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Susanne Ziegert

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Herkunft: Deutschland
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Interview: Leserkanonen-Interview mit Susanne Ziegert vom 17.03.2023
 
Leserkanonen-Exklusivinterview vom 17.03.2023
In ihrem Kriminalroman »Küstendorf« hat Susanne Ziegert ihre Spürnase Friederike von Menkendorf in ihren vierten Einsatz geschickt. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über das Buch, über Reichsbürger und über das kriminelle Cuxhaven.

– Frau Ziegert, vor Kurzem erschien Ihr neuer Roman »Küstendorf«. Womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von dem Buch genommen, könnten Sie es unseren Lesern daher kurz mit eigenen Worten vorstellen?

Wir begeben uns in die Abgründe einer zerstrittenen Dorfgemeinschaft im Ahlenmoor bei Cuxhaven. Mittendrin lebt der Reichsbürger Holger W. mit seinen 40 Hunden, schwer bewaffnet und isoliert. Eines Nachts explodiert sein Haus, es war Mord. Kommissarin Friederike von Menkendorf hält sich privat im Ort auf, da zwei Mädchen verschwanden, die später bei Holger W. gefunden wurden. Ein Fall von Selbstjustiz oder ging es um alte Feindschaften?

– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder? Was sind Ihre eigenen Lieblingsromane?

Den Lesern von Klaus-Peter Wolf, Camilla Läckberg, Henning Mankell beispielsweise könnten meine Kriminalromane gefallen. Diese Bücher lese ich auch selber gerne. Meine liebste Krimiautorin ist Elizabeth George, ihre Charakterentwicklung ist tiefgründig, die Fälle sind komplex aufgebaut. Ich liebe es, mich in den Sog ihrer Taten in verschiedene britische Milieus zu begeben – und ich bin ein Fan von Haver und Lynley. Eines meiner aktuellen Lieblingsbücher ist ‚Berlin Heat‘ von Johannes Groschupf, es spielt in meinem langjährigen Berliner Viertel und lässt das damalige Lebensgefühl lebendig werden. Ein spannender Fall mit einer märchenhaften Komponente. Von den Klassikern liebe ich alle Bücher von Jane Austen, die meisterhaft menschliche Beziehungen schildert.

– Tagtäglich erscheinen unzählige neue Kriminalromane, und es ist schwer, aus der breiten Masse herauszustechen. Was halten Sie selbst für die größten Alleinstellungsmerkmale Ihres Buchs und der zugehörigen Reihe, wegen denen man unbedingt bei Ihnen zuschlagen sollte?

Mein Ermittlerduo besteht aus einer adligen Kommissarin und einer Malerin mit polnisch-französischem Migrationshintergrund, Gegensätze, die aufeinanderprallen. Gewürzt von einer Prise Humor. Die Fälle sind kein ‚Cosy Crime‘ und thematisieren immer auch einen gesellschaftskritischen Aspekt wie der Umweltskandal um die Elbausbaggerung, die Polarisierung der Gesellschaft, Mobbing. Meine Leser entdecken Landschaften und Menschen an der Nordsee. Die Handlungen führen von Cuxhaven auf die Inseln Neuwerk, Helgoland und in das Moorgebiet an der Küste. Mein Markenzeichen ist die akribische Recherche.

– Ihre Spürnase Friederike von Menkendorf ist in Ihrem Buch bereits zum vierten Mal im Einsatz. Was macht die Kommissarin zu einer solch »besonderen« Ermittlerin, dass jeder Krimifan sie unbedingt kennenlernen sollte? Was schätzen Sie an ihr persönlich?

Um sie zu erschaffen, habe ich mich ein wenig ins Adelsmilieu begeben. Rike stammt aus einem Schloss und hätte sich im väterlichen Notariat ins ‚gemachte Nest‘ setzen können. Doch sie folgt ihrer Berufung und geht zur Polizei. Ich liebe an ihr, dass sie Rückgrat gegenüber Vorgesetzten hat, von ihrem Gerechtigkeitssinn geleitet wird und ein Sturkopf sein kann. Ihre weiche Seite zeigt sie gegenüber ihrem Mischlingshund Prinz, der absolut unerzogen ist, aber schon manchen Fall mit gelöst hat (Der Hund, den ich gerne hätte).

