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Haike Hausdorf 0 Fans
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Interviews: Leserkanonen-Interview mit Haike Hausdorf vom 24.08.2019
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In »Watsons Welt« lässt Haike Hausdorf einen Vierbeiner zu Wort kommen. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über den Roman, über den Hund Watson und über das Autorenleben.

– Frau Hausdorf, vor einiger Zeit erschien Ihr Roman »Watsons Welt«. Womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von dem Buch genommen, könnten Sie es unseren Lesern daher kurz mit eigenen Worten vorstellen?

Der Mischlingsrüde Watson erzählt über den Zeitraum von einem Jahr aus seinem Leben und dem seiner zweibeinigen Mitbewohner Tom und Kati. Zunächst versucht der »Appenzeller Schnaubrador« erfolglos den gemeinsamen Sommerurlaub zu boykottieren. Später kaufen seine Menschen ein abbruchreifes Haus, das sie mit Hilfe ihrer Freunde und Familie sanieren und beziehen. Dabei läuft nicht immer alles rund und Watson wundert sich mehr als einmal über die menschlichen Eigenarten. Er hinterfragt tierische Redewendungen und »verliebt« sich in attraktive Hundedamen, doch leider ist er keineswegs Herr über seine Romanzen.
Auch wenn das Buch aus Hundesicht erzählt wird, geht es nicht nur um Watson, sondern vielmehr um die Zweibeiner in seiner Umgebung und ihre alltäglichen Freuden und Ärgernisse. Dabei beobachtet der Vierbeiner die Menschen genau und lässt die Leser mit pointiertem Witz an seinen Gedanken teilhaben.

– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder? Was sind Ihre eigenen Lieblingsromane?

Ich weiß nicht, ob es ein vergleichbares Buch gibt, aber die Leser von »Watsons Welt« sollten humorvolle Bücher mit einem locker-leichten Schreibstil mögen. Das Buch ist kein Spannungsroman, sondern eine Geschichte, die unterhalten und zum Schmunzeln bringen soll. Ich möchte die Leser ihren Alltagsstress vergessen und in Watsons Welt eintauchen lassen.
»Watsons Welt« eignet sich für alle Altersklassen ab etwa 12 Jahren. Bisher habe ich viele positive Rückmeldungen von Lesern und Leserinnen erhalten, die entweder eine leichte Lektüre für den Urlaub suchten oder als Hundehalter ihr Leben mit den geliebten Vierbeinern wiedererkannt haben. Im Endeffekt kann sich fast jeder in dieser Geschichte wiederfinden. Sie wird chronologisch erzählt und handelt von Urlaub, Renovierung, Umzug, Familienfeiern, unerwünschtem Besuch und kleinen Missgeschicken. Eine Buchhändlerin fand sogar, dass »Watsons Welt« aufgrund der zahlreichen alltäglichen Begebenheiten ein geeignetes Vorlesebuch für Demenzkranke sei.
Direkte literarische Vorbilder oder Lieblingsromane habe ich nicht, denn es gibt unzählige tolle Autoren und Bücher verschiedener Genres. Ich mag humorvolle, unterhaltsame Kinder- und Jugendliteratur wie die von Erich Kästner, Astrid Lindgren und Joanne K. Rowling. Außerdem schätze ich spannende Bücher mit historischem oder wissenschaftlichem Hintergrund wie die von Ken Follett sowie Biographien, Humorvolles oder Romantisches. Zurzeit lese ich besonders gern Bücher von Autorinnen, mit denen ich persönlich in Kontakt stehe wie Valeska Réon und Elisabeth Büchle.

– Wie kamen Sie auf die Idee, ein Buch aus der Perspektive eines Hundes zu verfassen? Und wie schafft man es als Autorin, sich beim Schreiben in diese Rolle hineinzuversetzen, um die richtigen Worte zu finden?

