzwischen kann ich auf mehr als dreißig Romane blicken, meine Ideenliste wächst und wächst, und ich liebe das netzwerken mit KollegInnen, den Zusammenhalt und den Austausch. Auch wenn er meistens nur auf virtuellem Weg stattfindet.
Leider besteht der Tag eines Schriftstellers aus wesentlich mehr als dem Schreiben und oft wünsche ich mir eine Woche mit vierzehn Tagen a` 48 Stunden.
Zu viele Ideen, zu wenig Zeit und Muße, der Haushalt macht sich auch nicht von selbst und seit einiger Zeit habe ich keinen Mann mehr, der mir die schweren Einkäufe in die Wohnung schleppt oder männlich qualifiziert notwendige Reparaturen ausführt. Zudem ist man als Selfpublisher eine One-Man/Woman-Show und das bedeutet mehr Arbeit, als ich mir noch vor sechs Jahren vorstellen konnte.
Man sagt mir nach, meine Romane hätten einen besonderen Humor, der nur bei mir zu finden ist. Das freut mich ungemein und ich gebe zu, dass meine Seele zum Teil eine tiefschwarze Komponente aufweist. So schwarz, dass ich ein weiteres Pseudonym ins Leben gerufen habe, um sie ausleben zu können. Als Nika Fuchs schreibe ich schwarzhumorige Krimikomödien und arbeite seit Monaten an einem Projekt. Aber darüber schweige ich mich aus, bis es konkret wird.
Fazit der letzten Jahre: Das Wagnis, den Schritt in Richtung eines Traumes zu gehen, den Mut aufzubringen, auf einen sicheren Job, Weihnachts- und Urlaubsgeld zu pfeifen und das zu tun, was mir seit Jahrzehnten aus dem Herzen quillt, war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe (außer natürlich, einer wundervollen Tochter, jetzt schon 23 Jahre alt, das Leben zu schenken) auch, wenn seit drei Jahren kein Ehemann mehr als finanzielles Back-up zur Verfügung steht. Leben ist nun mal das, was passiert, wenn man gerade was anderes vorhat.
Ich glaube fest daran, dass das Richtige geschieht, wenn man seinem Herzen, seiner Intuition folgt. Auch wenn es unmöglich erscheint.
Bücher schreiben ist ein einsames Dasein - und trotzdem gibt es für mich nichts Erfüllenderes, als Geschichten zu weben und Bilder in die Köpfe und Herzen meiner LeserInnen zu zaubern.
Das ist es, was ich so lange wie möglich tun möchte.
Vor wenigen Tagen haben Sie nun Ihren neuen Roman »Voice: In Love with a Highland CEO« auf die Buchwelt losgelassen. Was erwartet Ihre Leser darin, wovon handelt er?
In VOICE habe ich ein Thema aufgegriffen, das einen Kontrast darstellt zur schnelllebigen Datingkultur, wie sie auf diversen Dating-Plattformen stattfindet. Ich mag diese Wisch-und-weg-Mentalität nicht.
Heutzutage scheinen sich suchende Menschen mehr auf das Aussehen und die oberflächlichen Merkmale einer Person zu konzentrieren als auf deren Persönlichkeit, Werte und unmittelbare Wirkung auf unsere Sinne bis auf einen, die Optik. Weg von der virtuellen, rein optischen Interaktion, dem schnellen »swipen« oder ablehnen, hin zur Wahrnehmung über die anderen Sinne. Fühlen, riechen, hören.
Generell entscheidet der erste Blick, ob man mit jemandem ins Gespräch kommen möchte oder nicht. Diese Funktionalität erfüllen Online-Partnerbörse meiner Meinung nach nur mit einer sehr oberflächlichen Betrachtungsweise. Es heißt ja, die ersten sieben Sekunden entscheidet sich dein Unterbewusstsein für oder gegen einen Menschen, aber ob ein Foto dafür ausreicht? Natürlich spielt die Optik eine Rolle und fällt auch in VOICE nicht unter den Tisch, jedoch steht sie zu Beginn nicht im Fokus. Das Äußere kann täuschen, ein Foto erst recht. Wir fokussieren uns sowieso viel zu viel auf Äußerlichkeiten und lassen die anderen Sinne außen vor. Und genau diesen soll in VOICE eine Plattform gegeben werden. Es ist spannend zu erfahren, was ins uns passiert, wenn der Sehsinn ausgeschaltet ist.
Warum führt guten Gewissens kein Weg daran vorbei, das Buch so schnell wie möglich zu lesen, selbst wenn man die »Highland Gentlemen« bisher noch nicht kennt? An welche Zielgruppe ist es gerichtet?
An der Stelle möchte ich Lisa zitieren, eine meiner Leserinnen, die mir zu VOICE eine Mail gesendet hat:
»Ich liebe dieses Buch so heiß & innig, dass ich mir einen Film wünsche, damit ich mir den immer und immer wieder anschauen kann. Es ist so erfrischend »anders«, aufregend, witzig, prickelnd. Einfach WOW!«
Genau das ist es, was ich vermitteln möchte. Die Andersartigkeit, kein Roman von der Stange. Die ganze Palette an Gefühlen transportieren, Bilder im Kopf hervorrufen
ein WOW hinterlassen.
