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Herkunft: Deutschland
Webseite: Offizielle Homepage von Anaïs Goutier
Twitter: @anaisgoutier
Facebook: Anaïs-Goutier
Instagram: anais_goutier_autorin
Interview: Leserkanonen-Interview mit Anaïs Goutier vom 29.12.2016

Exklusivinterview mit Anaïs Goutier vom 29.12.2016


von Daniela Peine
 
Vor Kurzem präsentierte Anaïs Goutier mit »Unchained Desire - Sehnsüchtig« ihr neuestes Werk. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über das Buch, über den Romanschauplatz Paris und über Ausmalbücher für Erwachsene.

– Frau Goutier, vor wenigen Tagen ist Ihr neuer Roman »Unchained Desire - Sehnsüchtig« erscheinen. Womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz davon genommen, könnten Sie Ihr Buch unseren Lesern deshalb kurz mit eigenen Worten vorstellen?

»Unchained Desire – Sehnsüchtig« ist ein sinnlicher Liebesroman mit französischem Flair. Wie in vielen meiner Romane ist die Handlung im Pariser Künstlermilieu angesiedelt. Meine Protagonistin Charlotte ist ein Mädchen aus gutem Hause und hat gerade ihr Studium der Kunstgeschichte abgeschlossen. Jared Cellier ist ein ziemlich umstrittener, aber extrem erfolgreicher Künstler, der erst kürzlich aus London nach Paris gezogen ist und hier seine nächsten Ausstellungen plant. Bei einer seiner skandalumwitterten Performances wird er auf Charlotte aufmerksam und bietet ihr kurzerhand einen Job an. Obwohl sie zunächst skeptisch ist und nicht unbedingt ein Fan seiner skandalösen Arbeit, nimmt sie das Angebot an. Aber beide haben nicht mit der Anziehungskraft gerechnet, die sie aufeinander ausüben, und erst recht nicht damit, sich ineinander zu verlieben. Doch das bringt eine Reihe von Problemen mit sich, denn sowohl Charlotte als auch Jared tragen schwer an traumatischen Ereignissen ihrer Vergangenheit.

– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder, oder haben Sie Ihren eigenen Stil auf andere Weise gefunden? Was sind Ihre eigenen Lieblingsbücher?

Zum Schreiben inspiriert haben mich zunächst Autoren ganz anderer Genres. Die literarischen Helden meiner Kindheit und Jugend waren Michael Ende und C. S. Lewis, später kamen Autoren wie Hermann Hesse, E. T. A. Hoffmann und Oscar Wilde dazu. Ihre Fantasie und Fabulierkunst haben mich begeistert und zu meinen ersten Geschichten inspiriert.
Das Genre des klassischen Liebesromans hat mich ironischerweise zunächst überhaupt nicht interessiert. Das »Erweckungserlebnis« kam erst mit Robert James Wallers schmalem Roman »Die Brücken am Fluss«. Da habe ich erkannt, dass es auch in diesem Genre echte Perlen gibt – unprätentiös, stimmig und frei von Kitsch.
Einen wichtigen (literarischen) Einfluss auf mich und mein Schreiben haben aber vor allem auch die großen Französinnen George Sand, Colette, Anaïs Nin, Pauline Réage, Françoise Sagan und Benoîte Groult. Sie sind in meinen Augen literarische Feministinnen, die Frauen im Allgemeinen und der weiblichen Sexualität im Besonderen zu verdienter Aufmerksamkeit und einer literarischen Stimme verholfen haben. Intellektueller Anspruch und das Schreiben über Liebe, Sinnlichkeit und prickelnde Erotik müssen einander nicht widersprechen. Das war für mich eine ausgesprochen wichtige Erkenntnis.

– In nahezu keinem Genre erscheinen tagtäglich mehr neue Bücher als im Bereich der Liebesromane. Was hebt »Unchained Desire« von den vielen anderen Büchern ab? Was halten Sie selbst für die größten Alleinstellungsmerkmale, wegen denen man bei Ihnen zugreifen sollte und nicht bei einem der anderen Angebote?

