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Torsten Siekierka

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Herkunft: Deutschland
Webseite: Offizielle Homepage von Torsten Siekierka
Facebook: TorstenSiekierka
Instagram: torstensiekierka
Interviews: Leserkanonen-Mini-Interview mit Torsten Siekierka vom 26.11.2021
  Leserkanonen-Mini-Interview mit Torsten Siekierka vom 11.08.2023

Am 18. August 2023 stellte sich Torsten Siekierka unseren Fragen zu seinem Autorenleben:

– Herr Siekierka, seit wann sind Sie inzwischen in der Buchwelt unterwegs? Was führte dazu, dass Sie mit dem Schreiben begonnen haben?

Viele würden jetzt antworten, dass sie als Kind oder im Jugendalter schon gerne geschrieben haben. Bei mir war das nicht so. Liebesbriefe waren das Maximum. Aber durch sie lernte ich früh, mit brutaler Kritik umzugehen. Ich habe auch nicht mehr gelesen als andere. Bis zu dem Nachmittag, als ich im Krankenhaus einen älteren Herrn betreute. Ich war kein Krankenpfleger, ich kümmerte mich nur um eine einzelne Person. Als die schlief, las ich die Rezension zu »Ich hab die Unschuld kotzen sehen« von Dirk Bernemann. Die Rezension bestand aus einem Satz. »So etwas rezensieren wir nicht.« Sofort war mir klar, dass ich das lesen musste. Man kann also sagen, dass es die Schuld von Dirk Bernemann ist, dass ich mich für Bücher interessiere. Irgendwann kamen dann auch die ersten eigenen Versuche, zu schreiben. Also nicht mehr nur Liebesbriefe, außer an meine Frau. Ich sehe das Schreiben ähnlich wie das Laufen lernen bei Kindern. Erst scheitert man kläglich, muss immer wieder aufstehen. Inzwischen habe ich die literarische Pubertät hinter mir.

– In welchem Genre oder welchen Genres sind Ihre Werke angesiedelt? Den Fans welcher Autoren könnte es gefallen, einen Blick auf Ihre Werke zu werfen?

Puh, die Frage hat es in sich. Da fange ich mal mit der leichteren Frage an. Ich habe lange gebraucht, meinen Weg zu finden. Und wie ich eben schon mal beschrieben habe, es fühlte sich wie eine literarische Pubertät an. Es war eine Art Selbstfindungsphase. Was will ich? Wo will ich hin? Wer möchte ich als Autor sein? Irgendwann gestand ich mir ein, dass Jugendbücher und Kriminalromane die Genres sind, die ich bedienen möchte. Hätte ich damals nicht unbedingt erwartet, als ich mit dem Schreiben begann.
Und jetzt zur zweiten Frage: Vielleicht interessieren sich Leser und Leserinnen von Gudrun Pausewang oder Matthias Brandt für meine Bücher, weil die mich, neben Dirk Bernemann, ebenfalls geprägt haben.
Und wer Krimis mag, sollte natürlich unbedingt Hauptkommissarin Helene Eberle kennenlernen.

– Wodurch wird ein Buch Ihrer Ansicht nach zu einem guten Buch, was zeichnet gute Protagonisten aus?

Es gibt Bücher, die möchte ich nicht mehr weglegen. Da packt mich die Angst, dass ich irgendwann die letzte Seite erreiche. Daran erkenne ich gute Bücher.

– Wie können sich Ihre Leser einen Tag im Autorenleben des Torsten Siekierka vorstellen? Wie, wann und wie viel schreiben Sie? Haben Sie Rituale beim Schreiben?

Als ich noch in Friedrichshain wohnte, hatte ich mein kleines Kämmerlein mit meinem Holzschreibtisch, wohin ich mich oft zurückgezogen habe. Dann zogen wir an den Berliner Stadtrand, wo es wirklich schön ist, aber mein Schreibtisch hat den Umzug nicht überlebt. Jetzt sitze ich meist in der Küche, habe mein Kännchen Kräutertee und lasse Texte entstehen. Das ist wohl auch das größte Ritual. In der Küche sitzen, mit einer Kanne Tee, schreiben.
Ich sitze aber auch gerne in der Bahn, lasse die Landschaft an mir vorbeiziehen und fertige Notizen an. Und natürlich schreibe ich viel mehr als ich veröffentliche. Niemand würde mehr meine Bücher lesen, wenn ich all das veröffentliche, was ich schreibe.

