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Klaus Heimann 1 Fan
Herkunft: Deutschland
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Interview: Leserkanonen-Interview mit Klaus Heimann vom 15.11.2018

Exklusivinterview mit Klaus Heimann vom 15.11.2018


von Daniela Peine
 
In seinem nagelneuen Roman berichtet Klaus Heimann vom »Mord eines Anderen«. Im Interview mit Leserkanone.de sprach der Autor über das Buch, über seinen Ermittler Sigi Siebert und über die Loveparade.

– Herr Heimann, vor Kurzem erschien Ihr neuer Roman »Mord eines Anderen«. Womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von dem Buch genommen, könnten Sie es unseren Lesern daher kurz mit eigenen Worten vorstellen?

Es handelt sich um einen Regionalkrimi, angesiedelt in Essen. Er spielt im Jahr 2010, als im Rahmen der damaligen Kulturhauptstadt neben dem Still-Leben Ruhrschnellweg auch die tragische Loveparade in Duisburg veranstaltet wurde. In beide Großereignisse ist Hauptkommissar Sigi Siebert persönlich involviert.

Der Geschäftsführer einer Essener Firma wird mit durchschnittener Kehle in seinem Büro aufgefunden. Für Sigi und sein Team beginnen Tage intensiver Ermittlungen. Während Sieberts Tochter auf der Loveparade im Tunnel eingeschlossen ist und er mit seiner Frau in größter Sorge nach Duisburg aufbricht, kommt es auf dem Partygelände nebenan zu einer entscheidenden Begegnung ...

– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder? Was sind Ihre eigenen Lieblingsromane?

Einen Vergleich zu anderen Autoren möchte ich nicht ziehen. Das Buch wird allen gefallen, die sich einen Ermittler nicht als Brutalo oder abgehobenes Genie vorstellen, sondern als ganz normalen Menschen. Sigi hat Familie und hängt an ihr, er besitzt Ecken und Kanten. Außerdem zwei linke Hände, die ihn immer wieder schlecht aussehen lassen, wenn er sich an handwerkliche Herausforderungen wagt. Das Ganze gewürzt mit einer Prise Humor (kein Klamauk) und Lokalkolorit.

Auch literarische Vorbilder besitze ich nicht. Im Krimi-Genre gefallen mir die Romane von Arnaldur Indriðason sehr gut. Es muss aber nicht immer um Verbrechen gehen!

– Was macht Sigi Siebert zu einer solch »besonderen« Romanfigur, dass er sich inzwischen bereits vier Auftritte in Ihren Romanen verdient hat? Was schätzen Sie an ihm persönlich?

Sigi ist auf dem Teppich geblieben, wenngleich er seine Aufgabe, Täter zu ermitteln, sehr ernst nimmt und dabei Erfolg hat. Er besitzt eine grüblerische, aber genauso eine freundliche Seite.

Wichtig für die Romane ist aber nicht nur der Hauptprotagonist, sondern das gesamte Figurenensemble. Sein Kollege Erich, der ständig irgendwelche Frauengeschichten am Start hat und seine Kollegin Möhrchen, die kleine pummelige Rothaarige, den Männern oft eine Nasenspitze voraus. Auch Sigis Familie ist zu nennen, seine Frau, die resolute, praktisch veranlagte Lotte und seine (nach Sigis Ansicht) leicht verpeilte Tochter Lucy. Nicht zuletzt Ecki, der Schutzpolizist, der bei so manchem Umtrunk Sigis Fälle erzählt bekommt.

– Sieberts neuer Fall wurde von Ihnen rund um zwei Großereignisse gestrickt, die tatsächlich so stattgefunden haben. Wie kamen Sie darauf, gerade das Projekt Still-Leben Ruhrschnellweg und die Duisburger Loveparade in Ihre Geschichte einzubauen? Waren viele Recherchen notwendig, um Realität und Story miteinander verschmelzen zu können? Welcher Aufwand steckt generell in einem Buch wie »Mord eines Anderen«?

Eine der Figuren im Roman brachte mich in ihrer ganzen Anlage sofort auf die Loveparade. Da lag es nahe, die Zeitspanne davor mit in die Handlung einzubeziehen.

