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Champagner und ein Stück vom Glück
Verfasser: Brigitte Teufl-Heimhilcher (28)
Verlag: BookRix (1811), Books on Demand (5546) und Eigenverlag (30593)
VÖ: 11. Juli 2016
Genre: Romantische Literatur (35103)
Seiten: 220 (Taschenbuch-Version), 210 (Kindle-Version)
Themen: Begegnungen (3963), Dreiecksbeziehungen (393), Entscheidungen (2653), Exmann (129), Kochen (850), Rezepte (1870), Scheidung (297)
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OFFIZIELLE LESERKANONEN-REZENSION

Rezension zu »Champagner und ein Stück vom Glück«


von Daniela Peine (29.09.2016)


Äußerst viele Beziehungsromane lassen sich auf die gleiche Weise zusammenfassen: Die Protagonistin trennt sich von ihrem bisherigen Partner, will von Männern vorerst eigentlich nichts mehr wissen, begegnet jemandem, der diesen Vorsatz in Vergessenheit geraten lässt, dann steht plötzlich der Expartner wieder vor der Tür, und der Protagonistin steht eine Entscheidung bevor. Und so wie bei Dieter Bohlen das Einspielen von immer wieder gleich klingenden Liedern immer wieder zum Erfolg geführt hat, so greifen Buchleserinnen auch immer wieder zu der erwähnten Schablone. Letztenendes sagt die Schablone natürlich nichts über die Qualität des Buches aus - so wie der gleiche Satz Michelin-Reifen an einem teuren Mercedes wie an einem unansehnlichen Fiat Multipla stecken kann, so kann sich die gleiche Buchschablone als Ausgangssituation hinter einem Meisterwerk wie hinter einem Stück Ramschliteratur verbergen. Wir haben uns deshalb angeschaut, was Brigitte Teufl-Heimhilcher in ihrem Roman »Champagner und ein Stück vom Glück« aus der Vorlage gemacht hat.

Schon seit vielen Jahren ist die 1955 in Wien geborene Brigitte Teufl-Heimhilcher schriftstellerisch unterwegs, und sie hat auch meine Kolleginnen schon mindestens zwei Mal von ihrer Arbeit überzeugt. Einerseits schnitt ihr humoristischer Liebesroman »Ein Gerücht kommt selten allein« bei uns sehr gut ab, und ihr päpstlicher Doppelpack »Der liebe Gott und sein teuflisches Bodenpersonal« konnte erst recht viel Lob einheimsen. Die gleiche Lockerheit, die sich wie ein roter Faden durch die beiden Veröffentlichungen zog, bildet auch die Grundlage für »Champagner und ein Stück vom Glück«. Das Buch wurde von ihr im Juli dieses Jahres in Eigenregie veröffentlicht, kostet als Taschenbuch den etwas krumm ausschauenden Preis von 10,60 Euro und als E-Book leserfreundliche 2,99 Euro. Wer obendrein bei Amazon den dortigen Service »Kindle Unlimited« abonniert hat, der braucht sich gar nicht erst Gedanken über den aktuellen Kontostand zu machen, sondern kann das Buch kostenlos lesen.

»Champagner und ein Stück vom Glück« bildet mehr oder weniger die Fortsetzung eines früheren Romans der Autorin, nämlich »Neubeginn im Rosenschlösschen«, der von ihr vor rund einem Jahr via »Books on Demand« herausgegeben worden ist. Um Spaß an dem neuen Buch zu haben, muss man den damaligen Roman allerdings nicht gelesen haben, denn zum einen sind beide Geschichten in sich abgeschlossen, zum anderen hat Frau Teufl-Heimhilcher ihrem neuen Werk eine kurze Zusammenfassung des alten vorangestellt. Ich hatte das andere Buch nicht gelesen, und kann garantieren: Ich hatte nicht den Eindruck, dass mir irgendeine Voraussetzung fehlte, um hier alles zu verstehen.

In einer Sache unterscheidet sich das Buch von den vielen anderen Vertretern des Schablonenprinzips schon mal ganz gravierend: Die Zielgruppe ist eine völlig andere. Während das Schema in der Regel für Young-Adult- oder New-Adult-Romane genutzt wird, haben wir hier mit der Wienerin Helga eine Dame im Mittelpunkt stehen, die schon ein paar Jahre länger auf Mutter Erde wandelt als die Heldinnen der anderen Bücher. Dementsprechend ging Helgas Trennung keine kurze Beziehung voraus, sondern eine lange Ehe, und auch ein zwölfjähriger Sohn gehört zu ihr. Der als Zwölfjähriger natürlich gerade in einem Alter ist, in dem man mit der lieben Mama seine (prä-) pubertären Problemchen hat. Oder besser: In dem die liebe Mama mit dem Heranwachsenden ihre Problemchen hat.

