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Viola Eigenbrodt 0 Fans
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Interview: Leserkanonen-Interview mit Viola Eigenbrodt vom 20.10.2020

Exklusivinterview mit Viola Eigenbrodt vom 20.10.2020


von Daniela Peine
 
In ihrem aktuellen Roman »Bilder, Tod und Volksmusik« macht Viola Eigenbrodt Meran unsicher. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über das Buch, über den Krimi-Schauplatz Südtirol und über ihre zukünftigen Projekte.

– Frau Eigenbrodt, vor Kurzem erschien Ihr neuer Roman »Bilder, Tod und Volksmusik«. Womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von dem Buch genommen, könnten Sie es unseren Lesern daher kurz mit eigenen Worten vorstellen?

»Bilder, Tod und Volksmusik«, ist der zweite Teil einer Merankrimireihe. Am dritten arbeite ich gerade. Es ist die Neuauflage des allerersten Krimis »Rosengeschmack«, der durch meinen Coautoren um ein gutes Drittel erweitert wurde. Seit diesem Roman ist Tobias Reimann mit im Boot der Merankrimis. Der Verlag von »Rosengeschmack« wurde in 2018 liquidiert. Es geht um die Meraner Kunstszene, um eine anfangs willkürliche arbeitende Polizei, vorallem aber um Land und Leute. Eine Hommage an die Alpensüdseite in Form eines Regionalkrimis.

– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder? Was sind Ihre eigenen Lieblingsromane?

Ganz sicher Leser, die keine »Schlachtplatten« mögen. Mich interessiert neben dem »who dunnit« auch das Warum und wie Motive entstehen, also die ganz psychologische Brandbreite hinter einem Schwerverbrechen. Das darf dann auch einmal ein wenig leichtfüßig daher kommen. Bewusste Vorbilder habe ich nicht, liebe aber Klassiker wie Chandler und Hammett, und lese ausgesprochen gerne Fred Vargas oder Ruth Rendell.

– In Ihrem Buch treten Ihre Ermittler Matthias Ohnewein und Franco Marini zum zweiten Mal auf. Was macht die beiden zu solch »besonderen« Spürnasen, dass sie eine ganze Buchreihe verdient haben? Was schätzen Sie an Ihnen persönlich?

Das Besondere ist die Zusammenarbeit der Kriminalpolizei mit einem Maresciallo der Carabinieri. Das gibt es normalerweise nicht. In Italien werden die Carabinieri im Allgemeinen nicht so ganz ernst genommen, es existieren haufenweise Witze wie einst bei uns die Ostfriesenwitze. Darüber hinaus war es wichtig, ein Stammpersonal für die Reihe zu entwickeln. Dazu gehören auch die Bozner Chefpathologin Lukrezia di Lorenzini und ab dem dritten Roman eine Art junge Südtiroler Emma Peel, Patti Mayrhofer.

– Sollte man aus Südtirol stammen oder einen persönlichen Bezug zur Region haben, um größtmögliche Lesefreude an Ihrem Roman zu empfinden, oder ist Ihr Buch auch Lesern aus anderen Gegenden zu empfehlen? Was macht Südtirol zum idealen Schauplatz für einen Roman wie den Ihren?

Ich glaube schon, dass es Südtirolfreunden mehr Freude bereitet, die Bücher zu lesen. Dieses Prinzip gilt ja für alle Regionalkrimis, dass man Spaß hat, Gegenden wieder zu erkennen, in denen man schon einmal war. In Südtirol werden die Krimis auch gelesen, aber deutlich seltener. Das mag daran liegen, dass man dort nicht so krimiversessen ist wie hier zu Lande. Wer Lust hat, einmal dorthin zu reisen und das Land noch nicht kennt, kann dies auch gut mit den Büchern machen, da ich immer ein wenig zu Land und Geschichte erzähle. Die Fälle selbst könnten jederzeit woanders stattgefunden haben, ich würde sie nicht als südtirolspezifisch bezeichnen.