Das gesamte Revier stand gefühlsmäßig ganz oben auf dem Siegertreppchen, als die Bilder von drei Millionen friedlichen Besuchern auf der für den Verkehr gesperrten Autobahn um die Welt gingen. Nicht einmal eine Woche später kam diese Hochstimmung mit den Ereignissen auf der Loveparade komplett zum Erliegen und wurde durch Trauer und das Gefühl, versagt zu haben, abgelöst. Ein Wechselbad, das der Roman in seinen Nebensträngen mitbehandelt.

Speziell zu den Ereignissen auf der Loveparade habe ich stundenlang recherchiert. Das erhöht natürlich den Aufwand für die Fertigstellung eines Buches, duldet aber keine Vernachlässigung, denn der reale Bezug sollte unbedingt gegeben sein! Bis ein Krimi rund ist, vergeht bei mir ungefähr ein halbes Jahr. Mit sehr intensiven Phasen und Tagen, an denen ich keinerlei Gedanken daran verschwende.

– Was macht das Ruhrgebiet und Essen im Speziellen zum perfekten Tatort für das »geschriebene Verbrechen«? Sollte man selbst aus dem Ruhrgebiet stammen oder einen persönlichen Bezug zur Region haben, um größtmögliche Lesefreude an Ihrem Roman und den anderen Bänden der Reihe zu empfinden?

Essen ist die Stadt in Deutschland, die das größte soziale Nord-Süd-Gefälle aufweist. Es sind aber (bisher) nicht die daraus entstehenden Spannungen, die ich in meinen Büchern thematisiere.

Immer wieder bin ich überrascht, wie unvollständig das Bild des Reviers im übrigen Deutschland ist. Die Vorstellungen sind nach wie vor geprägt von Kohle und Schmutz. Dabei ist Essen gemäß einer Statistik die drittgrünste Stadt in Deutschland!

Im Vordergrund der Sigi-Siebert-Krimis steht immer der Kriminalfall. Der könnte sich genauso überall abgespielt haben und ist nicht an das Ruhrgebiet geknüpft. Er wird aber mit Lokalkolorit angereichert, was für den ortsfremden Leser durchaus Überraschungen bereithält. Diese Nähe zu den Handlungsorten, die allesamt authentisch sind, besitzt natürlich am ehesten ein Autor, der aus der Region stammt.

Zusammengefasst: Essen bietet aufgrund seiner Struktur Möglichkeiten, Verbrechen zu beschreiben, die besonders gut zu einer Stadt mit ihren demografischen Merkmalen zu passen scheinen. Gerade das möchte ich jedoch vermeiden, um nicht neue Klischees in die Welt zu setzen!

– A propos geschriebene Verbrechen: Wie kommt man als friedlicher Controller, der im »richtigen Leben« vermutlich wenig mit Mord und Totschlag zu tun hat, dazu, sich Kriminalfälle auszudenken? Was bedeutet Ihnen das Krimigenre persönlich?

Ein Krimiautor lebt davon, in logischen Zusammenhängen zu denken und den Leser dabei mitzunehmen. Falsche Fährten und irreführende Spuren würzen das Ganze. Dieses Genre bietet also gerade Autoren, die gewohnt sind, in gewisser Folgerichtigkeit zu denken, ein günstiges Betätigungsfeld.

Im Übrigen ist der Alltag eines Controllers längst nicht so friedlich, wie man meinen möchte. Ich könnte da Dinge erzählen ...

– Was können wir von dem Autor Klaus Heimann in der nächsten Zukunft erwarten? Sind bereits neue Buchprojekte in Planung? Stehen außerdem Termine für Messen, Lesungen & Co. fest, bei denen man Sie live erleben kann?

Im Herbst 2019 und 2020 werden weitere Folgen der Sigi-Siebert-Krimireihe bei Edition Oberkassel erscheinen.

Mit jedem neuen Buch gehe ich regelmäßig auf Lesetour. Besonders beliebt ist die Reihe »Crime meets Music«, die ich im Zusammenspiel mit einer Düsseldorfer Band veranstalte. An solchen Abenden haben die Besucher schon getanzt!

Eine aktuelle Terminübersicht gibt es hier: https://www.klausheimann.de/termine/

Das Team von Leserkanone.de dankt Klaus Heimann für die Zeit, die er sich genommen hat!

Weiterführende Links:
Offizielle Webseite von Klaus Heimann
Klaus Heimann bei Twitter
Klaus Heimann bei Facebook
»Sigi Siebert 4 - Mord eines Anderen« bei Leserkanone.de
»Sigi Siebert 4 - Mord eines Anderen« bei Amazon
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