»Champagner und ein Stück vom Glück« ist daher als Roman meines Erachtens auch auf Leserinnen zugeschnitten, die selbst mitten im Leben stehen - zumindest habe ich bei Romanen wie diesem hier sehr oft den Eindruck, dass die geeignetste Leserschaft die sein dürfte, die selbst in gewissem Maße mit der Protagonistin zu vergleichen ist. Da die Liebe nun aber mal eine altersübergreifende Angelegenheit ist, kommen auch die festen Vorsätze der guten Helga ins Wanken, als sie einem Sternekoch begegnet, der nicht nur äußerst charismatisch ist, sondern ihr obendrein auch noch deutliche Avancen macht. Und wie schon einleitend erwähnt ist auch der Exmann nicht so ganz aus der Welt, so dass Helga munter in turbulente Zeiten hineinschlittert.

Die etwas reiferen Charaktere haben gegenüber den jugendlichen Figuren aus den XYZ-Adult-Romanen den Vorteil, dass sie glaubhafterweise viel vielschichtiger sind und viel mehr Vorleben haben, so dass man als Autorin auch einiges mehr aus ihnen machen kann, wovon natürlich wiederum die Leserinnen profitieren. Denn nicht nur Helga ist eine Frau mit allerhand Vorleben, auch der kochende Lars, der nicht nur einen bunten Strauß Exfrauen im Gepäck hat, sondern der auch seine Ecken und Kanten hat. Die personelle Ausgangskonstellation wird dann auch noch durch die Tatsache verkompliziert, dass es sich um kein Buch handelt, in dem zwei Personen aus der unmittelbaren Nähe zusammenfinden, sondern hier haben wir eine Dame aus Wien und einen Mann aus Hamburg. Kurzum: Brigitte Teufl-Heimhilcher hat hier - wie bei einem guten Kochrezept - ein ganzes Regal voller Zutaten genommen und ein literararisches Gericht gezaubert, dass mit zahlreichen ungewöhnlichen Gewürzen angereichert worden ist. Und so merkt man schon nach kurzer Zeit nicht mehr, dass die zu Grunde liegende Schablone eigentlich altbekannt ist.

Stattdessen beschert die Autorin ihren Leserinnen eine lebhafte Geschichte, die auf der einen Seite so wirkt, als wären das erstaunlich normale Menschen mit erstaunlich normalen Problemen, andererseits eine, die trotz ihrer scheinbaren Normalität äußerst unterhaltsam ist. Unter anderem auch deshalb, weil es einem die Konstellation so leicht macht, sich selbst ins Geschehen hineinzuplatzieren und sich mitreißen zu lassen. Da das Ganze dann auch noch in einem sehr angenehmen Ton geschrieben ist, der sich rasant lesen lässt und immer für gute Laune sorgt, ergibt sich nach und nach ein wirklich lesenswerter Roman.

Besondere »Spezialität« des Buchs sind Kochrezepte, die jedem Kapitel einleitend vorausgestellt werden. Die Vermischung von dem, was man landläufig als »Frauenliteratur« abkanzelt, und von Rezepten gibt es in den letzten Jahren ja immer häufiger. Ich selbst finde die Kombination aber jedes Mal etwas merkwürdig - unabhängig davon, ob Sterneköche in dem jeweiligen Buch eine gewichtige Rolle spielen oder nicht. In »Soundtracks zum Buch« kann ich ja noch einen gewissen Sinn erkennen, auch wenn ich mir zum Lesen lieber meinen eigenen Soundtrack zusammenstelle oder meine Ruhe haben will. Rezepte innerhalb von Romanen empfinde ich hingegen ausschließlich als unnötige Unterbrechungen. Wobei ich dazu erwähnen sollte, dass ich Rezepte in Büchern in einer Zeit, in der man online innerhalb von Sekunden leckere Gerichte finden kann, die nicht nur sehr gut bebildert sind, sondern auch noch anhand von Userbewerungen schon lange vor dem Kosten qualitativ unterschieden werden können, generell für etwas überholt halte. Auf der anderen Seite stehe ich damit vermutlich recht allein auf weiter Flur, so erfolgreich wie Rezeptbücher & Co. auch heute noch sind. Und hier in diesem Fall kann man ja einfach »darüber hinweglesen«, wenn man es so sieht wie ich. An der hohen Qualität der übrigen Geschichte ändert es ohnehin nichts. Es ist nur ein Bonus für die, die so was mögen - was ziemlich viele Leserinnen sein dürften -, und etwas »Ergebnisneutrales« für alle anderen.

So ist »Champagner und ein Stück vom Glück« summa sumarum ein Buch, mit dem man wenig falsch machen kann. Beschwingt wird hier eine Geschichte mit großem Identifikationspotenzial erzählt, bei allen eingebauten Problemen und Problemchen der Akteure immer mit einem positiven Grundton, immer turbulent, immer mit einer kleinen humoristischen Note. Und so steigt mit der Seitenzahl auch die Zufriedenheit der Leserin immer weiter - bis zum allerletzten Wort.
– geschrieben am 29. September 2016
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