Ich schreibe romantische Geschichten mit einer Portion Humor sowie Leichtigkeit, ohne jedoch die Tiefe zu vernachlässigen und die Schlafzimmertür zu verschließen. Zu meinen LeserInnen gehören sowohl Frauen als auch Männer, die auf der Suche nach unterhaltsamen und herzerwärmenden Geschichten sind. VOICE bietet eine Mischung aus Romantik und Humor, die sowohl herzerwärmend und sinnlich, als auch amüsant ist. Die Charaktere sind mit Fehlern und Macken ausgestattet, die sie menschlicher und realistischer machen. Darauf lege ich Wert. Und darauf, jeden Roman zu etwas Besonderem zu machen.
VOICE ist wie alle Romane der Highland Gentlemen Reihe, in sich abgeschlossen und spielt in den westlichen schottischen Highlands einer der atemberaubendsten Landschaften Schottlands zwischen Fort William, Inverness und Glenfinnan, wo sich das berühmte Glenfinnan Viadukt - auch bekannt als Harry-Potter-Brücke befindet. Diese Region um Fort William ist bekannt für Fernwanderwege wie den West Highland Way und der Startpunkt des Great Glen Ways sowie des Cape Wrath Trails, der in den äußersten Nordwesten Schottlands führt. Landschaftlich hat dieser Teil Schottlands unglaublich viel zu bieten. Unter anderem mein fiktives Schlosshotel Glenlaggan Castle, das immer wieder im Setting der Reihe vorkommt.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, »Voice: In Love with a Highland CEO« zu verfassen, was hat Sie inspiriert?
Meine Inspiration für VOICE war unter anderen die grundlegende Fragestellung: Sind wir nicht alle auf der Suche nach Glück und Liebe? Wir wollen uns wohlfühlen, lachen, glücklich seufzen, Freude empfinden, positive Emotionen erleben, uns geborgen, geliebt und wertgeschätzt fühlen. Diese Bedürfnisse sind in unserer biologischen Veranlagung und in unserer sozialen Natur als Menschen verankert.
Aber was tun, wenn es einfach nicht klappen will mit den Männern und mehr noch:
Wenn eine Frau nach einer gescheiterten Beziehung Schwierigkeiten hat, Vertrauen aufzubauen. Eine gescheiterte Beziehung hinterlässt immer Spuren. Auf emotionaler, manchmal auch auf körperlicher Ebene wie bei Amy, der Protagonistin meines Romanes.
Die Idee zum Roman kam plötzlich und unerwartet wie es bei mir oft der Fall ist. Dieses Mal saß ich mit zwei Freundinnen an einem warmen Sommerabend im Garten, bei Rotwein und Kerzenlicht. Es war lustig und wir philosophierten darüber, welche Möglichkeiten es heutzutage gibt, jemanden zu finden, der auf emotionaler, geistiger und physischer Ebene kompatibel ist. Und der es schafft, Verborgenes wiederzuerwecken. Und vor allen Dingen, wie. Nun, es war ein feuchtfröhlicher Abend und mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Fielen doch Ideen wie Muttermilchkuchen, die Segnungen von Erotik-Shops, verliebte Großmütter und schrullig alte Libanesen.
Im Verlauf von stundenlangen Waldspaziergängen nahmen der Haupt- und Nebenstrang der Geschichte sowie die Figur Amy allmählich Gestalt an. Eine Frau auf der Suche nach der Liebe, dem ultimativen Partner, dem großen Gefühl. Nach einem Mann, der es schafft, ihre »Problemstelle zu fluten«. Und da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Unsere Mini-Interviews enden stets mit einem kleinen Assoziationsspielchen. Was fällt Ihnen ad hoc zu den folgenden Schlagworten ein?
Amy: Eine Frau wie du und ich, mit dem Herz auf der Zunge und auf der Suche nach Glück. Mit Idioten hat sie Übung. Der letzte Versuch hat an ihrer delikatesten Stelle dauerhaft Sahara hinterlassen.
Ryan: Eloquenter Gentleman mit dem gewissen Etwas, einem umwerfend maskulinen Duft und mit einer Stimme gesegnet, die alle Sinne zum Vibrieren bringt. Erotisch, dynamisch und kraftvoll.
Dates im Dunklen: Alle Sinne sind scharf geschaltet Bis auf einen. Eine spannende, prickelnde Wundertüte.
Die schottischen Highlands: Faszinierende und traumhafte Landschaften, unendliche Weite, hohe Munros, weiche Flüsse und unberechenbares Wetter.
Highland Gentlemen 10: Man soll nie nie sagen. Ursprünglich sollte der erste Band ein Einzelroman sein. Doch das Universum rund um Ben Nevis, den schottischen Highlands und das Traumhotel Glenlaggan Castle haben meine LeserInnen so begeistert, dass es eine Reihe wurde mit mittlerweile neun Romanen und zwei Hörbüchern.
Das Team von Leserkanone.de dankt Jo Berger für die Zeit, die sie sich genommen hat!
Weiterführende Links:
Offizielle Webseite von Jo Berger
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»Highland Gentlemen 9 - Voice: In Love with a Highland CEO« bei Leserkanone.de
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