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Inge Stender 0 Fans
Herkunft: Deutschland
Webseite: Offizielle Homepage von Inge Stender
Interview: Leserkanonen-Interview mit Inge Stender vom 25.11.2019

Exklusivinterview mit Inge Stender vom 25.11.2019


von Daniela Peine
 
In ihrem aktuellen Buch erzählt Inge Stender die »Memoiren einer Tochter aus schlechtem Hause«. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über das Buch, über die Verarbeitung autobiografischer Elemente und über das Autorenleben.

– Frau Stender, vor Kurzem erschien Ihr neues Werk »Memoiren einer Tochter aus schlechtem Hause«. Womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von dem Buch genommen, könnten Sie es unseren Lesern daher kurz mit eigenen Worten vorstellen?

Ein Pappkoffer auf dem Dachboden der Kirchlichen Hochschule weckt bei der Protagonistin unangenehme Erinnerungen an Nachkriegsdeutschland, geprägt von einem prügelnden Vater, der Nazi war und blieb, von autoritären Strukturen in Familie und Schule. Als eine von einer Handvoll Studentinnen unter hundert Studenten der evangelischen Theologie lernt sie ihren späteren Verlobten kennen und lieben. Der Koffer enthielt nicht wie erhofft, Vorlesungsmaterial, sondern war randvoll mit Sexbüchern gepackt.
Mit roten Öhrchen liest sie sich durch die Sexliteratur und vernachlässigt streckenweise ihre Veranstaltungen. Ihre Kenntnisse in Sachen Sex weiß sie bald anzuwenden. Erster Kuss, Liebesbriefe von ihm nach Rom, wo sie als Haustochter arbeitet, versprechen eine glückliche Dauerbeziehung.
Krisen führen jedoch zu gegenseitigem Unverständnis und Vertrauensverlust, am Ende sogar nach Studienortwechsel und einem von ihrem Verlobten begangenen Plagiat an ihrer Staatsexamensarbeit zur notwendig gewordenen, leidvollen Trennung.
Getrennte Wege führen die Protagonistin nach langjähriger Berufstätigkeit in Deutschland als emanzipierte Frau ins Ausland.

– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder? Was sind Ihre eigenen Lieblingsromane?

Ich empfehle mein Buch Lesern von Autobiographien, solchen, die interessiert sind Authentisches über die 68-iger-Generation zu erfahren oder denen der Bildungsroman von Judith Schalansky, Der Hals der Giraffe, gefallen hat.

Literarische Vorbilder waren Franz Kafka, Thomas Mann, Irene Dishe und viele mehr.

Meine Lieblingsromane sind: Der Zauberberg von Thomas Mann, Ich war Diener im Hause Hobbs von Verena Rossbacher, die Bücher von Jane Gardam, die Krimis von Harry Bingham, Krimis von Jean-Luc-Bannalec, der dem Leser die einzigartige Landschaft der Bretagne mit ihren Mythen und Skurilitäten, eingebettet in spannende Plots, nahebringt.

– Bei Ihrem Buch handelt es sich um einen (teils) autobiografischen Roman. Wie kamen sie auf die Idee, Ihr eigenes Leben in Buchform zu verarbeiten? Und was macht Ihre persönliche Geschichte zu einer solch besonderen, dass die Leserschaft selbst dann hineinschnuppern sollte, wenn sie Sie bis dato noch gar nicht kennen sollte?

Es scheint mir auch heute noch wichtig, über die beginnende Frauenemanzipation meiner Generation zu erzählen. Wenn sich auch Gesetze geändert haben, sind Frauen realiter immer noch nicht gleichberechtigt. Das Studium der ev. Theologie war 1966 für eine Studentin noch sehr ungewöhnlich, wir waren damals an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal fünf weibliche Studenten gegenüber gut hundert männlichen. Es wird nicht nur vom persönlichen Wohl und Wehe der Autorin erzählt, ihrer vermeintlichen großen Liebe zu einem Kommilitonen, von ihrer schmerzvollen Trennung und dem eigenständigen Weg, den sie am Ende geht, sondern auch ein anschauliches Zeitbild der 68-iger Generation aufgezeigt.

– Ist die Herangehensweise an das Schreiben eines autobiografischen Romans eine andere als beispielsweise ans Erschaffen Ihrer Krimis »Brautschau« und »Freunde Lüge Tod«? Hat man beim Schreiben ein mulmiges Gefühl, persönliche Episoden der Außenwelt preiszugeben?

Ja, die Herangehensweise an das Schreiben eines autobiografischen Roman ist anders als bei Krimis, die ich schreibe. Neben lustigen gab es auch viele negativen oder enttäuschenden Erfahrungen, wie sie wohl jeder erlebt, bei mir aber teilweise auch extrem. Aber ich wollte mir mein Leben nicht in Erinnerung schön schreiben und so habe ich das Buch in der heute etwas ungewöhnlichen Du-Perspektive ( bis auf den Prolog) geschrieben, die mir eine gewisse Distanz zu mir selber und meinen leidvollen Erlebnissen verschaffte.

– Ihr Buch ist ausschließlich als E-Book erschienen. Wird es bei einer digitalen Veröffentlichung bleiben, oder können auch E-Book-Verweigerer in Zukunft noch auf Ihre Geschichte hoffen? Halten Sie in der heutigen Zeit eine Veröffentlichung in »Papierform« überhaupt noch für notwendig und zeitgemäß?

Ja, ich möchte das E-Book gerne noch als Print veröffentlichen, wenn ich einen Verlag finden sollte. Ich halte gedruckte Bücher für unverzichtbar. Bei den E-Books fehlt das haptische Vergnügen und die Ästhetik.

– Sie veröffentlichen nun schon seit einigen Jahren Bücher. Fühlt sich das »Autorenleben« genauso an, wie Sie sich das vorher vorgestellt haben? Was wünschen Sie sich vom deutschsprachigen Buchmarkt und von Ihrer Leserschaft im Speziellen?

Ich habe in dem Sinne nie ein Autorenleben gehabt, sondern hatte einen sehr stressigen Brotberuf, das Schreiben wurde zu einem Ausgleich. Allerdings führte die zusätzliche Schreibtischarbeit auch zu gesundheitlichen Problemen. Vom Schreiben leben zu können, gelingt nur den Wenigsten.

Vom dt. Buchmarkt wünschte ich mir mehr Bereitschaft unbekannte Autoren zu verlegen, mehr Idealismus, weniger Kommerz. Von meiner Leserschaft wünsche ich mir, dass sie bei Gefallen mein Buch weiterempfehlen.

– Was können wir von der Autorin Inge Stender in der nächsten Zukunft erwarten? Sind bereits neue Buchprojekte in Planung?

Neue Buchprojekte sind derzeit nicht in Planung. Es liegt noch ein Romkrimi auf Halde.

Das Team von Leserkanone.de dankt Inge Stender für die Zeit, die sie sich genommen hat!

Weiterführende Links:
Offizielle Webseite von Inge Stender
»Memoiren einer Tochter aus schlechtem Hause« bei Leserkanone.de
»Memoiren einer Tochter aus schlechtem Hause« bei Amazon
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