Anfang 2017 entstand die humorvolle Kurzgeschichte »Urlaub? Nein, danke!« für eine Anthologie-Ausschreibung des Hybrid Verlags. Das vorgegebene Thema war »Urlaub« und ich beschloss, eine Geschichte über jemanden zu schreiben, der NICHT verreisen möchte. Als Erstes fiel mir dazu ein Hund ein - wegen der Transportbox, der Hitze im Auto, der langen Fahrt usw. So wurde Watson »geboren«, der die Pläne seiner Menschen zu durchkreuzen versucht. Die Kurzgeschichte wurde in die Anthologie aufgenommen und während ich am Lektorat arbeitete, wurde mir klar, dass mein Protagonist das Potential zu einer Romanfigur hatte. Ich hielt Rücksprache mit dem Verlag, bekam das Okay und legte los …
Viele sind erstaunt zu hören, dass ich nie einen Hund hatte. Allerdings gibt es ein optisches Vorbild für Watson: Lia, die inzwischen verstorbene Hündin unserer ehemaligen Nachbarn in Freiburg.
Insgesamt ging es mir darum, eine Geschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu verfassen und uns Menschen sowie unsere Verhaltensweisen mit Distanz zu bewerten. Ich habe deshalb versucht, jede Situation von außen zu betrachten und überlegt, was einem Hund wohl seltsam oder gar unsinnig vorkommen könnte. In jedem Kapitel verwendete ich Redewendungen über Tiere, die in den Gedanken eines Hundes für zusätzlichen Witz sorgen. So wundert sich Watson z.B., als Tom scherzhaft sagt, dass sein bester Freund von dessen neuer Flamme »an der kurzen Leine gehalten« werde.
In seinem Verhalten ist Watson durchaus einem echten Hund nachempfunden. Dies haben mir viele positive Rückmeldungen von Hundehaltern bestätigt, die Watson als »Schlitzohr« bezeichnet und diverse Situationen aus ihrem eigenen Hundehalter-Leben wiedererkannt haben. Die Formulierung seiner Gedanken hingegen ist für einen Hund bewusst hochgestochen. So entsteht eine Diskrepanz zwischen seinem durchschnittlichen Hunde-Verhalten und seinen reflektierten beinahe menschlichen Überlegungen. Gerade das macht für mich den Charme des Buches aus.

– Was macht Watson - abgesehen von der Tatsache, dass er ein Hund ist - zu einem solch »besonderen« Protagonisten, dass man ihn unbedingt kennenlernen sollte? Was schätzen Sie an ihm persönlich?

Watson ist sehr direkt und ehrlich, wobei nur der Leser seine Gedanken erfährt. Tom und Kati, seine zweibeinigen Mitbewohner, haben keine Ahnung von seinen Überlegungen und gezielten Aktionen. Er ist einerseits sehr viel pfiffiger, als die Menschen in seiner Umgebung ahnen, schätzt jedoch andererseits Situationen oft falsch ein, weil sich ihm die menschliche Handlungsweise nicht erschließt. Den Zweibeinern ergeht es ebenso, da sie Watsons Sicht auf die Dinge nicht verstehen. So entstehen humorvolle Missverständnisse, die sich nur dem Leser offenbaren, den Protagonisten aber nicht.
Ebenfalls besonders ist, dass Watson nach Darstellung der Begebenheiten jeweils einen pointierten, Abschluss setzt, mit dem er seine Meinung dem Leser gegenüber kundtut. Meist enden die Abschnitte mit einem kurzen Ausruf wie z.B. »Auf keinen Fall!«, wobei die Menschen anschließend oft über seinen Kopf hinweg entscheiden und genau das eintritt, was der Hund verhindern wollte. Man kann also durchaus Mitleid mit dem Appenzeller Schnaubrador haben, der weder Herr über sein Liebesleben noch über die herrlichen leiblichen Genüsse in seinem Umfeld ist.
Mir ist Watson im Laufe des Schreibprozesses sehr ans Herz gewachsen und so ergeht es auch einer Reihe meiner Leser, wie ich inzwischen weiß. Er ist ein wahrer vierbeiniger Freund mit einem großen Herzen und hat mir als Autorin die Möglichkeit eröffnet, uns Menschen einmal von einer anderen Seite zu beleuchten. Dabei hatte ich viel Spaß und hoffe, meinen Lesern ein paar vergnügliche, unbeschwerte Lesestunden bereiten zu können.

– Kann man sagen, dass sich »Watsons Welt« ausschließlich für Hundebesitzer eignet? Oder könnte man das Buch auch solchen Lesern ans Herz legen, die - bislang - mit Vierbeinern nicht viel anfangen können?

Es eignet sich für beide, denn »Watsons Welt« richtet sich vorrangig an Leser mit Humor.
Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich um locker-leichte Unterhaltung und obwohl die Geschichte aus der Sicht des Hundes erzählt wird, geht es vorrangig um seine menschlichen Mitbewohner, ihre Freunde und Familie. Ursprünglich war meine Idee, uns Menschen einmal durch einen »neutralen« Beobachter den Spiegel vorzuhalten. Dabei hinterfragt Watson unzählige Redewendungen und Verhaltensweisen, über die wir uns nie Gedanken machen würden.