– Woher stammen die Ideen für Ihre Geschichten? Wer oder was sind Ihre Inspirationen?

Jetzt komme ich wieder auf meinen Umzug an den Stadtrand zu sprechen, ich hoffe, das ist okay. Als ich noch in Friedrichshain wohnte, kamen mir die meisten Ideen, während ich das Geschirr gespült habe. In Lichtenrade übernimmt das jetzt eine Geschirrspülmaschine. Krasses Teil. Ich habe jetzt mehr Zeit zum Schreiben, musste mir aber eine andere Inspirationsquelle suchen. In der Stadt musste ich außerdem nur die Wohnung verlassen. Man sah, wenn jemand mit einem Messer im Bauch durch die Gegend lief oder wenn Leute aus ihren Autos stiegen, um zu testen, wer härter zuschlagen kann. Sowas habe ich am Stadtrand bisher nicht erlebt. Hier kann ich sogar spazieren gehen, ohne angepöbelt zu werden. Inzwischen genieße ich hier aber die Ruhe. Und auch die lässt viele Ideen wachsen.

– Entstehen Ihre Geschichten im Voraus »am Reißbrett«, oder schreiben Sie »drauflos« und lassen Sie den Worten ihren Lauf? Warum halten Sie Ihre Vorgehensweise für die Richtige?

Als Autor nicht zu plotten würde sich für mich anfühlen als möchte ich einen Marathon laufen ohne mich vorbereitet zu haben. Ich gestehe aber, dass ich meine eigene Art habe, einen Plot zu schreiben. Ich richte mich nicht nach irgendwelchen Vorgaben aus dem Internet.

– Fühlt sich das »Autorenleben« genauso an, wie Sie sich das vor Ihrer ersten Veröffentlichung vorgestellt haben? Was wünschen Sie sich vom deutschsprachigen Buchmarkt und von Ihrer Leserschaft im Speziellen?

Nein. Und langsam akzeptiere ich auch, dass es niemals so kommen wird, wie ich dachte. Früher träumte ich davon, Bücher zu schreiben, mit denen durch die Lande zu ziehen, Lesungen zu halten und damit mein Geld zu verdienen. Inzwischen musste ich aber feststellen, dass sogar angesagte Autoren Lesungen halten und dabei gerade mal die eigenen Ausgaben abdecken. Oder sie zahlten sogar noch drauf. Und das, obwohl ihr Buch in mittelgroßen oder großen Verlagen erschien. Und die sind für mich das große Problem auf dem Buchmarkt. Die wenigen großen Verlage, die zwar klar in der Minderheit sind, aber die lauteste Stimme haben. Und solange die nicht für Veränderungen offen sind, wird es für kleine Verlage und Selbstverleger noch ein langer Weg, komplett akzeptiert zu werden. Aber man hat sich auf den Weg gemacht und irgendwann wird man ankommen. Dagegen werden auch die großen Verlage nichts ausrichten können.
Und von meiner Leserschaft wünsche ich mir gar nichts. Ich bin glücklich, dass es sie gibt. Da möchte ich keine Ansprüche stellen.

Das Team von Leserkanone.de dankt Torsten Siekierka für die Zeit, die er sich genommen hat!

 
Bücher nach Bewertung Bücher chronologisch Bücher alphabetisch
Apfelkuchen mit Chili
Genre: Jugendliteratur (Books on Demand, 10. November 2021)
Helene Eberle 1 - Endstation Berlin
Genre: Kriminalroman (Books on Demand, 17. März 2020)
Helene Eberle 2 - Undankbares Berlin
Genre: Kriminalroman (Angelnova, 12. April 2021)
Helene Eberle 3 - Abseits Berlin
Genre: Kriminalroman (Books on Demand, 28. Juli 2023)
Sehnsucht nach Adi
Genre: Kinderbuch (Tribus, 17. August 2022)
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Ein Interview von: Daniela Peine  •  Hinweise für Autoren, Verlage & Co.  •  Leseproben vorstellen  •  Impressum  •  Datenschutz  •  Cookies