– »Reichsbürger« haben sich in den vergangenen Jahren von verlachten Sonderlingen in Personen verwandelt, denen ein Bedrohungspotenzial zugerechnet wird. Wie kamen Sie auf die Idee, einen solchen Mann zum Opfer eines Verbrechens werden zu lassen? Wie gehen Sie generell vor, wenn Sie sich ein Verbrechen ausdenken, das Sie zum Thema eines Buchs machen? Welcher Aufwand steckt allgemein in einem Werk wie »Küstendorf«?

Auf dieses Thema kam ich durch einen Dachbodenfund in einem alten Haus eines Freundes. Der frühere Bewohner lebte mit Dutzenden Hunden isoliert und fühlte sich von allen Institutionen verraten. Seine Hunde starben an einer unbekannten Krankheit, das ruinierte seine Tierpension, doch niemand schenkte ihm Glauben. Seine Schreiben wurden immer wütender und verbitterter, er fühlte sich ungerecht behandelt und wollte nichts mehr mit dem Staat und der Außenwelt zu tun haben. Diese Entwicklung wollte ich schon lange literarisch verarbeiten und habe sie im Buch zugespitzt. Die jüngsten Enthüllungen zur Reichsbürgerverschwörung wurden erst bekannt, als das Buch schon fertig war. Da hat die Wirklichkeit die Phantasie überholt. In dem Fall musste der Stoff ein paar Jahre reifen, bis ich die Geschichte überzeugend fand. Ich brauche meist ein bis zwei Jahre von der Entwicklung der Idee bis zum fertigen Manuskript. Es gibt immer eine reale Begebenheit, um die ich meine Fälle konstruiere.

– Was macht die Gegend von Cuxhaven zu einem guten Schauplatz für (fiktive) Verbrechen? Sollte man selbst von dort stammen oder wenigstens einen Bezug zu der Region haben, um größtmögliche Lesefreude an Ihrer Reihe zu empfinden, oder sind die Bücher auch einem Lederhosen tragenden Wirt aus Oberbayern zu empfehlen?

Die Hafenstadt und ihre Umgebung bieten eine mörderisch gute Inspiration für meine Taten, so gibt es zum Beispiel eine Killerschleuse oder Mordversuche mit dem Wattwagen (Das sind Pferdekutschen, die bei Ebbe auf dem Meeresboden fahren). Auch auf Schiffen lässt es sich gut meucheln. Die Themen und menschlichen Verwerfungen sind überregional lesbar, ich habe viele Leser in Süddeutschland und Österreich. Gerade der Wirt in Oberbayern kann eine ganz andere Landschaft entdecken oder in Urlaubserinnerungen schwelgen. Ich lese auch sehr gerne Kriminalfälle, die in Bayern, Österreich oder in Sachsen spielen und träume mich in die Berge.

– Was können wir von der Autorin Susanne Ziegert in der nächsten Zukunft erwarten? Wie und wann wird es mit Friederike von Menkendorf weitergehen? Und sind womöglich darüber hinaus bereits neue Buchprojekte in Planung? Stehen außerdem Termine für Messen, Lesungen & Co. fest, bei denen man Sie live erleben kann?

Am 1.4.2023 findet die Buchpremiere von Küstendorf im Restaurant Torfwerk bei Cuxhaven statt, im Gebäude des Moorinformationszentrums Ahlenmoor. Ich werde auf jeden Fall auf der Leipziger Buchmesse sein, Details gibt es auf meinen Seiten bei Facebook und Instagram. Und die Serie geht weiter. Im nächsten Jahr wird Friederike von Menkendorf weiterermitteln, der fünfte Fall führt wieder auf die Insel Helgoland – und in die dramatische Vergangenheit der Hochseefestung und der Nationalsozialisten. Im Frühjahr 2024 erscheint mein Roman über eine Berlinerin, die eine Ranch an der Nordsee erbt. Das ist mein erstes Buch, das kein Krimi ist. Mein Notizbuch mit Projekten ist komplett vollgekritzelt mit Ideen. Ich hoffe, dass ich davon noch möglichst viele umsetzen kann.

Das Team von Leserkanone.de dankt Susanne Ziegert für die Zeit, die sie sich genommen hat!

Weiterführende Links:
Susanne Ziegert bei Facebook
Susanne Ziegert bei Instagram
»Küstendorf« bei Leserkanone.de
»Küstendorf« bei Amazon
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