– Nach einer Reihe von Kurzgeschichten und Anthologiebeiträgen wurde »Watsons Welt« zu Ihrem ersten vollständigen Roman. Fühlt sich das »Autorenleben« genauso an, wie Sie sich das vorher vorgestellt haben? Was wünschen Sie sich vom deutschsprachigen Buchmarkt und von Ihrer Leserschaft im Speziellen?

Das Autorenleben macht mir sehr viel Spaß, fühlt sich aber teilweise anders an als gedacht. Als Außenstehender schätzt man den Buchmarkt nicht unbedingt so ein, wie er tatsächlich ist. Ich dachte früher, es sei einfacher, ein Manuskript bei einem Verlag unterzubringen. So ist es aber nicht. Die Verlage erhalten täglich unzählige Manuskripte und es ist nicht leicht, seinen Platz als Autor zu finden.
Außerdem hatte ich keine Vorstellung davon, wie viel Zeit andere Aktivitäten als das eigentliche Schreiben einnehmen würden. Allein die Präsenz in den sozialen Medien ist sehr zeitintensiv und Autoren brauchen viel Geduld und Ausdauer. Netzwerke und Werbung sind wichtig und auch den Anteil, den das Erstellen von Exposés sowie Lektorat, Korrektorat und Covergestaltung benötigen, sollte man nicht unterschätzen.
Die sozialen Netzwerke haben allerdings den Vorteil, dass man schnell in Kontakt mit vielen anderen Autoren, Bloggern, Lektoren, Leseratten und Bücherwürmern kommt und großartige Menschen kennenlernen darf. Das möchte ich nicht missen.
Wünschen würde ich mir vom deutschsprachigen Buchmarkt eine engere Zusammenarbeit zwischen den lokalen Buchhändlern und regionalen Autoren. Vereinzelt gibt es sehr engagierte, tolle Buchläden, die Lesungen abhalten, Bücher abseits des Mainstreams in ihr Programm aufnehmen und den Kontakt zu Autoren pflegen. Es wäre schön, wenn das Kreise ziehen würde.
Von meiner Leserschaft würde ich mir noch häufiger eine Resonanz wünschen. Was hat gefallen, welche Kritikpunkte gibt es? Besonders freue ich mich, wenn sich jemand nach dem Lesen die Zeit nimmt und eine Rezension bei einer Onlineplattform veröffentlicht oder das Buch im Bekanntenkreis weiterempfiehlt.
Gerne dürfen Sie/dürft Ihr mich auch persönlich kontaktieren. Zurzeit bin ich auf Facebook und Instagram aktiv und meine eigene Homepage ist im Aufbau (ab Herbst 2019: www.haikehausdorf.de).

– Was können wir von der Autorin Haike Hausdorf in der nächsten Zukunft erwarten? Sind bereits neue Buchprojekte in Planung? Stehen außerdem Termine für Messen, Lesungen & Co. fest, bei denen man Sie live erleben kann?

Es gibt bereits fertige Manuskripte und einige Ideen, die auf ihre Umsetzung warten. Auf jeden Fall ist es mir wichtig, möglichst vielseitig in verschiedenen Genres zu schreiben und meine Leser zu unterhalten und zu überraschen. Da ich seit drei Monaten mit einer Literaturagentin zusammenarbeite, ist es auch für mich ein spannender Prozess.
Vor kurzem habe ich ein Manuskript im Bereich humorvolle Romance fertiggestellt, das inzwischen meiner Agentin zur Vermittlung vorliegt. Zurzeit schreibe ich einen Familiengeheimnis-Roman und außerdem warten einige Kinderbuch-Manuskripte darauf, ein Zuhause bei einem Verlag zu finden.
Was Lesungen betrifft, stehe ich in Kontakt mit zwei regionalen Buchhandlungen. Sobald es konkrete Termine gibt, werde ich diese über die o.g. sozialen Medien kommunizieren.
Für 2020 plane ich außerdem einige Messebesuche und Leserbegegnungen. Auch diesbezüglich werde ich Details posten, sobald Orte und Zeiten feststehen.

Das Team von Leserkanone.de dankt Haike Hausdorf für die Zeit, die sie sich genommen hat!

Weiterführende Links:
Offizielle Webseite von Haike Hausdorf
Haike Hausdorf bei Facebook
Haike Hausdorf bei Instagram
»Watsons Welt« bei Leserkanone.de
»Watsons Welt« bei Amazon
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