Sie haben Recht. Man könnte sich wirklich fragen, wozu noch einen Roman in diesem Genre veröffentlichen? Die gibt es doch wie Sand am Meer. Aber gerade, wenn ich mir die Werke vor allem der angloamerikanischen Bestseller-Autorinnen dieses Genres ansehe, weiß ich schnell wieder, warum ich auch weiterhin moderne Liebesromane schreibe. Auch Liebesromane können und sollten unbedingt einen literarischen und sprachlichen Anspruch haben und auch anspruchsvolle Leser(innen) zufriedenstellen. Sie können und sollten mehr transportieren als eine simple Liebesgeschichte und einige erotische Szenen und sie dürfen durchaus einen intellektuellen »Mehrwert« haben. In meinen Romanen besteht dieser Mehrwert meist aus Exkursen in die Kunstwelt, aber auch in die europäische Kultur-, Film-, Musik-, Design-, Sitten- und Literaturgeschichte. Außerdem müssen die Protagonistinnen moderner Liebesromane keine naiven Mäuschen sein, sie dürfen und sollten sogar starke, selbstbewusste Frauenfiguren sein, die ihre Träume und Wünsche selbstbestimmt verfolgen.

– Was macht Charlotte und Jared in Ihren Augen zu ganz »besonderen« Romanfiguren? Warum sollte man die beiden unbedingt kennenlernen?

Zunächst einmal sind sie beide keine ganz einfachen Figuren und vielleicht gerade darum besonders liebenswert. Sie sind Protagonisten mit Ecken und Kanten und tragen beide die Überbleibsel traumatischer Erlebnisse mit sich herum. Es fällt ihnen schwer, jemandem zu vertrauen und sich aufeinander einzulassen. Charlotte leidet an Angstneurosen und neigt zu selbstverletzendem Verhalten und auch Jared weist Anzeichen einer Borderline-Persönlichkeit auf. Zuzusehen wie diese beiden verletzten Menschen Vertrauen zueinander aufbauen, einander guttun und sich Schritt für Schritt gegenseitig heilen, macht mir als Autorin große Freude und ich hoffe, meinen Lesern geht es genauso.

– In den vergangenen Jahren waren Nachrichten aus Paris zumeist nicht sehr erfreulich und handelten oft von sozialen Differenzen oder von Terrorismus. In der Buchwelt wirkt Paris hingegen nach wie vor wie ein geradezu unbefleckter Schauplatz von Liebesromanen. Was macht Ihrer Meinung nach den Flair von Paris als Romanstandort aus? Warum haben Sie sich selbst dafür entschieden, Charlotte und Jared in Paris anzusiedeln?

Das ist leider nur allzu wahr. Die traurigen Schlagzeilen unterschiedlicher Art, die uns in den letzten Jahren immer wieder aus Paris erreicht haben, sind bittere Realität und zu einem Teil der Identität dieser wunderbaren Stadt geworden. Was Paris aber dennoch bleibt, ist ein Eldorado für Liebhaber von Kunst, Architektur, Design, Mode und Literatur. Meine Bücher leben weniger von den romantischen Seine- und Eiffelturm-Klischees, als von der überreichen, pulsierenden Kulturszene dieser Stadt. Der Pariser Kunstbetrieb und seine realen Protagonisten liefern mir Inspiration für meine Figuren und die Orte, an denen sie sich bewegen.

– Ihr Buch wird als Auftakt einer neuen Reihe angekündigt. Worauf können sich Ihre Leser in der Reihe freuen? Ist schon absehbar, wie viele Bücher sie umfassen wird? Wird es sich um abgeschlossene Geschichten handeln, oder um eine fortgesetzte Storyline?