– Wie schafft man es, bei einem humorvollen Krimi den richtigen Mittelweg zu finden, um einerseits die Fans lustiger Literatur zufriedenzustellen, auf der anderen Seite aber die von Krimifans gewünschte Spannung aufrechtzuerhalten? Wie gelingt es außerdem, beim Schreiben auf Knopfdruck humorvoll zu sein und locker und witzig zu klingen? Wie erhalten Sie während eines wochen- oder monatelangen Schreibprozesses die dafür notwendige Stimmung?

Ich möchte meine Krimis jetzt nicht als Paradebeispiele von Ulkliteratur qualifiziert sehen. Sie enthalten Szenen, die, sollte man den gleichen Humor haben, unterhaltsam sind, aber sie bleiben immer Krimis. Das bedeutet, es lacht sich niemand tot. Spannung ist für jeden Menschen etwas anderes. Der eine findet Thriller mit viel Actionszenen und möglichst viel Blut spannend, der andere gruselt sich bei Suspense. Das muss der Leser selbst entscheiden. Wenn ich z.B. einen Autor lese, der mir nicht gefällt, kaufe ich kein anderes Buch von ihm, vice versa. Natürlich kann man nicht per Knopfdruck lustig sein, ich glaube auch nicht, dass das jemals jemand erwartet hat. Eine Geschichte schreibt sich stets von alleine. Bei einem guten Krimi braucht man natürlich einen Rahmen, damit die innere Logik stimmt. Aber bestimmte Szenen sind eben einfach da, die kann man nicht herbeizwingen. Das kann kein Künstler, kein Maler oder Musiker. Das ist ja auch der Grund, warum ein Entstehungsprozess seine Zeit braucht. Meine fürs Schreiben notwendige Stimmung wird vorallem durch Ruhe erzeugt.

– Sie haben Ihre Südtirol-Krimis ohne einen Verlag in Eigenregie veröffentlicht. Was hat Sie dazu bewogen, es auf diesem Wege zu versuchen? Und halten Sie in der heutigen Zeit Verlage überhaupt noch für nötig?

Ich bin ein sogenannter Hybrid-Autor. Ich habe für Verlage geschrieben und in Eigenregie. Beides birgt Vor- wie Nachteile. Der Verlag hat ganz andere Werbemöglichkeiten und wird – leider noch immer – vom lesewilligen Publikum als seriöser empfunden. Als Selfpublisher habe ich mein eigenes Produkt besser im Griff. Allerdings ist es vonnöten, auch wirklich auf Testleser und besonders Lektoren zu hören. Sie machen sich nicht die Arbeit, um einen zu ärgern, sondern um zu helfen. Für eine ganz bestimmte Form der Unterhaltungsliteratur wie zum Beispiel der Romance braucht man keine Verlage, das läuft von selbst.

– Was können wir von der Autorin Viola Eigenbrodt in der nächsten Zukunft erwarten? Wie wird es mit Matthias Ohnewein und Franco Marini weitergehen? Und sind darüber hinaus womöglich bereits weiter neue Buchprojekte in Planung?

Marini ermittelt gerade schon wieder, der kleine Hund einer deutschen Touristin hat in einem sehr beliebten und spektakulären Ausflugsziel oberhalb Merans einen Daumen ausgegraben. Die Mafia kommt diesmal mit ins Spiel und es darf auch lecker gegessen werden. Mehr verrate ich nicht. In wenigen Wochen kommt der erste Band einer ganz neuen Reihe auf den Markt »Tod in Südtirol« mit einem sehr speziellen Ermittlerteam, nämlich vier Kommissarinnen.
Livelesungen müssen in diesem speziellen Winter leider ausfallen, ich werde aber ab November kleine 5-10 minütige Lesungen ins Netz zu stellen.

Das Team von Leserkanone.de dankt Viola Eigenbrodt für die Zeit, die sie sich genommen hat!

Weiterführende Links:
Offizielle Webseite von Viola Eigenbrodt
Viola Eigenbrodt bei Facebook
»Bilder, Tod und Volksmusik« bei Leserkanone.de
»Bilder, Tod und Volksmusik« bei Amazon
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