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Maria Hermann |
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Herkunft: |
Deutschland |
Webseite: |
Offizielle Homepage von Maria Hermann
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Facebook: |
dievielweltentrilogie
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Interview: |
Leserkanonen-Interview mit Maria Hermann vom 05.09.2019
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Exklusivinterview mit Maria Hermann vom 05.09.2019
von Daniela Peine
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Kürzlich veröffentlichte Maria Hermann den zweiten Band ihrer »Vielwelten-Trilogie«. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über das Buch und die Reihe, über die Entstehungsgeschichte und das Veröffentlichen ohne Verlag.
Frau Hermann, vor Kurzem erschien Ihr neuer Roman »Tala und der verschollene Weise«. Womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von dem Buch genommen, könnten Sie es und die zugehörige »Vielwelten-Trilogie« unseren Lesern daher kurz mit eigenen Worten vorstellen?
Die Vielwelten-Trilogie ist eine Fantasy-Reihe mit Science- Fiction Elementen. Die Geschichte spielt in den 'Vielwelten' das sind sozusagen Parallelwelten, die nebeneinander existieren. Im Großen und Ganzen geht es um die Frage wem Wissen gehört und was passiert, wenn Gedanken und Wissen nicht länger frei sind, sondern von einer mächtigen Elite abgehört und kontrolliert werden. Es geht aber auch um Rebellion gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit, um Freundschaft, Liebe, die Kraft des Geistes und das Erwachsenwerden der jungen Protagonistin Tala.
Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihre Reihe ans Herz legen?
Ich denke, wer die 'Harry Potter' Bücher gerne gelesen hat, 'Der goldene Kompass' und 'Die Chroniken von Narnia' mag, wer die Energie von 'Ronja Räubertochter' liebt, und wen die Geheimnisse und die Komplexität von 'der Name des Windes' fasziniert haben, der wird auch die Vielwelten- Romane gerne lesen. Noch zu erwähnen sind die Bücher von Michael Ende und ein bisschen haben meine Bücher sogar etwas von den Romanen von Jules Verne.
Haben Sie literarische Vorbilder?
Definitiv Pat Rothfuss (The Kingkiller Chronicles), er ist für mich ein Meister, einer der es schafft sehr viel mehr zu erzählen, als die gedruckten Worte eigentlich ausdrücken. Eine Mehrdimensionalität die ihresgleichen sucht. Außerdem finde ich die Erzählweise von J.M Barrie einzigartig. Im Grunde inspirieren mich aber alle, die es schaffen auf ihre ganz persönliche Weise lebendige und wahre Geschichten zu erzählen: Tolkien, Ende und Lindgren, Rowling, Saint-Exupéry, und auch die Altmeister von Schiller bis Shakespeare (die Wortspiele und -Neuschöpfungen von Shakespeare sind einfach genial!)
Was sind Ihre eigenen Lieblingsromane?
Seit einigen Jahren stehen die Bücher von Patrick Rothfuss (Der Name des Windes, Die Furcht des Weisen, Die Musik der Stille) ganz vorne auf meiner Lieblingsbücher- Liste. 'Die unendliche Geschichte' von Michael Ende ist meine Bibel. Ich würde sogar behaupten, dass die Bilder, die Ende in diesem Buch malt tiefer in die Wirklichkeit hineintauchen, als alle Philosophie Bücher dieser Welt zusammen (und ich begeistere mich sehr für Philosophie). Meine neuste Entdeckung ist das Buch 'Wind, Sand und Sterne' von Antoine de Saint-Exupérie- die Sprache darin hat mich umgehauen!
Tagtäglich erscheinen unzählige neue Fantasyromane, und es ist schwer, aus der breiten Masse herauszustechen. Was halten Sie selbst für die größten Alleinstellungsmerkmale Ihrer Reihe, wegen denen man unbedingt bei Ihnen zuschlagen sollte?
Das Wichtigste gleich zu Beginn: Diese Geschichte ist so besonders weil sie nicht für irgendwen geschrieben wurde. Weder für mich, noch für das spezielle Programm eines Verlages, noch für eine bestimmte Zielgruppe. Sie wurde um ihrer selbst Willen geschrieben, weil ich einfach nicht anders konnte. Sie musste raus. Raus in die Welt. Sie ist eigensinnig, zugleich einfach und komplex, wie das Leben und die Persönlichkeit eines Menschen. Die Geschichte von Tala berührt ein großes Geheimnis, das tief in jedem von uns verborgen liegt und sich immer dann regt, wenn wir uns besonders lebendig fühlen. Wer Sehnsucht hat nach dem Unsichtbaren hinter dem Sichtbaren, wer das Leben liebt mit all seinen Widersprüchlichkeiten und Zerrissenheiten, wer gerne über den Horizont hinaussieht und denkt, der wird sich dieser Geschichte wahrscheinlich sehr zugehörig fühlen.