Nun, da Teil 1 durchaus mit einer Art Cliffhanger endet, muss es natürlich möglichst bald weitergehen mit Charlotte und Jared. Schließlich ist ihre Geschichte noch längst nicht auserzählt und eine ganze Reihe von Fragen sind noch offen. Nachdem der erste Teil der Reihe überwiegend in Paris und darüber hinaus teilweise in Amsterdam gespielt hat, können sich meine Leser im nächsten Teil auf neue Schauplätze freuen. Schließlich ist Jared ein erfolgreicher Künstler, dessen Arbeit ihn an viele spannende Orte führt. Während es im ersten Teil hauptsächlich um Charlotte und ihre Schwierigkeiten ging, sich auf Jared einzulassen, wird der Fokus im nächsten Teil etwas mehr auf Jareds Person liegen. Wie sich bereits im ersten Teil angedeutet hat, wird auch er mit den Dämonen seiner Vergangenheit konfrontiert werden und lernen müssen, sich ihnen zu stellen.
Gegenwärtig ist die »Unchained-Reihe« als Trilogie geplant, aber letztlich kommt es immer darauf an, wie viel die Figuren mir noch zu erzählen haben und wann sie mir signalisieren, dass ihre Geschichte nun auserzählt ist.

– Neben »Unchained Desire« erschien dieser Tage noch ein zweites neues Buch aus Ihrer Feder, nämlich eine neue Version Ihres Märchens »Ondine - Der Kuss der Meerjungfrau«. Was erwartet Ihre Leser in dem Buch?

Ja, »Ondine« ist in mehrerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes und ein echtes Herzensprojekt. Zunächst einmal handelt es sich bei dem Text um eine behutsame Adaption des klassischen Andersen-Stoffs für ein erwachsenes Publikum. In nostalgisch rhythmischer Märchensprache (die sich übrigens hervorragend zum Vorlesen eignet) und ergänzt um einige romantische und auch sinnlich-erotische Szenen, erzähle ich das Märchen von der kleinen Meerjungfrau neu. Dazu hat nun A. Nailik, eine großartige Künstlerin und liebe Freundin von mir, zehn wundervolle, wirklich märchenhafte Ausmalbilder entworfen, die die magische Welt der kleinen Meerjungfrau lebendig werden lassen. Darum haben wir uns auch für ein richtig großes Buchformat entschieden. Ich glaube, diese Kombination aus Lesen und Malen ist derzeit auf dem deutschen Buchmarkt ziemlich einmalig und eine wirklich gelungene Kollaboration.

– Wie erklären Sie es sich selbst, dass Ausmalbücher für Erwachsene in den vergangenen Jahren zu einem Trend geworden sind? Was macht den Reiz am Ausmalen aus, das vor einigen Jahren noch als reine Kinderbeschäftigung interpretiert wurde?

Ich muss zugeben, dass ich zunächst selbst skeptisch war und diesen Trend sogar ein bisschen belächelt habe – bis ich es selbst einmal ausprobiert habe. Mit ein paar Künstleraquarellstiften machte ich mich ans Werk und wirklich trat schon nach kurzer Zeit der entspannende Effekt ein, der überall beschrieben wird. Tatsächlich hat es etwas ausgesprochen Beruhigendes und geradezu Meditatives an sich, diese kleinteiligen Bildwelten mit Farbe zu füllen. Das ist ästhetisch und wirklich beglückend. Vor allem, weil man sich doch sehr auf diese Tätigkeit konzentrieren muss. Man kann einfach an nichts anderes denken und dieses Abschalten tut in unserem oft viel zu stressigen Alltag ausgesprochen gut.

– Was können wir von der Autorin Anaïs Goutier in der nächsten Zukunft erwarten? Sind bereits neue Buchprojekte in Planung?

Natürlich geht es nun erst einmal weiter mit Charlotte und Jared. Aber auch mein Thriller »Keusch« schreit förmlich nach einer Fortsetzung, deren Plot ich gerade entwickele. Parallel dazu arbeiten A. Nailik und ich an einem weiteren gemeinsamen Projekt, denn auch mein Märchenroman »Isabelle und die Bestie« soll demnächst in einer mit Ausmalbildern illustrierten Fassung erscheinen.

Das Team von Leserkanone.de dankt Anaïs Goutier für die Zeit, die sie sich genommen hat!

Weiterführende Links:
Offizielle Webseite von Anaïs Goutier
Anaïs Goutier bei Twitter
Anaïs Goutier bei Facebook
»Unchained Desire - Sehnsüchtig« bei Leserkanone.de
»Unchained Desire - Sehnsüchtig« bei Amazon
»Ondine - Der Kuss der Meerjungfrau« bei Leserkanone.de
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