Was macht die junge Tala zu einer solch »besonderen« Romanfigur, dass man sie unbedingt kennenlernen sollte? Was schätzen Sie an ihr persönlich?
Ich schätze ihre pure Lebenslust und ihre Neugier, trotz all dem, was sie in ihrem Leben schon erleiden musste. Ich schätze ihre Menschlichkeit und ihre Abgründe. Sie vereint auf besondere Weise Licht und Schatten, sie ist auf der einen Seite ein offenes Buch und doch verbergen sich in ihr so große Geheimnisse und Kräfte, dass sie oft vor sich selbst Angst hat. Sie ist sehr stark und dennoch verletzlich. Sie vereint die Wiedersprüche, die in uns Menschen nun mal auf sonderbare Weise vereint sind. Aber vor allem ist sie pur. Sie trägt keine Masken.
Es heißt, die Grundidee zu Ihrer Buchreihe hätten Sie bereits im Jahre 2008 gehabt. Bis zur Veröffentlichung des ersten Bandes vergingen anschließend noch einige Jahre. Wie kam es dazu? Welcher Aufwand steckt generell im Schreiben von Bücher wie denen Ihrer »Vielwelten-Trilogie«?
Das ist eine gute Frage- tatsächlich steckt sehr sehr viel Aufwand darin. Das Schreiben dieser Geschichte begleitet mich täglich (und nächtlich) seit die ersten Ideen und Grundbilder in meinem Bewusstsein auftauchten. Alles- einfach alles, was ich erlebe und sehe, kann ein Zündfunken für den Weitergang dieser Reihe sein. Ich habe zwischen 2008 und 2011 erstmal alles gesammelt, was mir zu dieser Geschichte- ich will es so ausdrücken: 'zugefallen' ist. Ich verbringe sehr viel Zeit damit, Details, Karten, Behausungen, Orte, Figuren, spezifische Ausdrücke, Namen und Sprachen zu zeichnen oder notizenhaft festzuhalten. Manches davon ziehe ich aus der Inspiration durch die Welt in der wir hier leben, anderes taucht einfach auf. Wie innere Bilder. Wie ein Film, der in mir abläuft. Es macht mir großen Spaß tief in diese fremden Welten einzutauchen. Ich fühle mich wie eine Forscherin. Und ohne diese Detail-Arbeit kann und will ich einfach nicht schreiben. Es befriedigt mich nicht, wenn eine Geschichtenerzählung nur zweidimensional ist. Eine Buchhändlerin in einem hiesigen Buchhandel hat es mal sehr treffend ausgedrückt: Sie meinte, dass sie beim Lesen meiner Bücher sich selbstständig, über den Handlungsstrang hinaus, in den Vielwelten umsehen und bewegen kann. Dieses Gefühl habe ich beim Entwickeln und beim Schreiben auch, und ich freue mich, wenn es den Leserinnen und Lesern genauso geht. Es kostet Zeit auf diese Weise zu schreiben, aber es ist gelebte und geliebte Zeit. Ich liebe diese Arbeit. Und es lohnt sich.
Sie haben Ihre Bücher ohne einen Verlag in Eigenregie via »Books on Demand« veröffentlicht. Was hat Sie dazu bewogen, es auf diesem Wege zu versuchen? Und halten Sie in der heutigen Zeit Verlage überhaupt noch für nötig?
Verlage erleichtern einem die Marketing Arbeit natürlich erheblich. Und auf lange Sicht würde ich mich freuen, wenn ich einen Verlag finde, der zu mir und meinen Büchern passt. Dann hätte ich noch mehr Zeit zum Schreiben. Ich habe mich in den letzten Jahren mit einigen Fachleuten aus der Buchbranche unterhalten und es ist leider so, dass viele, nicht alle, aber viele, der deutschen Verlage, vor allem in der Fantasy- und Science Fiction Sparte, Bestseller aus dem Ausland einkaufen, um auf Nummer sicher zu gehen. Da gibt es wenig Mut zu Innovation und Neuartigem. In einem Fantasy Buch müssen gewisse Elemente enthalten sein, die genau auf die Zielgruppe abgestimmt sind- das mag aus wirtschaftlichen Gründen vielleicht richtig sein- aber so entstehen keine neuen einzigartigen Geschichten! Die Autorinnen und Autoren werden in ihrer Kreativität stark eingeengt- und das spürt man beim Lesen natürlich. Ich wollte mich keinen Zwängen unterwerfen. Mir wurde bereits ein Vertrag bei einem namhaften Verlag angeboten, aber nur wenn ich die Geschichte von Tala stark umgeschrieben hätte. Das hat sich für mich nicht richtig angefühlt. Ich kann ja auch nicht einfach mein Leben umschreiben. Wenn etwas nicht im Sinne der Geschichte ist, werde ich radikal und stelle meine eigenen Karriere- Wünsche hintenan.
Heutzutage unterbieten sich die Autorinnen und Autoren sehr häufig mit den Preisen ihrer Bücher. Gerade neue Autoren bieten Ihre ersten E-Books sehr häufig für 99 Cent an, um sich möglichst schnell gute Platzierungen in den Suchalgorithmen von Amazon & Co. zu erarbeiten. Ihre Bücher versuchen sich hingegen nicht gänzlich dem »Preisdiktat« des Self-Publisher-Marktes zu unterwerfen. Was halten Sie von der Entwicklung der Buchpreise, die sich in den letzten Jahren vollzogen hat, und warum haben Sie sich dagegen entschieden, dabei mitzumachen?
Ich empfinde den Self-Publishing Markt oft als hysterisch. Ich muss es so sagen. Auch hier wird dir von tausend Fachleuten erzählt, was du tun sollst und was nicht. Natürlich gibt es darunter auch gute Tipps, aber auch dieses Diktat kann einengen, wenn man sich ihm zu stark unterwirft. Wo bleibt da die Freiheit des Wortes, der Kunst und der Kreativität? Vieles an meinen Büchern entspricht nicht ganz der 'Mode', das fängt an bei den Covern und hört auf bei dem Preis. Ich mache einfach mein Ding. Und suche mir meinen eigenen Weg. Und wenn ich über BoD ein paar Cent an meinen Büchern verdienen will, dann kann ich keine 99 Cent pro E-Book verlangen. Dafür sind diese Geschichten zu wertvoll. Es steckt ja auch jahrelange Arbeit in ihnen. Eine professionelle Lektorin und ein Grafikdesigner wollen auch bezahlt werden. Wer Qualität bringt, sollte auch dafür entlohnt werden. Zumindest solange wie wir Autoren noch in einem System leben, in dem wir von dem Erlös unserer Bücher leben müssen.
Was können wir von der Autorin Maria Hermann in der nächsten Zukunft erwarten? Wie und wann wird es mit Tala weitergehen? Und sind womöglich darüber hinaus bereits neue Buchprojekte in Planung? Stehen außerdem Termine für Messen, Lesungen & Co. fest, bei denen man Sie live erleben kann?
Ich schreibe an dem nächsten Band der Vielwelten-Trilogie (Tala und der verschollene Weise 2) und hoffe es im kommenden Jahr veröffentlichen zu können. Es gibt noch ein anderes Buchprojekt, aber darüber darf ich noch nicht sprechen. Außerdem werde ich in nächster Zeit mit einigen Kurzgeschichten und musikalischer Begleitung auf der Bühne stehen. Im Frühjahr will die Buchhandlung Rombach in Freiburg mit mir eine Lesung im Stadttheater machen. Und ich würde mich freuen, beim Lirum Larum Lesefest 2020 hier in Freiburg wieder dabei zu sein. Aktuelle Lesungen und Termine findet ihr auf www.vielwelten.de. Ich freue mich auf Rückmeldungen zu meinen Büchern! Alles Liebe, Maria Hermann
Das Team von Leserkanone.de dankt Maria Hermann für die Zeit, die sie sich genommen hat!
Weiterführende Links:
Offizielle Webseite von Maria Hermann
Offizielle Webseite zur Vielwelten-Trilogie
Maria Hermann bei Facebook
»Vielwelten-Trilogie 1 - Tala und die vergessenen Tore« bei Leserkanone.de
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»Vielwelten-Trilogie 2 - Tala und der verschollene Weise 1« bei Leserkanone.de
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